VW-Sachlichkeit prägt auch im Skoda Rapid die Bedieneinheiten und das Cockpit, wobei der sprichwörtlich mit dem kleinen Finger zu betätigende Tempomat immer noch das bedienfreundlichste System auf dem Markt ist. Das sandfarbene Interieur der Elegance-Ausführung kaschiert ein wenig das Hartplastik, und die schwarze Armutenbrettabdeckung sieht auf den ersten Blick aus wie Softtouch, ist es aber nicht. Chromumrandete Instrumente und eine – wenn auch bei starker Sonneneinstrahlung – reflektrierende Einfassung in gebürsteteter Aluminuoptik verleihen dem Rapid in der Topausstattung eine leicht edle Note. Schön anzusehen und anzufassen sind auch die Schalter für die Sitzheizung, die ESP-Deaktivierung, die Innenverriegelung und die Heckscheibenheizung in der Mittelkonsole. Der Getränkehalter sitzt erfreulicherweise vor dem Schalthebel. Weitere nette Details, die Skoda gern als „Simply clever“-Lösungen anpreist, sind der kleine Mülleimer für die Türablage, der Parkscheibenhalter an der Windschutzscheibe, der Eiskratzer im Tankdeckel und der Smartphone-Halter für den Cupholder. Sie machen das Leben tatsächlich ein wenig angenehmer. Weniger clever gelöst ist das Umlegen der hinteren Sitzbank, denn klappbar sind nur die Lehnen um, so dass der vergrößerte Kofferraum auch bei eingelegtem Zwischenboden nicht eben ist. Grundsätzlich kann man sich über Platzmangel im Rapid Spaceback aber nicht beklagen. Im Gegenteil. Die großen hinteren Türen erleichtern Mitfahrern den Einstieg und täuschen auch nicht über für diese Klasse üppige Beinfreiheit. Das Gepäckabteil überschreitet mit 417 Litern Grundvolumen sogar gängiges Kompaktklasseformat. Insofern macht der Spaceback seinem Namen durchaus Ehre. Etwas störend ist da nur die hohe Ladekante. Praktisch wiederum ist die Möglichkeit, die Hutablage bei Bedarf einfach hinter die Rückenlehnen zu stecken.
Der 1,2 Liter große und 77 kW / 105 PS starke Benzinmotor ist hervorragend gedämmt – im Leerlauf vermutet der Fahrer im ersten Moment eine (nicht vorhandene) Stopp-Start-Automatik. Und auch bei 165 km/h auf der Autobahn sind es eher die Abroll- und die spürbar zunehmenden Windgeräusche, die die Fahrt akustisch begleiten. Ab knapp unter 2000 Umdrehungen in der Minute wird der Motor relativ munter, fünfter und sechster Gang sind allerdings recht lang übersetzt. Die Sitze sind bequem und bieten ausreichend Seitenhalt. Die Lenkung arbeitet präzise, die Federung ist komfortabel und das Fahrverhalten neutral. Design-Lob hin oder her: Die Ableitung aus der Stufenhecklimousine verleiht dem „gekürzten“ Schrägheckmodell allerdings eine etwas unproportioniert wirkende Silhouette. Hier wäre die Typenbezeichnung Shortback (in Relation zum Viertürer) angebrachter gewesen – und Skoda hätte sich die Bezeichnung Spacback für einen Rapid-Kombi aufgespart, den wir uns dringend wünschen. Eben nicht, weil der Spaceback zu klein wäre, sondern im Gegenteil, weil er ein ohnehin schon überzeugendes Auto noch weiter verbessern würde. (ampnet/jri) Daten Skoda Rapid Spaceback 1,2 l TSI Elegance Länge x Breite x Höhe (m): 4,30 x 1,71 x 1,46 Radstand (m): 2,60 Motor: R4, Turbobenziner, 1197 ccm Leistung: 77 kW / 105 PS bei 5000 U/min Max. Drehmoment: 175 Nm bei 1550 - 4100 U/min Höchstgeschwindigkeit: 193 km/h Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 10,2 Sek. ECE-Durchschnittsverbrauch: 5,4 Liter Effizienzklasse: C CO2-Emissionen: 125 g/km Leergewicht / Zuladung: min. 1095 kg / max. 535 kg Kofferraumvolumen: 415 - 1380 Liter Reifen: 185/60 R15 Max. Anhängelast: 1200 kg Wendekreis: 10,2 m Preis: 20 090 Euro
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