Montag, 26. November 2018 So entsteht das Design eines SUV
Hauptaugenmerk liegt auf einer ausdrucksstarken und eleganten Linienführung
„Es muss ein Fahrzeug sein, das Charakter, Kraft und Prestige ausstrahlt“ – so lautete der Auftrag, den SEAT Chefdesigner Alejandro Mesonero-Romanos an sein Team weitergab. Aber wie schafft man es, verschiedene Farbtöne und fein gemahlenen Glimmer in eine elegante Farbe zu verwandeln? Und welche Materialauswahl verleiht dem Interieur eines Fahrzeugs herausragende Eleganz? Nun, nachdem der SEAT Tarraco sein weltweites Debüt gefeiert hat, verrät der Chefdesigner, was hinter dem kreativen Prozess bei der Entwicklung eines solchen Fahrzeugs steckt und welche Faktoren die neue Designsprache des Unternehmens prägen werden.
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Liebe auf den ersten Blick
65 Prozent der SUV-Kunden treffen ihre Kaufentscheidung anhand des Designs. Tatsächlich zeichnen sich SUV vor allem durch ihre charakteristische Linienführung aus: „Sie sind aggressiver, kraftvoller und imposanter“, sagt Brand Exterior Designer Xavier Villanueva. Die Frontpartie ist eines der markantesten und ausdrucksstärksten Merkmale des SEAT Tarraco: „Der Kühlergrill ist im Vergleich zu anderen Fahrzeugen vertikaler angeordnet. Dadurch erhält der erste Grossraum-SUV von SEAT eine sichtbar längere Motorhaube und höhere, markante Linien“, fügt Villanueva hinzu. Neue Herausforderungen für Designer
Der Fahrgastraum eines SUV ist grösser als der anderen Modelle. Das grössere Innenraumvolumen stellt das Designteam vor Herausforderungen: „Kunden wünschen die richtige Balance zwischen Komfort, Ergonomie und Ausstattung – auch das muss beim Design eines SUV berücksichtigt werden“, erklärt Daniel Hervás, der bei SEAT für das Innendesign zuständig ist. Beim SEAT Tarraco erwies sich insbesondere der „schwebende“ Bildschirm als herausfordernd für das Team: „Trotz seiner Grösse müssen wir sicherstellen, dass die Linienführung der Mittelkonsole zurückhaltend ist“, so Hervás. Persönlichkeit durch Farbpigmente
„Grösse, Silhouette und natürlich die Zielgruppe sind die entscheidenden Faktoren für das jeweilige Farbspektrum eines Modells. Jedes Segment hat seine eigenen Farben“, erläutert Jordi Font, der als Designer in der Abteilung Color & Trim von SEAT tätig ist. Die Farbpalette eines SUV muss „Sicherheit und Schutz“ ausstrahlen. „Das erreicht man mit dezenten Farbtönen oder Metallic-Lackierungen. Je nach Grösse des Fahrzeugs kann man auch erwägen, das Dach oder bestimmte Zierelemente zweifarbig zu gestalten“, fügt Font hinzu. Die Farbpalette des SEAT Tarraco umfasst insgesamt acht Farbtöne. „Sie verleihen ihm die bemerkenswerte Eleganz, die seinen optischen Charakter ausmacht“, erklärt Font. Gehobene Ausstattung
Bei der Auswahl der Ausstattung für den grössten SUV von SEAT haben die Designer auf kompromisslos hochwertige Materialien gesetzt. „Wir haben uns für eine Mischung verschiedener Materialien entschieden und zum ersten Mal mattierte Chromelemente integriert, um den gehobenen Anspruch des Fahrzeugs zu unterstreichen“, erklärt Amanda López aus der Abteilung Color & Trim. Die verschiedenen Kombinationsmöglichkeiten des Innendesigns wurden mithilfe von „Virtual Reality Tools“ überprüft. Virtuelle Realität ist ein grossartiges Werkzeug
Egal ob es um die Auswahl des Interieurs, das Design der Aussenlinien oder die Aerodynamik geht – überall spielt heutzutage die Virtual-Reality-Technologie eine entscheidende Rolle. „Früher konnten Designer mithilfe von Rendering ihre Arbeit mit etwa 60 Prozent Realismus betrachten. Dank Virtual-Reality-Technologie sind es heute etwa 90 Prozent. Dadurch sparen wir viel Zeit“, sagt Manel Garcés, der bei SEAT für Visualisierung zuständig ist. In der Visualisierungsabteilung wird die Arbeit der Designer in enger Absprache optimiert: „In sehr kurzer Zeit erhält das Interior-Design-Team eine 3D-Darstellung der Zeichnungen, die sie erst kurz zuvor angefertigt hat“, erklärt Garcés.
Vier Modellbauer und mehr als 320 Stunden
Trotz der Verwendung neuer Technologien muss immer noch ein Tonmodell hergestellt werden, um die tatsächlichen Masse des neuen Fahrzeugs realistisch abschätzen zu können. Für das Tonmodell des Tarraco wurden 5’000 Kilogramm Ton verwendet. Die grösste Herausforderung bestand darin, „das Volumen und die Proportionen eines so grossen Fahrzeugs richtig abzubilden“, sagt SEAT Modellbauer Carlos Arcos.
Alle Stifte beiseite
Die Arbeit der gesamten Abteilung wird mit dem „Design Freeze“ abgeschlossen. Dabei wird ein Modell des endgültigen Fahrzeugs aus Harz gegossen, anhand dessen das Design abgenommen wird. Dies ist der letzte Schritt im Designprozess – ab diesem Zeitpunkt geht die Idee in die Hände der Ingenieure über.
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