So viel können wir nach unseren ersten Runden durch die Strassen des Elsass heute schon sagen: Der 308 hat sich dem Golf technisch und bei der Qualität stark angenähert. Bei der Optik überragt er den Markführer nicht nur in der Länge des vorderen Überhangs. Peugeot setzt gegen das norddeutsch zurückhaltende Design ein Kontrastprogamm. Auffällig im Innenraum ist das überall spür- und sichtbare Bemühen um gute Materialien. Nicht, dass es beim Vorgänger 307, der übrigens noch in China und in Südamerika weiter produziert werden wird, auffällig schlecht gewesen wäre. Aber die Verbesserung ist sichtbar. Schon bei der einfachsten der fünf Ausstattungsvarianten (Filou, Tendance, Sport, Sport Plus und Platinum) kann sich die Ausstattung sehen lassen. Beim Fahrverhalten sieht man sich bei Peugeot auf den Spuren eines aktuellen Audi. Sportlich will man daherkommen, aber nicht etwa hart oder unkomfortabel. Das gelingt. Die Lenkung arbeitet präzis und nach Art der Kompaktklasse recht direkt. Die im Vergleich zum Vorgänger breitere Spur verschafft dem 308 auch in Kurven mehr Gelassenheit. Bei Geradeauslauf, Abroll- und Windgeräuschen gibt es nichts zu meckern. Alles in Ordnung. Nur beim Kraftstoffverbrauch zeichnen sich Fragezeichen ab. Fakt ist: BMW kann es beim Mini Cooper Clubman besser, obwohl der Motor gemeinsam entwickelt wurde: Der Mini Cooper Clubman mit dem 1,6 Liter Vierzylinder mit 120 PS wird mit einem Verbrauch von 5,5 Litern pro 100 km und einem Kohlendioxidausstoss von 132 Gramm pro Kilometer angegeben. Beim Peugeot mit dem 1,6 VTi-Motor vom selben Band liegt der Durchschnittsverbrauch um 1,2 Liter oder 20 Prozent und der CO2-Ausstoss um 27 g/km höher. Wie das? Natürlich wirkt sich das um 200 Kilogramm höhere Leergewicht des 308 (1352 kg) ebenso aus wie das insgesamt aerodynamisch ungünstigere Konzept eines hoch bauenden Fahrzeugs. Es liegt sicher aber auch an der Entscheidung, den 308 zunächst nur mit einer Fünfgang-Handschaltung auszustatten und auf die beim Mini eingebaute Start-Stopp-Automatik zu verzichten. Aber das alles zusammen bringt kein Fünftel Mehrverbrauch. Da müssen sich noch weitere Optimierungsspielräume verstecken. Das Automatikgetriebe, das zum Ende des Jahres lieferbar sein soll, hebt den Verbrauch im Schnitt noch einmal um 0,6 Liter pro 100 km an. Wenn die Palette der Motoren erst einmal komplett ist, sollen drei Benziner und drei Diesel zur Wahl stehen. Unterhalb des 1,6 Liter VTi wird es einen 1,4 Liter Benziner mit 95 PS und darüber den 1,6 Liter THP mit 150 PS geben. Der bietet das für einen Benziner dieser Klasse ungewöhnlich hohe Drehmoment von 240 Nm schon ab 1400 Umdrehungen pro Minute. Bei den Diesel werden der 1,6 Liter HDi in zwei Leistungsstufen (90 PS und 109 PS) und ein Zwei-Liter mit 136 PS angeboten werden. Wir empfanden den stärkeren 1,6-Liter-HDi im 308 als ein gelungenes Paket für den Alltag. Der 150-PS-Benziner mit seiner Beschleunigung in 8,8 Sekunden von 0 auf 100 km/h und einer Höchstgeschwindigkeit von 213 km/h bringt sicher mehr Fahrspass. Aber den bezahlt man mit einem Mehrverbrauch von 2,4 Litern pro 100 km.
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