Dabei hat der preislich attraktive Zweisitzer die Herzen neuer, jüngerer Kunden von Beginn an erobert. Optisch zitierte er die noch junge, aber bereits ruhmreiche Geschichte der Marke. Die Anmutung der Detroit-Studie „Boxster“ erinnerte an den legendären 550 Spyder und den Rennsportwagen 718 RS 60 Spyder. Sie fand im Januar 1993 so großen Anklang, dass der Porsche-Vorstand kurzerhand die laufende Designentwicklung des Serienmodells beeinflusste und anordnete: „Bitte die Studie genauso bauen“ – eine kluge Entscheidung, wie die Zeit zeigen sollte.
Tatsächlich ließ das Serienmodell, als es im August 1996 an den Start ging, eine große Ähnlichkeit mit dem Messe-Highlight erkennen. Da es sich den Vorderwagen mit der Elfergeneration 996 teilte, stand die Abstammung außer Frage: Der Boxster war ein echter Porsche. Zugleich war sein mittig installierter, zunächst 2,5 Liter großer und 159 kW (204 PS) starker Boxermotor dank Wasserkühlung, Vierventiltechnologie und variablen Einlasssteuerzeiten für strengere Abgasnormen gewappnet.
Ein Leistungszuwachs und weitere Modellverbesserungen folgten bald. Schon die erste Boxster-Generation 986 erhielt 1999 einen 2,7-Liter-Motor mit zunächst 162 kW (220 PS), später dann 168 kW (228 PS). Den neu eingeführten Boxster S trieb ein 3,2-Liter-Sechszylinder mit 185 kW (252 PS) an, woraus bald 191 kW (260 PS) wurden. 2004 folgte die Modellgeneration 987 mit verfeinertem Design, 17-Zoll-Rädern und neu gestaltetem Interieur sowie – optional – PASM mit variabler Dämpferkennung, PCCB-Keramikbremsen (Porsche Ceramic Composite Brake) und Sport Chrono-Paket mit modifizierten Kennfeldern. Die Motoren entwickelten bei unverändertem Hubraum 176 kW (240 PS) beziehungsweise 206 kW (280 PS). Bis zum Ende ihrer Bauzeit erreichten die Motorleistungen 188 kW (255 PS) aus 2,9 sowie 228 kW (310 PS) aus 3,4 Liter Hubraum und das PDK löste die bisher angebotene Tiptronic S-Automatik ab.
2012 präsentierte Porsche die umfassend neu aufgestellte, auch optisch geschärfte Boxster-Generation 981. Dank komplett neuer Leichtbau-Karosserie und vollständig überarbeitetem Fahrwerk war der Newcomer austrainierter, muskulöser, markanter und schneller denn je. Das vollelektrische Stoffdach kam ohne Verdeckkastendeckel aus, die Achsüberhänge fielen noch kürzer aus und die Windschutzscheibe rückte weiter vor. Die sparsameren Boxermotoren erhielten Benzin-Direkteinspritzung und gingen als 2,7-Liter-Sechszylinder mit 195 kW (265 PS) und 232 kW (315 PS) aus 3,4 Litern Hubraum an den Start. Im April 2014 folgte der Boxster GTS mit 243 kW (330 PS). Das Highlight setzte der Boxster Spyder: Sein 3,8-Liter-Motor sorgte mit 276 kW (375 PS) für Furore.
Die aktuelle Generation – der Porsche 718 Boxster der Modellreihe 982 – stellte im Januar 2016 die Weichen neu: Sie debütierte mit Vierzylinder-Turbomotoren und einem geschärften Design. Der Zweiliter leistet 220 kW (300 PS), der 2,5 Liter große Boxer ist dank Turbolader mit variabler Turbinengeometrie 257 kW (350 PS) stark. Kurz darauf folgte der Boxster GTS mit 269 kW (365 PS). An die Spitze rückte Mitte 2019 die Neuauflage des Boxster Spyder. Sie teilt sich den 309 kW (420 PS) starken Vierlitermotor mit dem geschlossenen sportlichen Spitzenmodell 718 Cayman GT4. Seit 2020 treibt dieser Sechszylinder-Mittelmotor auch den 718 Boxster GTS 4.0 mit 294 kW (400 PS) an.
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