Mit dem Porsche 718 Cayman haben die Zuffenhausener nun ihre beiden Mittelmotorsportler auf dieselbe technische Basis gestellt. Der Roadster Boxster und das Coupé Cayman haben bei der Gelegenheit eine komplette Überarbeitung erlebt. Auffällig die größeren Lufteinlässe im Bug und die schwarze Querspange am Heck mit dem dreidimensionalen Porsche-Schriftzug. Porsche beteuert, nur Kofferraumdeckel, Dach und Windschutzscheiben seien bei der Überarbeitung nicht angefasst worden. Doch die Linie ist geblieben. Der Name spricht allerding für den Neuanfang der beiden Mittelmotormodelle unter einem Namen: Porsche 718 – in Erinnerung an erfolgreiche Sportmodelle mit Vierzylindern. Vier Zylinder in Boxeranordnung – das ist die wesentliche Änderung unter dem Blech. Im Cayman liefern die zwei Liter Hubraum 220 kW / 300 PS, im Cayman S mit 2,5 Litern treten 257 kW /350 PS mit VTG-Lader (VTG=variable Turbinengeometrie). Das sind jeweils 18 kW / 25 PS mehr als bisher. 90 Prozent des beim S maximalen Drehmoments von 420 Newtonmetern (Nm) fallen schon unter 2000 Umdrehungen pro Minute (U/min) an. Außerdem reagieren beide Motoren auf die Eingaben vom Gaspedal so spontan, als seien es Sauger. Alles, wie gewohnt und geschätzt. Nur beim Klang sollte sich der Cayman-Fahrer auf eine andere Melodie einstellen. Das so geliebte unbändige Kreischen bei Vollgas wird nun ersetzt durch ein durch ein Brüllen, das mehr für gebändigte Kraft als für motorische Urgewalt steht. Der 718 Cayman mit dem Porsche Doppelkupplungs-Getriebe PDK und Sport Chrone-Paket spurtet in 4,7 Sekunden von 0 auf 100 km/h, 0,7 Sekunden schnelle als sein Vorgänger. Der Cayman S schafft den Normspurt in 4,2 Sekunden, 0,5 Sekunden schneller. Die Höchstgeschwindigkeit von bei 275 km/h bzw. bei 285 km/h.
Die Turboaufladung und die kleineren Hubräume verhelfen dem Cayman zu besseren Effizienzwerten. Für den Cayman mit 300 PS gibt Porsche eine Normverbrauch (nach NEFZ) von 6,9 Litern auf 100 km an, für die S-Variante 7,3 Litern, allerdings Super Plus (98 ROZ). Das Fahrwerk wurde komplett überarbeitet und erwies sich auf den zum Teil schlechten ländlichen Straßen um Malmö als komfortabler im Vergleich zu den Vorgängern. Auf der Rennstrecke zeigte sich dann der Zugewinn an möglicher Querbeschleunigung, deren Grenze auch Walter Röhrl offenbar nicht überschritt. Der Cayman kann mit dem PASM-Fahrwerk mit um zehn Millimeter tiefer gelegter Karosserie ausgerüstet werden. Für den Cayman S steht erstmals als Option das PASM-Sportfahrwerk zu Wahl, mit dem die Karosserie um 20 Millimeter tiefer gelegt werden kann. Cayman-Fahrer des Vorgängers werden sich im neuen nicht eingewöhnen müssen. Zum ersten Mal kann er jetzt als Option Leder-/Stoffausstattung Sport-Tex bestellen. Sie wird angeboten in den beiden Versionen in Schwarz oder in der Bi-Color-Kombination graphitblau-kreide. Zur Serienausstattung gehört jetzt das Porsche Communication Management (PCM) mit Handyvorbereitung, Audio-Schnittstellen und 150 Watt starkem Sound Package Plus. Das System ist erweiterbar mit Modulen für Navigation, Infotainment und Konnektivität. Bei Porsche über die Preise zu diskutieren, ist müßig. Es gibt gleiche Leistung für weniger Geld. Aber das sind dann eben keine Zuffenhausener. Bemerkenswert bei den Modell- und Namenswechsel: das Coupé liegt im Preis unter dem Roadster. Das wir Walter Röhrl weniger interessieren; denn der ist für Porsche weit mehr als nur ein Markenbotschafter und hat Zugriff auf jedes Modell. Just in diesem Moment brettert er wieder an der Boxengasse vorbei: konkurrenzlos. (ampnet/Sm) Daten Porsche Cayman S mit PDK Länge x Breite x Höhe (in m): 4,38 x 1,30 x 1,80 (mit Außenspiegeln 1,94) Radstand (m): 2,48 Motor: Vierzylinder-Boxer, 2143 ccm, Turbo, Direkteinspritzung Leistung: 350 PS bei 6500 U/min Max. Drehmoment: 420 Nm von 1900 - 4500 U/min Höchstgeschwindigkeit: 285 km/h Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 4,6 - 4,4 Sek.; Launch control 4,2 Sek.
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