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Freitag, 11. April 2008 Vor 80 Jahren startete ein Opel mit Raketenantrieb

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Opel RAK 1. Foto: Auto-Reporter/OpelOpel RAK 1. Foto: Auto-Reporter/Opel

Am 11. April 1928 fand die erste öffentliche Fahrt des Opel RAK 1 mit Raketenantrieb statt. Um 16.30 Uhr zündet Rennfahrer und Opel-Ingenieur Kurt C. Volkhart auf der werkseigenen Rennbahn in Rüsselsheim die ersten von zwölf Raketen. Unter lautem Heulen verschwand der Wagen zunächst im Rauch und erreichte bereits nach damals sensationellen acht Sekunden ein Tempo von 100 km/h.

 

Die Vorgeschichte zu der ungewöhnlichen Fahrt begann im Jahr 1927: Der Südtiroler Astronom, Testpilot und Publizist Max Valier, Verfasser des Werks "Der Vorstoss in den Weltenraum", suchte bei Fritz von Opel Unterstützung für seine Forschung an einem Raketen-Motor. Der Enkel des Firmengründers Adam Opel, selbst Rennfahrer und Flieger, erkannte die Möglichkeiten der Raketen-Technik und die Werbewirkung für die Marke Opel. Fortan wurde in Rüsselsheim an der neuartigen Technologie geforscht, auf einem eigens konstruierten Prüfstand die Schubkraft unterschiedlicher Raketen-Typen gemessen. Am 12. März 1928 begann unter strengster Geheimhaltung die erste Testfahrt auf der Opel-Rennbahn. Als Versuchsträger diente ein Opel 4/12 PS "Laubfrosch". Aus Sicherheitsgründen trieben das Fahrzeug zuerst nur zwei Raketen an. Am Steuer sass Volkhart. Die Fahrt endete nach 35 Sekunden, in denen lediglich 150 Meter zurückgelegt wurden. Weitere Testläufe mit stärkeren Raketen führten dann aber rasch zu besseren Resultaten. Einen Monat später war alles bereit für die ersten öffentlichen Demonstrationsfahrten.
Für den 11. April 1928 kündigte das Unternehmen die Premiere des Raketenwagens auf der hauseigenen Bahn an. Das 1920 eingeweihte Beton-Oval bei Rüsselsheim war die erste permanente Versuchs- und Rennstrecke Deutschlands. Der RAK 1 getaufte Raketenwagen verfügte über eine aerodynamische Kühler-Attrappe, im Motorraum befand sich lediglich die speziell für die Fahrten mit Raketenantrieb entwickelte, elektrische Zündanlage. Durch wiederholtes Durchtreten eines Fusspedals zündete Volkhart paarweise die zwölf Raketen, die sich in einem Stahlkasten am Heck des Wagens befanden. Die Ladung sollte für eine vollständige Umrundung des 1,5 Kilometer langen Ovalkurses reichen. Zwei von Volkhart konstruierte, seitlich angebrachte Flügel sorgten für Anpressdruck auf der Vorderachse. Die abgebaute Motorhaube überzeugte die geladenen Gäste von der "Motorlosigkeit" des Fahrzeugs und der Ernsthaftigkeit des Unternehmens.
Nachdem der RAK 1 Tempo 100 erreicht hatte, rollte er jedoch bereits wieder aus: Nur drei Raketenpaare und eine einzelne Rakete hatten gezündet, die Zündkabel der anderen fünf Raketen waren durchgebrannt. Trotzdem wurde die Fahrt zum Triumph einer neuen Technologie. In Zeitungs-Berichten war die Rede von "betriebssicheren Amerikaflug" und "dessen Weiterentwicklung zum Weltenraumschiff". "Raketenantrieb - ein erfolgreicher Versuch der Opel-Werke" lautete eine Überschrift. Das Unternehmen war in aller Munde. Fritz von Opel kündigte weitere Forschungen mit dem Ziel der bemannten Raumfahrt an und liess Taten folgen.
Am 23. Mai 1928 startete Fritz von Opel vor 3000 geladenen Gästen zur Rekordfahrt. Mit über 230 km/h "flog" das Experimental-Fahrzeug RAK 2 förmlich über die Berliner AVUS. Mit jedem Tritt aufs Gaspedal zündete von Opel die nächste Stufe des Antriebs. 24 Pulverraketen mit insgesamt 120 Kilogramm Sprengstoff katapultieren das Fahrzeug am Ende auf 238 km/h. Sogar 256 km/h erreichte am 23. Juni 1928 der unbemannte RAK 3 auf einem gesperrten Eisenbahngleisstück bei Burgwedel und stellte damit einen neuen Weltrekord für Schienenfahrzeuge auf. Weitere Versuche mit einem raketengetriebenen Opel Motoclub-Motorrad sollen folgen, werden aber von den Behörden untersagt. Im September 1929 absolvierte "Raketen-Fritz" dann den ersten öffentlichen bemannten Raketenflug der Welt, mit dem Opel-Sander RAK 1-Flugzeug erhob er sich auf dem Flugplatz Frankfurt-Rebstock in die Luft und flog 150 km/h schnell.

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