In den 3,51 Meter Kürze des Renault 5 liegt tatsächlich viel Würze: Der kleine Gallier nimmt nur wenig Verkehrsfläche ein, ist mit lediglich 9,8 Meter Wendekreis handlich in der Stadt und leicht zu parken, bietet aber trotzdem genügend Platz für vier Erwachsene und ihr Gepäck.
Praktische Weltneuheit: Kunststoffstoßfänger Mehr als nur ein Design-Gag sind die erstmals bei einem Serien fahrzeug eingesetzten großflächigen Kunststoffstoßfänger anstelle der bis dato üblichen, völlig unpraktischen Stoßstangen.
Nicht minder futuristisch wirken die hochkant angeordneten Rück leuchten des Renault 5. Sie dienen ebenfalls einem praktischen Zweck: Sie ermöglichen den Einbau der breiten, tief herunter gezogenen Heckklappe und damit auch das bequeme Be- und Entladen des Kofferraums.
Der kompakte Renault debütiert als „5 L“ mit einem aus dem Renault 4 bekannten Vierzylinder, der aus 782 cm3 Hubraum 25 kW/34 PS schöpft. Der bewährte Motor wird jedoch nur in Frankreich verwendet, während der deutsche Markt gleich das modernere Aggregat mit 845 cm3 Hubraum und 26 kW/36 PS erhält. Die etwas kräftigere Variante „TL“ erfreut dank ihres knapp einen Liter großen Motors mit 32 kW/44 PS durch flottere Fahrleistungen. Damit erreicht der 775 Kilogramm leichte Kompaktwagen, der serienmäßig bereits mit Scheibenbremsen vorne ausgestattet ist, eine Höchstgeschwindigkeit von 137 km/h. Wie beim Renault 4 und 6 liegen die Vierzylinder längs hinter dem Getriebe.
Bei den Motorisierungen hat Renault für jeden Anspruch eine Lösung parat. Bereits ab 1975 erzeugt die sportlichere „Alpine“-Version mit ihren 68 kW/93 PS bei ambitionierten Autofahrern wildes Herzklopfen. Mit 173 km/h Spitze und zehn Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h macht das gerade einmal 840 Kilogramm leichte Gefährt auch üppig motorisierten Limousinen Konkurrenz.
Als Turbo-Pionier in der Formel 1 gönnt Renault dem sportlichen 5er 1981 eine Leistungsspritze und stattet ihn mit einem Turbolader aus. Die Leistung des Renault 5 Alpine Turbo steigt dadurch auf 79 kW/108 PS, die Top Speed auf 191 km/h.
Renault 5 Turbo: Extremsportler mit Mittelmotor Der Leistungszuwachs gipfelt im radikal konzipierten Renault 5 Turbo, der 1980 in die Schauräume der Händler rollt und mit der erfolgreichen Baureihe nicht mehr viel gemein hat. Den 118 kW/160 PS starken 1,4-Liter-Turbomotor mit Ladeluftkühler trägt der um 20,2 Zentimeter verbreiterte „Backenturbo“ nicht unter der vorderen Haube, sondern längs hinter den Vordersitzen, und überträgt die Kraft auf extrem breit bereifte Hinterräder der Dimension 220/55 VR 365. Die Respekt einflößenden Fahrleistungen – etwa das Beschleunigungs vermögen von 0 auf 100 km/h in lediglich 6,9 Sekunden – sichern ihm einen Platz unter den Supersport wagen der damaligen Zeit.
Das eigentliche Terrain des Renault 5 Turbo sind die Rallye-Pisten der Welt. Hier glänzt der Bolide unter anderem mit Siegen bei der Rallye Monte Carlo und der Tour de Corse. Die Leistung der Wettbewerbsversionen steigt von anfangs 184 kW/250 PS auf 300 kW/408 PS im Jahr 1985.
Mit dem Modelljahr 1984 endet die Karriere des Renault 5 der ersten Generation. Nach 5.544.695 produzierten Fahrzeugen in 13 Jahren steht mit dem „Supercinq“ („Super 5“) erneut ein komplett neu konstruierter Nachfolger.
Der neue Renault 5 startet seine Karriere mit deutlich größerer Motorenvielfalt als sein Vorgänger. Neben dem 1,0-Liter-Basis aggregat mit 30 kW/41 PS sind für den schicken Franzosen ein 1,1-Liter-Triebwerk mit 33 kW/45 PS sowie eine 1,4-Liter-Maschine mit 43 kW/59 PS beziehungsweise 52 kW/71 PS erhältlich. Topversion ist der GT Turbo. Sein aufgeladener 1,4-Liter-Motor leistet 85 kW/115 PS, beschleunigt den kompakten Dynamiker in nur 8,0 Sekunden von 0 auf 100 km/h und ermöglicht 200 km/h Höchstgeschwindigkeit.
1994 heißt es nach 22 Jahren und insgesamt 9.008.912 Exemplaren beider Baureihen „au revoir“ für den Dauerbrenner.
|