Freitag, 31. Mai 2019 Porsche Cayenne Coupé: Vatertagausflug
Porsche Cayenne S Coupé. Foto: Auto-Medienportal.Net/Porsche
Die jüngere Geschichte liefert eindrucksvolle Beispiele für SUV, die dem Trend zum coupéartigen Heck folgen mussten und nun mit einem unansehnlichen Buckel leben müssen. In diese Kategorie fällt das Porsche Cayenne Coupé glücklicherweise nicht. Klar lässt sich’s immer darüber streiten, ob ein Porsche wirklich 1,68 Meter hoch sein darf. Doch diese Diskussion beinhaltet auch ein Kompliment: In der Tat ist es den Designern in Zuffenhausen beim Coupé des Cayenne besser gelungen als beim Basis-SUV, die Silhouette der Sportwagen-Ikone und viel von deren Charakter auf die SUV-Ebene anzuheben. Jeder kann sehen, wo die Ursprünge der Form liegen – trotz der vier Türen und der großen Heckklappe.
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Die Anlehnung an die hauseigene Sportwagen-Optik bedeutet keinen Verzicht bei den Eigenschaften gegenüber dem gewichtiger aussehenden Cayenne. „Das Coupé beinhaltet alle technischen Highlights des aktuellen Cayenne, positioniert sich aber durch ein noch dynamischeres Design und neue technische Details progressiver, athletischer und emotionaler“, sagte Oliver Blume, Vorstandsvorsitzender der Porsche AG, schon bei unserem ersten Kontakt mit dem Coupé. Mit den neuen Proportionen durch die um 20 Millimeter abgesenkte Dachkante, den feststehenden Dachspoiler, die flacher stehende Frontscheibe wirkt dieser Cayenne schneller und in der Tat ein sogar wenig leichter, auf jeden Fall leichtfüßiger. Die mehr als zwei Tonnen Leergewicht sieht man ihm nicht an.
Und beim Fahren spürt man sie nicht. Wir fuhren jetzt den Porsche Cayenne S Coupé mit 440 PS und 550 Newtonmeter Drehmoment und hatten auf dem engen Landstraßen der Steiermark nicht den Eindruck, es fehle am gewohnten Vorwärtsdrang. Die Strecken waren zwar nicht geeignet, die Angaben für die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h – 5,8 Sekunden – und für die Höchstgeschwindigkeit – 263 km/h – zu überprüfen. Eigentlich schade, hat doch Porsche dem Coupé viel Technologie mitgegeben, die dessen dynamische Eigenschaften verbessern sollen.
18 Millimeter breitere Spur hinten, Luftfederung und Adaptivdämpfer, Hinterachslenkung, 275/45 ZR 20-Reifen vorn 305/40 ZR 20-Reifen hinten, elektronisch gesteuerte Hinterachssperre, elektromechanische Wankstabilisierung, geschwindigkeitsabhängige Servolenkung Plus, das Porsche Active Suspension Management (PASM) sowie das Sport Chrono-Paket sind an Bord. Der zweite Spoiler am Heck fährt ab 90 km/h aus. Gegen Aufpreis bietet Porsche ein Leichtbau-Paket, zu dem statt des beeindruckend großen Glas-Panoramadachs ein Carbondach gehört, das 21 Kilogramm leichter ist. Das spricht für die große Liebe zum Detail angesichts eines Leergewichts von mehr als zwei Tonnen. Das eine Prozent wird sicherlich die Wankneigung herabsetzen und die Beschleunigung verbessern, wenn der Fahrer nicht zu groß und feinfühlig genug ist, den Unterschied zu spüren. Die Technischen Daten attestieren der Leichtbau-Variante einen um 0,1 Sekunden schnelleren Spurt auf 100 km/h.
Das Coupé bietet vier Personen Platz. Vorn schaffen die neuen, achtfach elektrisch verstellbaren Sportsitze mit integrierten Kopfstützen Komfort und Seitenhalt. Im Fond verfügte unser Coupé über eine Rückbank mit Einzelsitz-Charakteristik. Ohne Aufpreis kann eine Fondsitzanlage mit drei Sitzplätzen bestellt werden. Egal, welche Sitze – die hinteren Passagiere sitzen 30 Millimeter tiefer als im Cayenne. Das sorgt für eine vergleichbare Kopffreiheit trotz der abgesenkten Dachlinie. Das Kofferraumvolumen beträgt 625 Liter und wächst bei umgeklappten Rücksitzen auf 1540 Liter. Platz gibt es unter dem Coupédach also reichlich.
Wie beim Cayenne folgt auch dessen Coupé in der Innenausstattung der Porsche-Linie. Kennzeichnend ist der Drehzahlmesser, den sich der Fahrer auch bei Porsche mit digitalen Armaturen in die Mitte des Blickfelds rücken kann.
Die Drei-Liter-Sechszylinder leisten im Cayenne Coupé 340 PS (250 kW) und im S Coupé mit Biturbo-Aufladung 440 PS (324 kW). Das maximale Drehmoment beträgt 550 Nm. Als Topmodell geht das Cayenne Turbo Coupé mit dem Vierliter-V8-Biturbo-Motor, 550 PS (404 kW) und einem maximalen Drehmoment von 770 Nm noch heftiger zu Sache. Aus dem Stand beschleunigt der Turbo in 3,9 Sekunden auf 100 km/h. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 286 km/h erreicht, sagt Porsche. Zur Markteinführung stehen zwei Motorisierungen zur Wahl: Der Sechszylinder mit 340 PS und der Achtzylinder-Turbo.
Der Porsche Cayenne mit dem beschleunigten Dach ist ab sofort bestellbar und kommt in diesen Tagen zu den Händlern. In Deutschland beginnen die Preise bei 83 711 Euro für das Cayenne Coupé und bei 146 662 Euro für das Cayenne Turbo Coupé. (ampnet/Sm)
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