Neben der geringeren Power gegenüber den „Turbo“-Modellen betrifft eine weitere Besonderheit die Akkus, da Porsche das Einstiegsmodell Taycan 4S in zwei unterschiedlichen Batteriegrößen anbietet. Serienmäßig verfügen die Lithiumionen-Akkus über eine Kapazität von 79,2 Kilowattstunden. Mit ihrer Energie schafft es der Taycan 4S auf maximal 408 Kilometer nach der WLTP-Norm.
Zwei Akku-Größen
Gegen Zuzahlung von 6357 Euro liefert Porsche den Taycan 4S auch mit der so genannten Performance Batterie Plus. Das kräftigere Speicherdepot stammt aus den beiden stärkeren Taycan-Modellen und bringt es auf 93,4 kW, dementsprechend erhöht sich die Reichweite auf bis zu 464 Kilometer. Darüber hinaus steigt die Leistung beim 4S auf 490 PS (360 kW), im Overboost-Modus schiebt der Elektro-Porsche sogar mit stolzen 571 PS (420 kW) an. Das macht ihn im Endeffekt aber nicht wirklich schneller. Sowohl mit der serienmäßigen Batterie als auch mit dem Performance-Plus-Paket beschleunigen beide Varianten in flotten vier Sekunden von null auf Tempo 100 und erreichen jeweils eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h. Zum Vergleich: Der Taycan Turbo S benötigt für den gleichen Sprint ultraschnelle 2,8 Sekunden. Seine Topspeed liegt mit 260 km/h jedoch nur minimal höher, weil dann die Elektronik zugunsten der Reichweite einen schützenden Riegel vorschiebt.
Also rein in den Taycan 4S und los. Im Innenraum gibt es keine Unterschiede, daher blickt der Fahrer genauso wie bei den Topmodellen Turbo oder Turbo S auf ein hochmodernes, digitalisiertes Cockpit. Direkt vor ihm befindet sich ein 16,8 Zoll freistehendes Kombiinstrument. Die drei Hauptinstrumente im Display sind individuell konfigurierbar und statt einem herkömmlichen Drehzahlmesser gibt es ein Powermeter als Leistungsanzeige. Rechts vom Piloten sitzt das Multimediasystem, eine Etage tiefer ein Monitor für die Klimaautomatik, das Entertainment oder die Ladefunktionen.
Da sich die Akkuspeicher über den gesamten Fahrzeugboden verteilen, sitzt man im Taycan nicht ganz so tief wie etwa in einem konventionellen Porsche 911er. Was aber nicht wirklich ein Nachteil ist. Der Einstieg in den Taycan gelingt um einiges galanter als in den 911 und hinter dem Lenkrad ist sofort eine optimale Position gefunden. Das passt.
Kaum langsamer als seine potenten Brüder
Auch im Basis-Taycan presst es einen ordentlich in die Sitze und die Performance, die der E-Porsche beim Tritt aufs Fahrpedal bietet, ist enorm. Okay, der 4S drückt nicht ganz so extrem vehement wie seine stärkeren Brüder nach vorn, doch bereitet auch der kleinere Antrieb jede Menge Fahrspaß. Die Fahrleistungen, die der 4S bietet, sind beindruckend und denen von anderen Fahrzeugen weit überlegen. Er sprintet schon ab der ersten Umdrehung los als gäbe es kein Morgen. Spätestens bei der Fahrdynamik liegt der Taycan 4S aber wieder mit seinen Brüdern auf dem gleich hohen Niveau. Während der Allradantrieb für einen scheinbar nie enden wollenden Grip sorgt, stockt die hohe Querdynamik, die der E-Porsche auf kurvigem Terrain aufbaut, einem fast den Atem. Der Taycan 4S lenkt messerscharf ein und bleibt sehr lange neutral. Kritische Reaktionen sind ihm fremd, er verhält sich stets sicher und berechenbar. Dass der E-Porsche darüber hinaus noch reichlich Nehmerqualitäten mitbringt, beweist sein überraschend geschmeidiger Abrollkomfort auf schlechten Straßen.
Doch die Zeiten für das aktuelle Einstiegsmodell Taycan 4S sind bereits gezählt. Bereits Mitte 2021 schiebt Porsche das eigentliche Basismodell hinterher. Beim künftig kleinsten Modell mit der schlichten Bezeichnung Taycan schmilzt die Leistung auf 408 PS zusammen. Auch befindet sich statt zwei nur noch ein Elektromotor an Bord, daher gibt es anstelle von Allrad auch erstmals einen reinen Heckantrieb. Damit beschleunigt der Basis-Taycan in 5,6 Sekunden auf 100 km/h und läuft bis zu 230 km/h schnell. Der Grundpreis dürfte bei knapp unter 100.000 Euro liegen. (ampnet/gb)
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