Eine Collage als Ausgangspunkt Ob Fahrzeug, Produktverpackung oder Haute Couture – Moodboards werden heute in jeder Branche von Designern eingesetzt. Diese Wandtafeln dienen dazu, alles zusammenzutragen, was die Designer anspricht oder anregt. Dazu gehören beispielsweise Dinge aus der Natur, die durch besondere Texturen oder Formen bestechen, Bilder, einzelne Wörter oder auch kurze Textpassagen. Die Collage dieser Elemente löst Emotionen oder Assoziationen bei den Designern aus und inspiriert sie zu neuen Ideen. Gleichzeitig dienen sie dem Team als gemeinsame Grundlage für ihre Arbeit, wie Francesca Sangalli erklärt: „Vereinfacht ausgedrückt ist das Moodboard der Ausgangspunkt für unser gesamtes Team. Es hält fest, welche Eigenschaften unser neues Modell-Design haben soll. Als Designerin kann ich mir eine Arbeit ohne Moodboard nicht mehr vorstellen.“
Barcelona ist die Heimatstadt von SEAT und CUPRA, im Stadtviertel Gràcia steht seit Kurzem auch die Repräsentanz CASA SEAT. Kein Wunder also, dass die einzigartige Atmosphäre der Stadt die Kreativität der Designer entfacht. „Hier warten auf uns Designer an jeder Strassenecke neue Impulse. Die für Barcelona typischen Licht- und Farbkontraste lassen sich in jedem Geschäft, in jedem Café oder Museum neu entdecken“, schwärmt Francesca Sangalli. „Wenn wir etwas sehen, das uns anspricht, weil es zu einer unserer Schlüsselbotschaften für das neue Fahrzeug passt, dann fotografieren wir es und fügen es unserem Moodboard hinzu.“ Dann beginnt der kreative Prozess: Die eigenen Fotos werden mit Anregungen aus dem Internet, Schlagworten, Stoffmustern oder Farben kombiniert. Auf dem Moodboard entsteht eine visuelle Darstellung des Wesens des neuen Modells. Gemeinsamer Bezugspunkt Das Sprichwort „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“ gilt auch und insbesondere im Konzeptlabor der CASA SEAT. Die Fahrzeuge und Mobilitätslösungen, für die das Team der Abteilungen Design und Color & Trim hier arbeiten, haben ihren Ursprung allesamt auf einem Moodboard. „Wir tragen die Ergebnisse unserer Recherchen zusammen, ordnen sie den Schlüsselbotschaften des neuen Modells zu und entwickeln daraus eine gemeinsame Designsprache für das Fahrzeug“, erklärt Francesca Sangalli. Die Ergebnisse dieser Teamarbeit dienen darüber hinaus als Bezugspunkt für andere Unternehmensbereiche und Kollegen, die an der Entwicklung des neuen Fahrzeugs mitwirken.
Ausdruck einer besonderen DNA Zu Beginn eines Projekts werden zunächst Stil, Charakter und Wesen des neuen Modells definiert. „Moodboards sind für uns wie ein Trichter, der unsere Kreativität sammelt und konzentriert. Mit ihnen kommen wir vom Allgemeinen ins Detail“, fährt Francesca Sangalli fort. Im Fall des E-Scooters SEAT MÓ finden sich auf dem Moodboard im Konzeptlabor beispielsweise Fotos von verschiedenen schwarzen Objekten und griffige Stoffe wie Neopren. Mittendrin sticht allerdings eine Farbe deutlich heraus: „Wir nennen sie Super-Orange. Sie wirkt sofort anziehend und zeigt wunderbar den Farbkontrast, der für Barcelona so typisch ist“, erklärt die Designerin. Weiter unten enthüllt das Moodboard Farben, Formen und Texturen, die sich in neuen Mikromobilitätslösungen wie dem SEAT E-Scooter 125 wiederfinden.
An einer weiteren Wand des Konzeptlabors findet sich ein Moodboard für das Konzeptfahrzeug CUPRA Tavascan. Diese Tafel dient als Inspiration für die einzelnen Fahrzeugteile. „Eines der Schlüsselelemente dieses Fahrzeugs ist seine menschliche Note. Die Bilder auf unserem Moodboard fangen dies ein. Ein Foto zeigt zum Beispiel den Rücken eines jungen Menschen und hat uns beim Entwerfen der Sitzpolster inspiriert“, erklärt die Expertin. Auch hier zeigt sich wieder, wie wichtig solche Collagen für den Designprozess sind: Mit den Moodboards lässt sich das Wesen, die DNA eines neuen Fahrzeugs einfangen, das jedes seiner Teile mit den anderen verbindet und definiert.
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