Sportlicher abgestimmt als der Wolfsburger Bruder geizt der Leon trotzdem nicht mit Komfort. Das Fahrwerk ist straff, aber nicht hart. Dazu kommt eine knackige Lenkung. Die Sitze sind vorne wirklich gut, hinten sind die Platzverhältnisse befriedigend und auch Erwachsene sitzen relativ kommod. Im Vergleich zum Vorgängermodell ist der kompakte Leon spürbar gewachsen, das merken die Fondpassagiere deutlich. Bei der Fahrzeuglänge um 132 Millimeter auf 4,32 Meter, in der Breite um 26 Millimeter auf 1,77 Meter. Beim Radstand legt er um 65 Millimeter auf 2,58 Meter zu. Die Fahrzeughöhe beträgt 1,46 Meter. Die Karosserie hat mit ihrer flotten Form aber auch Nachteile: Die Rundumsicht ist allenfalls ausreichend, die hohe Seitenlinie und die flach abfallende Fronthaube erleichtern nicht eben den Überblick. Ein aufpreispflichtiger Parkpilot ist hier empfehlenswert. Die hinteren Türgriffe sind à la Alfa in die Türrahmen integriert - Ex-Alfa-Designer Walter de Silva lässt grüssen. Im Crashfall erscheint das Öffnen der hinteren Türen schwierig. Beim Beladen des Kofferraums muss eine hohe Kante überwunden werden. Hier geht eindeutig Optik vor Funktion. Das Volumen von 341 Litern liegt auf Klassenniveau und lässt sich auf 1166 Liter erweitern, was die leicht klappenden Rücksitze erleichtern. Fast schon Volkswagen-klassisch gibt sich das Interieur. Alle Schalter sind richtigen Platz, hier entstehen keine Rätsel. Gleiches gilt für die klar gezeichneten Rundinstrumente, die bei nacht dunkelrot beleuchtet werden. Die Mittelkonsole wirkt etwas wuchtig für ein sonst eher filigran gezeichnetes Auto. Die verwendeten Kunststoffe sind laut Auto-Reporter allerdings nur Mittelmass. Die Stärke des Testwagens lag in der Summe seiner Qualitäten. Der gewohnt brummige TDI markiert gemeinsam mit dem DSG eine nahezu perfekte Motor-Getriebe-Kombination. Er ist flott und sparsam zugleich, auch wenn er nach dem Anlassen ein wenig klingt wie ein zu schnell eingestellter Traktor. Von null auf 100 km/h in 9,3 Sekunden und 205 km/h Spitze sind gut, sechs Liter Verbrauch bei flotter Gangart noch besser. Dazu gibt es derzeit kein Getriebe, das schneller schaltet. Nur unter extremen Lastwechseln reagiert es manchmal etwas ruppig. Bei nasser Fahrbahn sollte der Gasfuss vorsichtig bewegt werden, sonst drehen die Räder kräftig durch. Allerdings ist das DSG nur in Verbindung mit der Top-Ausstattung "Stylance" zu haben, das treibt den Preis auf 22'990 Euro. Fazit: Der Seat Leon ist eine gelungene Kombination aus Coupédesign und Nutzwert. Ausreichend Platz und dynamisches Design wurden zu einem sehr elegant gezeichneten Auto verbunden. Der Spanier verfügt serienmässig über ABS, TCS und ESP sowie sechs Airbgas, Seitenairbags hinten gibt es als Option. So ist auch für Sicherheit gesorgt. Das Stylance-Paket offeriert viele elektrische Helfer, ein CD-Radio und eine Klimaautomatik, das relativiert den auf den ersten Blick hohen Preis.
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