Zu den spektakulärsten Vertretern ihrer Zeit gehören die luxuriösen Modelle Nervastella Coupé (1935), Nerva Grand Sport Coupé (ab 1936) und Suprastella Coupé (ab 1938) mit 5,4 Liter großem Reihenachtzylinder. Eine Nummer kleiner, aber kaum weniger exklusiv ist das von einem Reihensechszylinder mit 4,1 Liter Hubraum angetriebene Viva Grand Sport Coupé aus dem Jahr 1935. Mit dem Celtaquatre Coupé hat Renault bereits seit 1934 auch ein "Einsteiger-Coupé" für breitere Bevölkerungsschichten im Programm. Sein 1,5-Liter-Vierzylinder mobilisiert 30 Brutto-PS und erlaubt 100 km/h Höchstgeschwindigkeit. Im Jahr 1936 folgt das Primaquatre Coupé, zwei Jahre später das Juvaquatre Coupé. Die drei Modelle zählen in den 1930er-Jahren zu den bezahlbaren Träumen für die langsam, aber stetig wachsende Zahl von Autofahrern. Nach dem Zweiten Weltkrieg hat zunächst die Befriedigung automobiler Grundbedürfnisse Vorrang bei Renault. Mit wachsendem Wohlstand steht jedoch einer immer grösseren Zahl von Franzosen der Sinn nach automobiler Leichtigkeit und Eleganz. Zudem planen die Renault Chefs, in den Vereinigten Staaten Fuss zu fassen. Mit der Heckmotorlimousine Dauphine landet das Unternehmen dort ab 1957 sensationelle Exporterfolge. Deshalb beschliesst Renault 1957 auf Anregung amerikanischer Vertragshändler den Bau eines hübschen Coupés und Cabriolets auf Dauphine-Basis. In Europa trägt der freche Flitzer den Namen Floride, in den USA heisst er Caravelle. Technisch entsprechen die Schwestermodelle weitgehend der erfolgreichen Dauphine. Als Motorisierung dient der im Heck untergebrachte, 845 Kubikzentimeter große Vierzylinder aus der Topversion Dauphine Gordini mit 40 Brutto-PS (35 Netto-PS). Für die Frischluftzufuhr zu Luftfilter und Wasserkühler sorgen geschickt integrierte Einlässe vor den Hinterrädern – ähnlich wie bei Mittelmotorsportwagen. Die Kraftübertragung an die Hinterachse erfolgt über ein robustes 3-Gang-Getriebe, die Höchstgeschwindigkeit wird mit 125 km/h gestoppt – auch ein Verdienst der guten Aerodynamik. Vier Jahre lang wird die Floride unverändert gebaut. So lange bleibt die Nachfrage im prosperierenden Europa hoch. Im Frühjahr 1962 ist die Zeit reif für leichte Modernisierungen. Das Cabriolet wird zur leistungsgesteigerten Floride S mit 51 Brutto-PS (46 Netto-PS). Da der Kühler nicht mehr in Fahrtrichtung vor dem Motor platziert ist, sondern hinter der Maschine, benötigt die neue Modellgeneration keine seitlichen Kühlluftkiemen mehr. Stattdessen erhält sie ein Band mit Luftschlitzen auf der Motorhaube. Das Coupé erhält ein neues Dach, das im Unterschied zum Vorgänger jetzt gerader verläuft, während die Heckscheibe steiler steht. Hierdurch verbessert sich die Kopffreiheit auf den hinteren Plätzen entscheidend. Im Juni 1963 tauft Renault im Rahmen einer erneuten Modellpflege schließlich auch das Cabriolet in Caravelle um. Bis Oktober 1965 wächst die Motorleistung der Caravelle auf 57,5 Brutto-PS aus 1,1 Liter Hubraum und die Höchstgeschwindigkeit auf 145 km/h. Das genügt den meisten Kunden: Erst im Juli 1968 kommt das Aus für Renaults schönstes Stück: Nach insgesamt 117'113 Exemplaren schliesst der Automobilhersteller das Kapitel Floride/Caravelle. Die Pause der Zweitürer ist kurz: Ab 1971 halten die Heckklappen-Coupés Renault 15 und Renault 17 die französische Flagge auf dem stark wachsenden Markt hoch. Im Februar 1980 steht mit dem Renault Fuego der Nachfolger von R 15 und R17 auf dem Genfer Automobilsalon. Mit dem Laguna Coupé lässt Renault im Mai 2008 die lange Markentradition sportlicher Zweitürer in besonders eleganter und dynamischer Form wieder aufleben. Bei 4,64 Meter Länge und 1,81 Meter Breite ragt das edel anmutende und hochwertig ausgestattete Coupé gerade einmal 1,4 Meter in die Höhe. Zu den Technikhighlights gehören die kraftvollen Sechszylindermotoren 3.5 V6 24V mit 238 PS sowie V6 dCi 235 FAP mit 235 PS.
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