Der in Zusammenarbeit mit Mitsubishi konzipierte kleine Viertürer präsentiert sich optisch als ganz normales Auto. Auch das Cockpit empfängt den Einsteigenden durchaus nicht mit ungewöhnlichen Tasten und Drehschaltern; mit einer Ausnahme: Im Blickfeld des Fahrers ist ein rundes Anzeigeinstrument platziert, dessen Zeiger während der Fahrt über eine segmentierte Skale streicht, die von Blau („Laden“) über Grün (Eco-Betrieb) in Weiß („Power“) übergeht. Damit ist der Fahrer stets im Bilde, wie ökonomisch er gerade unterwegs ist. Digital wird in der Mitte die anliegende Fahrgeschwindigkeit angezeigt, und über die noch verfügbare Batteriekapazität informiert eine kleine Rundanzeige links daneben. Ihr Zeigerstand kann beruhigend sein oder aber auch beunruhigen, wenn man – wie dieser Tage bei einem i0n-Probegalopp in der Bundeshauptstadt – nicht so ganz sicher ist, ob sich am Ende der Tour der Startort mit der rettenden Stromzapfstelle erreichen lässt.
Per Schnellladung 100 Kilometer weiter Das darf eine normale 220-Volt-Haushaltsteckdose sein, sofern sie für Dauerstrom von 16 A ausgelegt ist, was allerdings wohl eher seltener der Fall ist. Die bei weitgehend leerer Batterie notwendige sechsstündige Ladezeit kann auf eine halbe Stunde reduziert werden, wenn der Stromspeicher an einer speziellen 380-Volt-Schnellladestati0n angeschlossen wird. Auf dieses Weise sind relativ rasch 80 Prozent der Batteriekapazität zu gewinnen. Damit lässt sich mindestens 100 Kilometer weit fahren. Mit vollständig aufgeladener Batterie kann der I0n 150 Kilometer weit kommen, verspricht Peugeot.
Scheibenwischer, Heckscheibenheizung, Klimaanlage, Warnblinkanlage und Radio lassen sich in üblicher Weise einschalten. Selbst die beiden speziellen „Peugeot-Tasten“ für Notrufe (Unterwegshilfe und SOS) fehlen nicht. Über die Schalthebelgasse gelangt man, wie von richtigen Automatikgetrieben gewohnt, zu den Positionen „D“, „N“, „R“ und „N“. Nur gibt es bei reinem E-Antrieb im Fahrmodus „D“ keine Übersetzungssprünge.
In fünf Sekunden auf Tempo 50 Wird der Zündschlüssel im Schloss so weit gedreht, dass auf dem Display ein „READY“ erscheint, kann es losgehen. Beim „Gasgeben“ (sprich: Stromgeben) spurtet der i0n erstaunlich kraftvoll los. Da zeigt sich, dass die Antriebsquelle vor der Hinterachse (!), ein Permanentmagnet-Synchronmotor von 49 kW/67 PS Leitung, sofort all sein Drehmoment aufbietet. Aus dem Stand erreicht der I0n in 5,9 Sekunden Tempo 50! Solchen Sprint können herkömmlich angetriebene Autos in der Nachbarspur als Kränkung werten.
Nach zurückgelegten staureichen 60 Kilometern im Berliner Großstadtverkehr war die Lithium-Ionen-Batterie (88 Zellen, 50 Ah Kapazität) laut Anzeigeinstrument zu etwa 50 Prozent erschöpft. Gezehrt hatten an der Ausgangskapazität der Batterie neben dem E-Motor auch Blinker, Scheinwerfer- und Bremslicht, CD/MP3-Radio und Klimaanlage. Übrigens gibt es serienmäßig sogar eine Bluetooth-Freisprecheinrichtung und einen USB-Anschluss für externe Audiogeräte. Auch das zeigt: Der i0n ist eigentlich ein ganz normales Auto.
Spärliche Energierückgewinnung in der Stadt Die Roll- und Bremsphasen mit Gelegenheit zur Rückgewinnung von Bremsenergie waren auf der innerstädtischen Erprobungstour eher kurz, während öfter ehrgeizig mit viel „Gas“ angefahren wurde. Sich mit dem wendigen kleinen i0n ausgesprochen flott und obendrein nahezu lautlos fortzubewegen, macht Spaß. Die Autobahn ist weniger das bewährte Terrain dieses munteren Stadtflitzers. Als erreichbare Höchstgeschwindigkeit gibt Peugeot 130 km/h an.
Spärliche Infrastruktur für E-Autos Es dürfte noch viele Jahre dauern, bis es in unseren Städten oder sogar deutschlandweit eine rundum überzeugende Infrastruktur für E-Mobilität gibt. Solchem unverzichtbaren Vorhaben verschafft nicht zuletzt Schub, dass Peugeot seit Ende letzten Jahres mit dem i0n ein rein elektrisch angetriebenes kleines Auto anbietet; als erster europäischer Automobilhersteller. Auto-Reporter.NET
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