Das Nardò Technical Center (NTC) in Apulien ist eines der modernsten Test- und Versuchszentren der Welt für Automobile und Motorräder. Der 1975 von FIAT erbaute Komplex erstreckt sich heute über eine Fläche von 700 Hektar und verfügt über 20 unterschiedliche Teststrecken für alle Arten von Erprobungsfahrten. Auf der äußeren Kreisbahn, die mit vier Kilometern Durchmesser eine Länge von rund 12,6 Kilometern aufweist, werden außerdem regelmäßig Geschwindigkeitsweltrekorde aufgestellt.
Genau auf dieser Strecke bestätigte der neue Alfa Romeo 33 Stradale jetzt die errechneten Fahrleistungen. Das zweisitzige Coupé erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 333 km/h und beschleunigte in weniger als drei Sekunden aus dem Stand auf Tempo 100 km/h (Video). Angetrieben wird der Alfa Romeo 33 Stradale von einem hinter dem Cockpit positionierten V6-Twinturbo-Benziner, der aus einem Hubraum von drei Litern mehr als 456 kW (620 PS). Die Motor ist eine Weiterentwicklung des in den leistungsstärksten Serienfahrzeugen von Alfa Romeo eingesetzten Triebwerks. Seine Kraft wird mittels eines Doppelkupplungsgetriebes mit acht Gängen und eines elektronischen Sperrdifferenzials auf die Hinterräder übertragen.
Die Hochgeschwindigkeitserprobung in Nardò folgte auf entsprechende Testfahrten mit mittleren Geschwindigkeiten im Alfa-Romeo-Testcenter im norditalienischen Balocco. Hier konzentrierten sich die Ingenieure auf das Fahrwerk, das Bremssystem, die Lenkung und das Handling. Denn der Alfa Romeo 33 Stradale hat ein ehrgeiziges Ziel: das beste Fahrerlebnis in dieser Fahrzeugkategorie zu bieten.
Das Chassis des neuen Alfa Romeo 33 Stradale basiert auf einem H-förmigen, aus Aluminium gefertigten Rahmen und einem Monocoque aus Kohlefaser. Die Fahrdynamikregelung bietet zwei Modi, die über einen Schalter auf dem Mitteltunnel angewählt werden.
Der Modus STRADA (Straße) ist beim Motorstart automatisch aktiviert und garantiert den optimalen Kompromiss aus Komfort und Fahrspaß. STRADA steht für sanfte Leistungsentfaltung und Schaltvorgänge, normale Pedalempfindlichkeit, alltagstaugliche Charakteristik der Stoßdämpfer sowie eine Steuerung der Abgasanlage, die erst oberhalb von 4.000 Touren den Sound verschärft.
Der Modus PISTA (Rennstrecke) sorgt für gesteigerten Adrenalinspiegel. Die Maximalleistung steht zur Verfügung, die Pedale reagieren noch sensibler, die Federung ist straffer, die Schaltvorgänge laufen schneller ab und die Abgasanlage entfaltet unabhängig von der Drehzahl den vollen Sound. Zusätzlich steht eine Startautomatik zur Verfügung, die mittels der Taste QUADRIFOGLIO aktiviert wird. Durch die Launch-Control steuert die Elektronik alle Systeme in Sinne einer möglichst effizienten Beschleunigung aus dem Stillstand.
Darüber hinaus ermöglicht der neue Alfa Romeo 33 Stradale, die Traktionskontrolle und das Fahrstabilitätsprogramm zu deaktivieren (ESC OFF). Aber auch in diesem Modus bietet der italienische Supersportwagen ein auch von Nicht-Profis kontrollierbares Fahrverhalten. Eine große Rolle spielt dabei das aktive, elektronisch gesteuerte Fahrwerk. Die mechanischen Komponenten bestehen aus Radaufhängungen mit doppelten Querlenkern ringsum und einer halb-virtuellen Lenkachse. Diese Konfiguration bewirkt, dass die sehr direkt ausgelegte Lenkung effektiv von Federungs- und Antriebseinflüssen abgekoppelt wird.
Die Bremsanlage des neuen Alfa Romeo 33 Stradale ist als Brake-by-Wire-System ausgelegt. Die Verbindung zwischen Pedal und Bremsen erfolgt im Regelfall also rein elektronisch. Die von Brembo® gefertigten Kohlefaser-Keramik-Scheiben garantieren hohe Verzögerungsleistung, reaktionsschnelles Ansprechverhalten und reduziertes Fading auch bei hohen Temperaturen. Die Bremsscheiben sind vorne und hinten innenbelüftet sowie gelocht. An der Vorderachse packen Monoblock-Bremssättel mit sechs Kolben zu, an der Hinterachse sind vier Kolben im Einsatz.
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