Im elektrischen Fahrbetrieb verspricht Skoda eine lokal emissionsfreie Reichweite von 68 Kilometern, danach übernimmt ein umweltschonender Hybridantrieb die Regie. Insgesamt ergibt sich eine theoretische Reichweite von 930 Kilometern. So ausgerüstet eignet sich der Superb iV für Innenstädte, die in absehbarer Zeit für konventionell angetriebene Fahrzeuge verschlossen sein werden.
Bisher litten die Plug-in-Modelle unter einer sehr überschaubaren Reichweite. Häufig ist der Elektroantrieb bereits bei 30 Kilometern ausgereizt, und der Verbrenner übernimmt die Regie. Beim Superb iV kombinierten die Skoda-Techniker einen 1,4-Liter-TSi-Benziner mit einem 85 kW starken Elektromotor, der von einer 13 kW starken Lithium-Ionen-Batterie mit Strom versorgt wird. Der Energiespeicher ist im Fahrzeugboden vor der Hinterachse platziert, wodurch sich die Ladekapazität des immer noch großzügig dimensionierten Kofferraums geringfügig verringert. Das Akkupaket speichert die Energie für den Elektroantrieb und versorgt gleichzeitig Heizung und den Kompressor der Climatronic mit Energie.
Nach dem Start passiert zunächst – nichts. Der Benzinmotor bleibt still, und lediglich ein grünes „ready“ im Rundinstrument verrät, dass der Superb iV bereit ist. Lautlos setzt sich die Limousine (oder Kombi) in Bewegung, und wer auf E-Modus geschaltet hat, erlebt eine angenehme Stille. Radfahrer oder Fußgänger werden allerdings durch ein spezielles, von einem Soundgenerator erzeugten Fahrgeräusch gewarnt. Neben der Einstellung für den rein elektrischen Fahrbetrieb stehen noch „Hybrid“, bei der die Steuerelektronik den Einsatz der beiden Motoren koordiniert und ein Sport-Modus zur Wahl, bei der die elektrische Energie zusätzlichen Schwung in die Fahrt bringt und den Superb iV in 7,7 Sekunden von Null auf 100 km/h beschleunigt.
Dann ist allerdings der versprochene Verbrauchswert von 1,5 Liter auf 100 Kilometer nicht erreichbar und auch der angegeben CO2-Ausstoß von 33 bis 35 Gramm je Kilometer nicht mehr realisierbar. Der Wert mag unrealistisch klingen, doch bei einer ersten Testfahrt in den flachen und temporegulierten Niederlanden stand am Ende ein Verbrauch von 2,5 Litern. Dazu trug unter anderem die deutlich eingreifende Rekuperation bei jedem Verzögern bei, die die so entstehende Energie in die Energiespeicher speist. Positiver Nebeneffekt: So werden die Bremsen geschont und Wartungskosten gespart.
Allerdings muss sich der Fahrer auf die Hybridtechnik einlassen und allzu übermütige Beschleunigungsübungen vermeiden, was angesichts der möglichen Leistungsentfaltung durchaus schwerfällt. Der „hybridisierte“ Superb unterscheidet sich im Fahrverhalten nicht von den konventionell angetriebenen Versionen. Vor allem in der Komforteinstellung rollt der große Skoda souverän über unvollkommene Straßenflächen und wird lediglich bei kurzen Bodenwellen etwas aus der Ruhe gebracht. Den Fahrkomfort verfeinert zudem die unmerklich schaltende Sechsgang-DSG-Schaltung und das edel gestaltete Interieur.
Für das Laden der Batterie bietet Skoda vier Möglichkeiten: An einer Wallbox mit 3,6 kW vergehen 3:30 Stunden bis zur vollständigen Aufladung. Dafür bietet das Unternehmen als Option ein Mode-3-Ladekabel an. An einer haushaltsüblichen Steckdose dauert die Ladung über das serienmäßige Mode-2-Kabel mit fünf Stunden schon deutlich länger. Während der Fahrt kann der Akku zudem über den Verbrennungsmotor geladen werden, und die Rekuperation, die über den Schalthebel aktiviert werden kann, sorgt ebenfalls für zusätzlichen Strom.
Neben den für die konventionell angetriebenen Super-Varianten bietet Skoda für die elektrifizierte Version einen Anhänger-Rangierassistenten an, der den Fahrer beim Rückwärts-Rangieren unterstützt. Außerdem bringen vier Kameras eine 360 Grad Umsicht, die beim Einparken und Manövrieren hilfreich sein soll.
Die Preisliste für den Superb iV beginnt bei 41 590 für die Limousine und 42 590 für den Kombi. (ampnet/ww)
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