Die Umwandlung des frechen Cityflitzers Opel ADAM in ein aufsehenerregendes Feuerwehr-Voraushelferfahrzeug (First Responder) übernahm die Opel Special Vehicles GmbH. Die rot-weiße Studie mit der deutlich sichtbaren Notrufnummer 112 auf Motorhaube, Seitentüren und Heckklappe macht mit der Sondersignalanlage auf dem Dach und zwei blauen LED-Frontblitzern auf sich aufmerksam. Darüber hinaus verfügt der Feuerwehr-ADAM über einen elektronischen Alarm-Zug-Drehschalter (eAZD) im Innenraum sowie ein portables Tetra-Funkgerät mit Halterung an der Mittelkonsole. Die einsatzspezifischen Geräte treten zu Hightech-Innovationen wie dem IntelliLink-Infotainment-System, das mit iPhones sowie Android-Smartphones kompatibel ist und den ADAM zum bestvernetzten Kleinwagen macht. Rettungskräfte können damit direkt am Unfallort z.B. die digitalen Rettungskarten abrufen, denn wenn es um die Befreiung von Verletzten geht, sind präzise und schnelle Informationen gefragt: wo sind die Airbag-Gasgeneratoren, Karosserieverstärkungen, Kraftstoffleitungen, wo befinden sich Tank oder Batterie? Zu den weiteren Ausstattungs- und Technologieoptionen des bereits mehrfach preisgekrönten Newcomers zählen außerdem der vollautomatische Parkassistent, der Toter-Winkel-Warner, das beheizbare Lenkrad in Kombination mit Sitzheizung, die FlexDock-Halterung für ein Smartphone, 18-Zoll-Felgen mit farblich abgestimmten rot-weißen Zierclips und das LED-Tagfahrlicht.
Ein besonders praktisches Detail des Feuerwehr-ADAM findet sich indes auch im Heck: Dort sorgt ein spezieller Einbau von Bösenberg dafür, dass Notfallrucksack, Defibrillator, Feuerlöscher und Feuerwehrhelm selbst bei schneller Fahrt zum Einsatzort am richtigen Platz bleiben.
Lebensretter mit dem Blitz: Rettungsfahrzeuge haben bei Opel Tradition
Der wendige Cityflitzer ADAM ist mit seinen überschaubaren Abmessungen von gerade einmal knapp 3,70 Meter Länge und innovativen Technologien optimal als Voraushelferfahrzeug im betriebsamen Stadtverkehr geeignet. Er führt die Opel-Rettungsfahrzeuge damit in die Zukunft und zugleich eine über hundertjährige Tradition von Opel-Modellen für den Notfalleinsatz fort.
Als erstes Exemplar dieser Art kann der „Opel 4/8 PS“ von 1909 gelten. Nicht umsonst war der Zweisitzer schon bald unter dem Beinamen „Doktorwagen“ bekannt. Kleiner und wendiger als herkömmliche Fahrzeuge konnte er in engen Gassen viel einfacher rangieren – ein Umstand, der vor allem Ärzten nützte, da sie so leichter und schneller zu ihren Patienten kamen.
Wie wichtig professionelle Einsatzkräfte und das entsprechende Gerät war, musste der Automobilhersteller nur zwei Jahre später am eigenen Leib erfahren: 1911 vernichtete ein großer Brand weite Teile des Rüsselsheimer Werks. Als direkte Folge wurde eine Opel-Berufsfeuerwehr gegründet, die die bereits bestehende Freiwilligenmannschaft unterstützte, sowie die „Fabrikation von Motorspritzen für Feuerwehrkraftwagen“ – wie es in der Unternehmenschronik heißt – aufgenommen. Mit den ersten Modellen setzte Opel neue technische Maßstäbe. So wurden die Feuerwehrfahrzeuge schnell auch für Kunden im In- und Ausland interessant. Berühmtes Beispiel für die Einsatzfahrzeuge der Marke: der Opel Blitz. Verschiedene Chassis-Auslegungen bildeten die Basis für Mannschaftsfahrzeuge bis zu neun Mann genauso wie für Tanklöschversionen.
Im Jahr 1952 wurde dann ein neuer „Blitz“ entwickelt, der aufgrund seiner Beliebtheit bei den Feuerwehrleuten schnell zum Marktführer aufstieg. Sein lebendiger und im Notfall auch mal überlastbarer Vergasermotor war äußerst robust. Für manch kleinere Feuerwehr war das Löschfahrzeug 8 auf Basis des Opel Blitz 1,75 t damals sogar das erste Motorfahrzeug überhaupt – viele dieser Modelle verrichteten bis weit in die achtziger Jahre hinein ihren Dienst.
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