Der Seat macht auch innen keinen Hehl aus seinen Volkswagen-Genen. Das ist nur von Vorteil. So zeichnet sich auch der Spanier durch ein sachliches Ambiente und gut zu bedienende Schalter aus. Vor allem aber bietet er neben viel Raum vorbildliche Variabilität. Die Einzelsitze in der zweiten und (optional) dritten Reihe lassen sich mit einfachen Handgriffen zu einer absolut ebenen Ladefläche umklappen. Auf den Sitzen 6 und 7 finden selbst Erwachsene noch menschenwürdig Platz, auch wenn das Kofferraumvolumen dann auf Kleinwagenmaß schrumpft.
Ein weiteres großes Plus des Alhambra ist das große Angebot an Ausstattungsoptionen aus dem Konzernregal. Dazu gehören unter anderem Fernlichtassistent, Drei-Zonen-Klimaanlage, die empfehlenswerte Rückfahrkamera, Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Kurvenlicht, ein Spurhalteassistent, eine gut funktionierende Verkehrszeichenerkennung, ein halbautomatischer Einparkassistent und integrierte Kindersitze sowie Seitenairbags hinten. Nicht zu vergessen die elektrischen Schiebetüren, die sich von innen per Knopf in der B-Säule, über zwei Tasten im Cockpit und über den Zündschlüssel sowie natürlich über den Außen- und Innengriff öffnen und schließen lassen. Wer braucht mehr?
Bei unserem Testwagen summierten sich die vielen Annehmlichkeiten allerdings auch auf über 10 000 Euro. Dennoch unterbietet der Seat sein Schwestermodell preislich teilweise um deutlich über 1000 Euro, auch wenn die serienmäßigen Ausstattungslinien von Alhambra und Sharan nicht absolut identisch sind. Der Einstieg in die Alhambra-Welt beginnt bei 28 400 Euro. In der gehobeneren Version „Style“ bietet der Spanier bereits von Hause aus Geschwindigkeitsregelanlage, Dachreling, Klapptische, Sonnenrollos, Staufächer im mittleren Fußraum, eine lobenswerte Mittelarmlehne, die sich vertikal und horizontal verstellen lässt, Regensensor, Nebelscheinwerfer mit Abbiegelicht und vieles mehr. Dank der umklappbaren Lehne des Beifahrersitzes können Gegenstände von bis 2,95 Metern Länge in den Alhambra geschoben werden.
Zudem kommt auch der Van aus Spanien bei Bedarf in den Genuss des Doppelkupplungsgetriebes von VW, das in unserem Fall mit dem 103 kW / 140 PS starken 2,0-Liter-Diesel gekoppelt war. Bei immerhin über 1,8 Tonnen Leergewicht ist dessen Leistungspotenzial nicht berauschend, aber ausreichend. Dabei tönt der Motor beim Kickdown am Ende mehr als er tatsächlich in Beschleunigung umsetzt. Etwas anders sieht die Sache aus, wenn der deutlich dynamischere S-Modus des Doppelkupplungsgetriebes gewählt wird und die Gänge bis an den roten Bereich des Drehzahlmessers ausgefahren werden. Dann entwickelt der Alhambra fast schon eine sportliche Note – und das nicht nur akustisch. Apropos, hörbar. Der TDI gehört zu jener modernen Sorte von Motoren, bei denen es schwer fällt auf Anhieb den Diesel zu erkennen. Weder von der Geräuschentwicklung her noch bei seiner linearen Leistungsentfaltung lässt er die klassischen Merkmale eines Selbstzünders erkennen.
In der verbrauchsoptimierten Version, die bei Seat Ecomotive heißt und unter anderem mit Stop/Start-Automatik sowie Bremsenergie-Rückgewinnung aufwartet, verspricht der Neue Europäische Fahrzyklus (NEFZ) für unser Testfahrzeug mit Doppelkupplungsgetriebe einen Durchschnittsverbrauch von 5,7 Litern auf 100 Kilometer. Um die 8,0 Liter sollten im Alltag allerdings durchaus eingeplant werden. (ampnet/jri)
Seat Alhambra 2.0 TDI Ecomotive Style DSG
Länge x Breite x Höhe (m): 4,85 x 1,90 x 1,72 Motor: 4-Zylinder-Turbodieselmotor; 1968 ccm Leistung: 103 kW / 140 PS bei 4200 U/min Max. Drehmoment: 320 Nm bei 1750 - 2500 U/min Durchschnittsverbrauch (nach EU-Norm): 5,7 Liter CO2-Emissionen: 149g/km (Euro 5) Höchstgeschwindigkeit: 191 km/h Beschleunigung 0 - 100 km/h: 10,9 Sek. Leergewicht/Zuladung: 1803 kg / 567 kg Kofferraum: 267 - 2430 Liter Max. Anhängelast: 2200 kg Preis: 34 450 Euro
|