Bentley wird also Ende 2016 voraussichtlich rund 15 000 Fahrzeuge verkauft haben, eine Steigerung um fast ein Drittel. Die Märkte Russland und China, die gegenwärtig nicht optimal für den britischen Luxus-Hersteller laufen, dürften durch die neue Modellreihe wieder Fahrt aufnehmen, vermutet Dürheimer. Ähnlich erging es Porsche, als der Cayenne aufgelegt wurde und der aus dem Allgäu stammende Diplom-Ingineur dort Entwicklungs-Vorstand war. Bei gleicher Gelegenheit bestätigte Dürheimer Überlegungen für ein weiteres Fahrzeug auf der Grundlage des Bentayga-Chassis. Ohne konkreter zu werden, beschrieb er es als eine „neue Design-Idee“, möglicherweise ein Zweitürer, in jedem Fall „ein Auto mit Wow-Faktor“. Ob es sich um eine Art SUV-Coupé, etwa vergleichbar mit dem BMW X6 oder dem Mercedes GLE Coupé handeln könnte, sagte er nicht. Noch nicht abgeschlossen sind die Überlegungen, aus der in Genf vorgestellten Studie EXP10 Speed Six ein Serienmodell zu machen. Wenn es kommt, dann gewiss als Roadster und geschlossener Zweitürer in der Leistungsklasse um 400 kW / 544 PS. „Das Feedback nach der Messe in Genf war überwältigend und wir haben Kaufabsichtserklärungen in ungeahnter Größenordnung bekommen“, hatte Dürheimer seinerzeit erklärt. „Das hat uns ermutigt, auf dem Gas zu bleiben und das Projekt in ein wirtschaftlich darstellbares Konzept zu überführen.“ Seinen Worten zufolge kommt auch eine rein elektrische Variante des Sportwagens in Betracht. Das wäre dann eine weitere „Revolution für die Marke“. Mit diesen Ideen müssen nicht zuletzt die Produktionskapazitäten mithalten können. Zwar sind am Standort Crewe nach und nach 840 Millionen Britische Pfund (derzeit rund fast 1,2 Mrd. Euro) investiert worden, doch die Fertigung einen einzigen Bentley Bentayga nimmt auch 130 Stunden Handarbeit in Anspruch. Der mittelenglische Industriestandort ist inzwischen das globale Kompetenz-Zentrum des Volkswagen-Konzerns für W12-Ottomotoren. Die Erstausgabe des im Continental GT, im VW Phaeton und Audi A8 verwendeten Motors, darauf wies Bentayga-Projektleiter Peter Guest hin, sei mit einem CO2-Ausstoß von rund 400 Gramm je Kilometer gestartet. Jetzt sei man nach EU-Norm gerechnet bei 296 Gramm angelangt. (ampnet/afb)
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