Vom ursprünglichen Transportercharakter ist in der Neuauflage nur noch wenig zu spüren. Nacktes Blech findet sich im Tepee allenfalls noch einmal ganz unauffällig am inneren Türrahmen. Das Aussendesign prägen zwei markante Punkte: Der relativ grosse vordere Überhang und die sich bogenförmig an der B-Säule treffenden Seitenfenster der Vorder- und hinteren Schiebetüren. Sie "teilen" das Auto optisch in zwei Hälften. Mit 4,38 Metern wuchs der neue Partner um fast einen Viertel Meter. In der Breite legte er um zehn Zentimeter zu. Das kommt Passagieren wie Gepäck gleichermassen zugute. Nur die Höhe hielt Peugeot mit Blick auf die Garage gegenüber dem Vorgänger gleich. Der aus dem 308 bekannte 1,6-Liter-Turbodiesel verrichtet auch im Tepee zufriedenstellende Arbeit. In den unteren Gängen steht ab etwa 1400, 1500 Umdrehungen ausreichend Schub zur Verfügung. Lediglich im fünften Gang fordern der doch relativ kleine Hubraum und die anderthalb Tonnen Gewicht ihren Tribut. Die letzte und lang übersetzte Getriebestufe liefert erst jenseits der 2000 Umdrehungen spürbaren Vortrieb. Der Durchzug der 109 PS reicht im Alltag aber auch hier allemal. Der gut in der Hand liegende Schalthebel arbeitet für Peugeot-Verhältnisse zwar ungewohnt hart, aber wechselt die Getriebestufen präzise. Die Servolenkung wiederum fällt recht leicht und damit etwas zu schwammig aus. Der Lärmpegel des Antriebs gibt hingegen keinerlei Grund zur Klage. Eher machen sich Wind- und Abrollgeräusche bemerkbar. Der Bordcomputer meldete im Test einen Durchschnittsverbrauch von 6,7 Litern je 100 Kilometer. An Ablagen herrscht im Tepee kein Mangel. Unorthodox sind dabei die beiden unter den Luftausströmern in der Mittelkonsole platzierten kleinen Fächer. Sie sind rund, aber dank nach hinten abfallender Anordnung keineswegs so unpraktisch wie sie auf den ersten Blick erscheinen. Die Sonnenbrille oder das (abgeschaltete) Handy sind dort gut aufgehoben. Der Fahrer findet hinter dem Lenkrad auf dem Armaturenbrett ebenfalls ein verschliessbares Staufach, während der Beifahrer über dem Handschuhfach dank Nutzfahrzeugherkunft des Tepee noch eine breite Ablage findet, die nicht nur Gewerbetreibende für ihre Lieferscheine zu schätzen wissen, sondern im Familienurlaub gerne den Atlas oder Reiseführer aufnimmt. Weiterer Stauraum findet sich zum Beispiel aber auch im Fussboden vor den Rücksitzen. Gut angelegt sind die 180 Euro Aufpreis für drei Einzelsitze im Fond, die die ansonsten zweigeteilte Bank ersetzen. Sie ist zwar ebenfalls ausbaubar, aber deutlich schwerer und naturgemäss weniger flexibel als die Dreier-Kombination. Letztere bietet auf der Rückseite der mittleren Lehne nicht nur eine Ablage mit Cupholdern, sondern umfasst auch die Lieferung einer als Taschenlampe nutzbaren pfiffigen Kofferraumleuchte. Das Aus- und Einbauen der Sitze ist allerdings eine recht hakelige Angelegenheit. Der Tendance bietet als zweite von vier Ausstattungsstufen Annehmlichkeiten wie Armlehnen für Fahrer und Beifahrer, eine MP3-fähige Musikanlage, Schubladen unter den Vordersitzen, eine zweite hintere Schiebetür, elektrisch beheizbare Aussenspiegel und einen Bordcomputer. Vorhangairbags, ESP mit Antischlupfregelung und Berganfahrhilfe sowie Radiobedienung vom Lenkrad sind ebenfalls serienmässig. Der Mechanismus für die Höhenverstellung des Fahrersitzes ist aber etwas gewöhnungsbedürftig und sollte nicht während der Fahrt benutzt werden, da der Sitz auf Schienen nicht nur rauf und runter, sondern auch gleich noch vor und zurückgleitet. Das System erlaubt im Gegenzug aber auch eine fast schon pkw-ähnliche Sitzhaltung. Mit einem Kofferraumvolumen von 505 bis 3000 Liter und der Möglichkeit, bereits ab Basisversion die Beifahrerlehne umzuklappen, bietet der Peugeot jede Menge Kapazitäten für auch etwas anspruchsvollere Transportaufgaben. So kann der Partner Tepee mit ein paar Handgriffen vom komfortablen Kombi wieder in einen echten Lieferwagen zurückverwandelt werden. (ar/jri)
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