Das einladend freundliche Gesicht des neuen Corsa, das die Zugehörigkeit zur aktuellen Opel-Familie deutlicher macht, aber auch die Kleinwagenkonturen, die ihm seine Designer mitgaben, werden Anteil daran haben, dass nun öfter jemand diesem Auto hinterhersieht. Und bekanntlich ist ein solcher Blick häufig der Beginn einer Beziehung mit meist glücklichem Ausgang.
Autos, die Neugier wecken, will man natürlich auch aus der Nähe erleben. Fahrer und Beifahrer werden einer Meinung sein: Opels Kleinwagen fühlt sich nicht wie ein solcher an. Anteil am Eindruck, dass es recht geräumig zugeht, hat neben dem Radstand (2,51 m) die Innengestaltung. Erst ein Platznehmen im Fond erinnert daran, dass es sich eben um einen Kleinwagen von lediglich 3,99 Meter Länge handelt.
Im Wissen, dass das Fahrwerk „umfassend überarbeitet“ (Opel) wurde, ging es bei der Fahrpräsentation bewusst auch zügig über abseitige, vom Navi auch prompt ignorierte Wege. Doch Grund gab es nie, das Tempo auf schlechter oder kurviger Wegstrecke drastisch zu drosseln. Anmerkung nebenbei: Im Falle einer Notbremsung werden beim neuen Corsa Bremsassistent, elektronische Bremskraftverteilung und adaptives Bremslicht aktiviert.
Laut Opel erklärt sich der Gewinn an Fahrkomfort aus „Modifikationen bei Dämpfern, Federn, Stabilisatoren und Lenkung“, während Korrekturen bei der Software der elektrischen Servolenkung zu einer besseren Rückmeldung der Lenkung und zu einer größeren Richtungsstabilität führten. Fair ist es eigentlich nicht, von einem Kleinwagen Fahrkomfort zu erwarten, der dem größerer, schwererer (und teurerer) Pkws in nichts nachsteht. Auch ein Corsa lässt die Erkenntnis reifen, dass sich frühere Unterschiede verwischen.
Man weiß nicht so recht, worauf Opel bei der Corsa-Motorisierung am meisten stolz sein könnte. Ist es der Spartyp Corsa ecoFLEX mit Start/Stop-System, dessen 1,3-Liter-CDTI 70 kW/95 PS erarbeitet und sich im Dreitürer mit 3,5 Liter Diesel auf 100 Kilometern begnügt (94 g/km CO2)? Oder ist es der motorische Ausbund der Corsa-Familie, die OPC-Version, mit dem überarbeiteten 1,6-Liter-Turbomotor, der 141kW/192 PS abgibt? – Wichtiger noch, als dieser Frage nachzugehen, bleibt aber vielleicht doch, dass die Antriebspalette des Corsa erweitert wurde und die Motoren deutlich leistungsstärker, gleichzeitig aber bis zu 13 Prozent sparsamer wurden.
Opel unterstreicht noch einmal den Nutzen des Stop/Start-Systems, der sich vor allem im Stadtverkehr zeige. Ein aktueller Corsa 1.3 CDTI ecoFLEX komme mit 4,2 l/100 km aus, während der Vorgänger ohne Start/Stop-System 4,6 l/100 km beanspruchte. Zu Wahl stehen für den neuen Corsa insgesamt sechs Benzin- und fünf Dieseltriebwerke.
Apropos Wahl: Reichlich Gebrauch machen davon können Corsa-Interessenten auch bei den Ausstattungsangeboten. Zahlreiche individuelle Wünsche lassen sich erfüllen. Sein könnten das beispielsweise ein beheiztes Lenkrad, Kurven- und Abbiegelicht oder ein Panoramadach. Und nicht zu vergessen die Sondermodelle! Für die „Color Line“ entschieden sich bisher immerhin 20 Prozent der Corsa-Käufer. Zum Blickfang im Innenraum gehören wird auf jeden Fall das neue optionale Multimedia-Infotainmentsystem „Touch & Connect“ mit fünf Zoll großem Farbdisplay (Touchscreen), das die Navigation in 28 europäischen Ländern übernimmt. Einstiegspreis des neuen Corsa als Dreitürer: 11.640 Euro, als Fünftürer: 12.370 Euro. (Auto-Reporter.NET/Wolfram Riedel)
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