Peugeot setzt das polarisierende Design der Limousine beim Kombi fort. Der 4,50 Meter lange SW wuchs gegenüber dem Vorgänger um 7,1 Zentimeter in der Länge und bietet mit 2,71 Metern zehn Zentimeter mehr Radstand als die Limousine. Während die Einstiegsversionen Filou und Tendance über ein klassisches Stahldach und eine herkömmliche Sitzbank verfügen, bieten die Ausstattungsvarianten Sport, Sport Plus und Platinum drei Einzelsitze im Fond und die Option auf zwei zusätzliche Plätze in Reihe 3 sowie ein 1,68 Quadratmeter grosses Panoramadach. Es sorgt in Verbindung mit der weit nach hinten gezogenen Frontscheibe für ein nahezu beispielloses Raumgefühl. Im Vergleich zum Vorgänger wurde das Glas noch einmal deutlich weiter heckwärts bis über die Rücksitzlehnen hinaus gestreckt. 85 Prozent aller SW-Kunden griffen bislang zu einer der drei Panoramadach-Versionen. Der Peugeot 308 SW empfängt seinen Fahrer mit einem schräg nach oben führenden Armaturenbrett, das Premium-Charakter ausströmt. Dazu zählen neben der Softtouchoberfläche unter anderem die weiss hinterlegten und chromumrandeten Rundinstrumente. Auch die Aluminiumoptik des Plastiks in der Mittelkonsole wirkt keineswegs billig. Hier fühlt man sich auf Anhieb wohl. Fahrer und Beifahrer finden bequeme Sitze mit ausreichend Seitenhalt vor. Fondpassagiere dürfen sich (ab Sport) über drei verschiebbare Einzelsitze mit neigungsverstellbaren Lehnen und kleinen Klapptischen für die den beiden äußeren Plätzen freuen. Die Kopfstützen sind allerdings relativ kurz geraten. Die ebenfalls klapp- und ausbaubaren Sitze 6 und 7 können einzeln dazu gekauft werden, bieten konzeptbedingt aber nur Kindern annehmbaren Platz. Viele Peugeot-Händler vermieten sie bei Bedarf aber auch. Bei voller Bestuhlung bleibt allerdings nur noch Platz für zwei, drei Einkaufstüten. Wer mit fünf Plätzen auskommt, hat verschiedene Sitzkonfiguration zur Auswahl. So kann beispielsweise einer der hinteren Sitze auch wahlweise in die dritte Reihe gesteckt und die beiden anderen näher nach innen verrückt werden. Eine Stufe über der Hinterachse, die auch der Aufnahme der Zusatzsitze dient, verhindert leider bei umgeklappter oder ausgebauter Rückbank eine topfebene Ladefläche. Peugeot rechnet damit, dass der 308 SW Sport das gefragteste Modell sein wird. 40 Prozent dürften dabei auf den HDi 110 mit 109 PS und Partikelfilter (FAP) zurückgreifen und treffen damit eine gute Wahl. Der 1,6-Liter-Diesel leistet sich keinerlei Anfahrschwäche und legt ab 1700 Umdrehungen in der Minute nahezu explosionsartig los. Das serienmässige Sechs-Gang-Getriebe schont den Verbrauch. Wer zu rollwiderstandsoptimierten Reifen greift, kann nach EU-Norm auf unter fünf Liter je 100 Kilometer und unter 130 Gramm CO2 pro Kilometer kommen. Die Schaltung arbeitet butterweich, die Wege sind aber ein wenig lang ausgelegt. Die Bremsen packen beinahe bissig zu, und das Fahrwerk bietet hohe Kurvenstabilität. Der Abrollkomfort des 308 SW ist hervorragend. Im unmittelbaren Vergleich mit dem zehn PS stärkeren gleich grossen 120 VTi wird der Unterschied zwischen Diesel und Benziner überaus deutlich. Bei gleichem Hubraum und trotz Mehrleistung ist er subjektiv deutlich weniger temperamentvoll und entfaltet seine Kraft unaufgeregt gleichmässig. Unterm Strich ist der Benziner bei den Fahrleistungen aber sogar einen Hauch besser und vor allem 1950 Euro günstiger. Alternativ steht der 1,6-Liter-Benziner noch mit 150 PS und 175 PS zur Verfügung. Kleinster Motor ist ein 1,4-Liter mit 95 PS. Dieselfreunde können neben dem 110 HDi einen 2,0-Liter mit 136 PS bekommen. (ar/jri)
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