Wie mache ich einen Bestseller noch erfolgreicher. Exakt vor diesem Dilemma stand Peugeot mit dem 207. Zwei Bereiche standen primär auf dem Lastenzettel: Mehr Platz und ein neuer, moderner Innenraum. Dort sind die Innovationen unübersehbar: Mehr Raum auf allen Plätzen, deutlich mehr Qualität, viele Optionen auch aus höheren Fahrzeugklassen - also genau das, was die Konkurrenz auch praktiziert. Der Armaturenträger ist jetzt in wertig anmutendem Plastik gekleidet, matte Kunststoffoberflächen und neue Stoffe wirken frisch und modern. Fünf Zentimeter mehr Breite sollen mehr Platz für die Passagiere bringen. Damit nimmt er das Gardemass dieser Klasse neu auf. Zugute kommt das vor allem den Fondpassagieren, die mehr Raum haben. Auch der Kofferraum wuchs deutlich auf 270 Liter Volumen. Das Exterieur hingegen wurde nah am erfolgreichen Vorgänger platziert, denn das Design hat den 206 zum Verkaufsschlager gemacht. Es muss neue Kunden erschliessen und alte nicht vergraulen. Der Spagat ist gut gelungen. Die neuen Linien wirken frisch und dynamisch, ohne den Vorgänger zu verleugnen. Eine markante Trennung der Ausstattungslinien durch eine modifizierte Frontschürze sorgt für eine gewisse optische Trennung zwischen den Modelllinien - so werden die Damen nicht verprellt und die Herren gewonnen. Zu Beginn werden Benziner von 73 PS bis 110 PS zur Verfügung stehen, der Selbstzünder hat 110 PS. Letzterer läuft kultiviert, hält reichlich Drehmoment bereit und verleiht dem Kleinwagen befriedigende Fahrleistungen bei kleinem Verbrauch. In 10,1 Sekunden beschleunigt der 1,6-Liter auf Tempo 100, erst bei 193 km/h endet der Vortrieb. Der Benziner wirkte bei der ersten Ausfahrt kaum lebendiger. Er ist in der Endgeschwindigkeit einen Kilometer schneller, verliert aber im Spurt auf 100 km/h 1,6 Sekunden auf den Diesel. Die goldene Mitte markiert der 1,4-Liter 16 V, der kein Ausbund an Temprament ist, es aber immerhin auf 180 km/h bringt und in 14,2 Sekunden die 100-km/h-Marke überschreitet. Mit etwa 1,2 Tonnen ist der 207 nicht eben ein Leichtgewicht - das ist nicht zu bestreiten und an Steigungen fühlbar. Das Fahrgefühl ist anders als in einem klassischen Kleinwagen. Auch hier fühlt sich der 207 an wie ein echter Vertreter der Kompaktklasse mit gutem Komfort und einer Portion Sportlichkeit. Zwei moderne Turbo-Motoren aus der Kooperation mit BMW werden den Antrieb noch vor Ende des Jahres ergänzen, sie leisten 115 PS bzw. 150 PS. Vier Airbags, zwei elektrische Fensterheber, ein in zwei Richtungen verstellbares Lenkrad oder Radiovorbereitug gibt es laut Auto-Reporter bereits in der Basis. Sechs Luftsäcke, statisches Kurvenlicht, ein grosses Panorama-Glasdach, einen Parfüm-Spender oder eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik sind optional erhältlich. Ab der Version Tendance zählen Vorhangairbags und Klimaanlage, ab Sport auch ESP zum Serienumfang. Eine Milliarde Euro hat Peugeot investiert um noch in diesem Jahr 500'000 Einheiten des 207 zu verkaufen. Die Preispolitik ist die gleiche wie bei den Konkurrenten: Ein günstiger Einstieg lockt Kunden und nach oben gibt es fast kein Limit. Die beiden (ebenfalls erfolgreichen) Derivate SW (Kombi) und CC (Cabrio Coupé mit festem Stahldach) werden wohl im Herbst 2007 folgen.
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