Verbrauchswerte ab 4,9 Liter auf 100 km für den ebenfalls angebotenen Mild-Hybrid 1.6 Liter e-HDSi FAP zeigen gleichzeitig Erfolg und Richtung der Peugeot Downsizing-Strategie: Man müsse umdenken, zeigte sich das Management überzeugt.
Umgedacht hat offenbar auch die Designabteilung von Peugeot. Was nach dem jüngsten Concept Car SR 1 zu vermuten war, wird nun in Deutschland vom Sonnabend, 12. März an, bei den Händlern zu sehen sein. Vorbei ist die Zeit des langen Überhangs vorn und des aggressiven, aber auch gewöhnungsbedürftigen Haifischmauls. Das Maul wurde zum Kühlergrill in Rautenform mit sanft gerundeten Ecken. Der Überhang vorn schrumpfte, hinten legte er zu. Zusammen mit einem längeren Radstand ergibt das eine viel ausgewogenere Silhouette als bei den Vorgängern. Dieser Effekt beeindruckt beim SW noch mehr als bei der Limousine mit dem relativ kurzen Stufenheck.
Die Seitenlinie schwingt sich in sanften Kurven nach oben. Das Dach zeigt bei der Limousine einen coupéartig flachen Verlauf, was Peugeot zu der Aussage brachte, der 508 sei schon so viel Coupé, dass man auf diese Variante verzichten könne. Auch der SW zweigt ein nach hinten abfallendes Dach mit einer stark ansteigenden Fensterunterkante und sich stärker als das Dach rasch nach hinten absenkenden Fensteroberkante, die sich in einer Spitze treffen. Die Dachreling beim SW liegt auf dem Dach auf und begrenzt das um rund ein Viertel gegenüber dem 407 vergrößerte Panorama-Glasdach.
Das Gesicht mit dem neuen, quer gegliedertem Grill und den schmalen, breiten Schweinwerfern hat seine Aggressivität verloren. Stattdessen zeigt es nun Kraft, Eigenständigkeit und Charakter.
Mehr noch als das zurückhaltend elegante Äußere kann der Innenraum überraschen. Hier erkennt man die Zielgruppe sehr gut, die Peugeot seinem 508 zugedacht hat: die über 50-jährigen Geschäftsreisenden und Familienväter. Hier geht es gediegen zu. Als Fazit zum neuen Design darf man festhalten: Früher hat sich Peugeot sehr bemüht. Jetzt können sie's. Zum schnellen Aussehen passt übrigens auch die aerodynamische Qualität. Der Luftwiderstandsbeiwert liegt bei sehr guten 0,26.
Raum gibt es auch für die Passagiere auf den Rücksitzen genug. Die Kniefreiheit wuchs dort im Vergleich zum 407 um mehr als vier Zentimeter. Die Kopffreiheit hinten ist wegen des Glasdachs im SW besser als in der Limousine. Sitzriesen sei geraten, sich in der Limousine um einen Platz in der ersten Reihe zu bemühen. Stauraum im Innenraum findet sich reichlich. Der Kofferraum fasst bei der Limousine 515 Liter, beim SW ein paar Liter mehr. Dafür lässt der sich bis auf 1381 Liter Laderaum umbauen – übrigens mit ebenem Boden.
Für die beiden Seelen in der Brust von reifen Autofahrern hält Peugeot auch eine sportlichere Variante bereit. Neben der bereits recht gut ausgestatteten Basisversion „Active“ und der besseren Ausstattungen „Allure“ gibt es den „GT“. Ihm spendierte Peugeot nicht nur eine eigene Doppel-Dreieckquerlenkerachse, die spontaner federt und präziseres Lenken ermöglicht. Auch die Ausstattung präsentiert sich komplett bis hin zu 18-Zoll-Rädern, Vier-Zonen-Klimaautomatik, ein einfaches Head up-Display, Bi-Xenon-Scheinwerfer mit Fernlichtassistent und das große Navigationssystem.
Der Access mit dem 88 kW / 112 PS-Benziner kostet 23 050 Euro, als SW 1050 Euro mehr. Der GT markiert das obere Ende der Preisskala: 37 650 Euro für die Limo und 39 100 Euro für den SW. Angetrieben werden beide GT von dem 150 kW / 205 PS-Diesel mit einem maximalen Drehmoment von stolzen 450 Newtonmetern. Gegenüber dem 170-PS-Vorgänger-Motor sank der Verbrauch um rund ein Drittel, trotz der höheren Leistung. Die Kraftübertragung übernimmt eine Sechs-Gang-Automatik.
Der 508 GT ist nun so etwas wie das Flaggschiff von Peugeot, und als Allure und vor allem als GT benimmt er sich auch so. Peugeot sieht das Auto selbst als seinen Neustart. Das Unternehmen sieht sich auf dem Sprung. (ampnet/Sm)
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