Der 207 kommt mit grossem Markenemblem auf der Motorhaube und dem noch riesigeren Kühlergrill daher, wie sie inzwischen zum festen Designmerkmal von Peugeot gehören. Auffällig gezeichnet ist beim SW aber auch die Rückleuchteneinheit, deren Ausläufer weit in die Seitelinie hineinreichen. Innen punktet der Sport zu allererst mit seinem Panoramadach (ab Version Tendance), das schnell vergessen lässt, dass man in einem Kleinwagen unterwegs ist. Weiss unterlegte Rundinstrumente mit Chromumrandung und eine lederne Manschette für den Schalthebel vermitteln einen Hauch Sportlichkeit. Serienmässig bietet die Topausstattung ausserdem eine MP3-fähige Musikanlage mit Lenkradbedienung, Nebelscheinwerfer, Leichtmetallfelgen, Lederlenkrad, Öltemperaturanzeige und ein Gepäcknetz im Kofferraum sowie elektrische Fensterheber auch hinten. Das Lenkrad könnte bei der Bezeichnung Sport durchaus ein wenig kleiner ausfallen und der Seitenhalt der Sitze ein wenig besser sein. Praxisgerecht ist die Anti-Rutsch-Beschichtung der Ablagemöglichkeiten am Armaturenbrett. Das Handschuhfach bietet unter anderem spezielle Halter für die Sonnenbrille, Kleingeld und Tickets. Die Platzverhältnisse auf der Rückbank sind für einen Wagen dieser Grössenordnung gut. Für grössere Kniefreiheit sind die Lehnen der Vordersitze hinten grosszügig ausgeschnitten. Der 1,6-Liter-Motor mit 120 PS verlangt nach Drehzahl und Schaltarbeit, kann dann aber mit überzeugenden Beschleunigungswerten und hoher Endgeschwindigkeit aufwarten. Unter 2600 Umdrehungen in der Minute wirkt der 207 allerdings etwas phlegmatisch. Das maximale Drehmoment liegt erst jenseits von 4200 U/min an. Bei Höchstgeschwindigkeit bleibt der Zeiger des Drehzahlmessers im fünften Gang erst kurz vor dem roten Bereich bei 6500 U/min stehen. Ganz sportlich eben. Das ESP greift relativ spät, aber zuverlässig ein. Unser Testwagen verbrauchte im Schnitt einschliesslich längerer Autobahnetappen zwischen 7,7 und 8,8 Liter Super auf 100 Kilometer. Der Fahrer kann sich dabei auf einen relativ exakt anzeigenden Bordcomputer verlassen. Ruhig ein wenig mehr hätte Peugeot in die Dämmung investieren können, denn der 207 SW geht bei höherem Tempo nicht gerade leise an die Arbeit. Mit 337 Litern Kofferraumvolumen bietet der 207 SW im Grunde nicht mehr Platz als ein VW Golf, nutzt aber seine Chancen. Dazu zählt die geteilt umklappbare Rückbank, deren Mechanismus sich Peugeot hat patentieren lassen. Die Lehnen lassen sich mit einem einfachen Handgriff samt Kopfstützen umlegen, wobei sich die Sitzflächen automatisch nach vorne schieben und leicht nach unten absenken, so dass eine ebene Ladefläche entsteht. Nicht nur praktisch, sondern auch schick ist die Schutzleiste der ebenen Laderaumkante in Alu-Optik. Für Zweckmässigkeit stehen ausserdem die Gleitschienen im Kofferraumboden, ein Gepäcknetz und sechs Verzurrösen. Hier punktet der Kleinwagen mit klaren Kombitugenden. Unter dem Laderaumboden findet sich neben dem Notrad noch eine Styroporbox mit weiteren Staufächern. Für den kleinen Einkauf zwischendurch oder die Sporttasche für das Fitnessstudio steht eine separat zu öffnende Heckscheibe zur Verfügung. Keine Frage, der 207 SW beweist, dass Kombis nicht zwangsläufig gross sein müssen, um im Autoalltag mit Details und hohem Nutzwert zu gefallen. So empfiehlt sich der Peugeot als sportlicher Kleinwagen und vielseitiger Alltagsbegleiter mit hoher Funktionalität. und gelungenem Gesamtkonzept. (ar/jri)
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