Montag, 22. Mai 2017 Skoda Karoq: Aus dem Schneemensch wird ein Eskimo
Skoda Karoq. Foto: Auto-Medienportal.Net/Skoda
Für den ersten SUV von Skoda stand ein zweibeiniges, behaartes Fabelwesen namens Yeti aus dem Himalaya Pate. Der zweite bekam den Namen Kodiaq, was wegen seiner Potenz von – je nach Maschine zwischen 92 kW - 125 PS und 140 kW - 190 PS – an die Kräfte eines Kodiakbären erinnern sollte. Immerhin zählt dieser Vierbeiner zu den größten an Land lebenden Raubtieren der Erde. Die Bezeichnung für den jetzt vorgestellten Skoda Karoq, der den Yeti ablösen wird, leitet sich aus der Sprache der Alutiiq ab, einem Ureinwohner-Stamm, der auf einer Insel vor der Südküste Alaskas lebt. Ein Auto heißt bei ihnen „Kaaraq" und „Ruq" ist der Pfeil. Letzteres steht als Hinweis auf das Logo der tschechischen Volkswagen-Tochter.
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„Sbohem Yeti, vítejte Karoq" heißt es wohl ab sofort in der Skoda-Hauptstadt Mladá Boleslav nordöstlich von Prag. Bei der Skoda Muttergesellschaft Volkswagen in Wolfsburg ruft man wohl gleichzeitig wörtlich übersetzt „Auf Wiedersehen Yeti, herzlich willkommen Karoq".
Der Skoda Karoq setzt einen weiteren Meilenstein der angekündigten Skoda-Offensive für die Gattung der Sport Utility Vehicles (was frei übersetzt etwa Sport- und Nutzfahrzeug bedeutet) und ist ein komplett neu entwickeltes Fahrzeug. Laut Skoda steht das „emotionale und dynamische Design mit den zahlreichen kristallinen Elementen ganz im Zeichen der neuen SUV-Formensprache" des Unternehmens.
Nicht einzigartig, bei Skoda aber gang und gäbe, sind die großzügigen Platzverhältnisse im Innenraum, für die Passagiere ebenso wie für das Gepäck. Dafür sind an erster Stelle die gewachsenen Außenmaße verantwortlich. Dennoch gilt der Karoq ebenso wie der Kodiaq als Compact-SUV. Das Auto misst jetzt 4382 Millimeter in der Länge, 1841 Millimeter in der Breite und 1605 Millimeter in der Höhe. Der Größenzuwachs im Vergleich zum Skoda Yeti kommt zunächst den Passagieren zugute. Die Kniefreiheit beträgt 69 Millimeter. Doch was den Insassen recht, ist dem Gepäck billig: Der Kofferraum fasst ein Volumen von 521 Liter bei fest stehender hinterer Sitzbank. Bei umgeklappter Sitzbank erhöht sich das Fassungsvermögen auf 1630 Liter. In Verbindung mit der optionalen Vario-Flex-Rückbank ist der Stauraum variabel und fasst zwischen 479 und 588 Liter. Diese Rückbank besteht aus drei separaten Sitzen, die einzeln verstellt und komplett ausgebaut werden können – das Fahrzeug wird dann mit einem maximalen Laderaumvolumen von 1810 Litern zum Kleintransporter.
Ohne Fahrerassistenten lässt sich heutzutage kein Blumentopf mehr gewinnen. Im Skoda Kodiaq befinden sich davon gleich eine ganze Menge. Systeme für den Komfort sind zum Beispiel der Parkassistent, Lane Assist oder der Stauassistent. Für mehr Sicherheit sorgen unter anderem Blind Spot Detect, Front Assist mit vorausschauendem Fußgängerschutz oder der Emergency Assistent.
Nicht zu unterschätzen: Anhand des Lenkverhaltens erkennt die Müdigkeitserkennung (Driver Alert) Abweichungen vom normalen Fahrverhalten und somit eine nachlassende Konzentration des Fahrers.
Fünf Motorvarianten stehen zur Wahl – zwei Benziner und drei Diesel. Neu im Programm sind die beiden Benziner und zwei Dieselvarianten. Die Hubraumgrößen betragen 1,0, 1,5, 1,6 und 2,0 Liter, die Leistungsspanne reicht von 85 kW / 115 PS bis 140 kW / 190 PS. Alle Aggregate sind turboaufgeladene Direkteinspritzer und verfügen über Start-Stopp-Technik und Bremsenergierückgewinnung. Sie erfüllen die Norm EU 6. Mit Ausnahme des Diesels können alle Aggregate wahlweise mit einem manuellen Sechs-Gang-Schaltgetriebe oder einem Sieben-Gang-DSG bestellt werden. Der 2,0 TDI mit 140kW / 190 PS fährt serienmäßig mit dem 4×4 Antrieb und dem Sieben Gang-DSG vor. Der neue 1,5 TSI bietet als Besonderheit eine Zylinderabschaltung.
Der bestellbare Allradantrieb soll auch auf rutschigem Untergrund oder beim Ziehen eines besonders schweren Anhängers für optimales Fahrverhalten sorgen. Zum Einsatz kommt eine elektronisch gesteuerte Lamellenkupplung. Verschiedene Sensoren (wie zum Beispiel Raddrehzahlsensor, Lenkwinkelsensor, Längs- und Querbeschleunigungssensor, Gaspedalstellung, Motordrehzahl, Drehmoment) werten kontinuierlich die Fahrsituation aus und geben die Messwerte an die Allradelektronik weiter, welche die optimale Kraftverteilung errechnet und umsetzt.
Alles in allem darf man auf den Skoda Karoq wirklich gespannt sein selbst dann, wenn er seine Aufgaben in erster Linie als Asphalt-Cowboy erfüllen wird. Noch konnten wir ihn nur im Stand erleben. Wenn er im Herbst in die Läden kommt, werden wir ihn auch gefahren haben. (ampnet/hrr)
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