Donnerstag, 20. März 2014 50 Jahre Kapitän, Admiral und Diplomat
Kapitän, Admiral und Diplomat ab 1964 „für Reisende von Rang“
KAD – dieses Kürzel ist nicht nur Kennern der Marke Opel ein Begriff. Kapitän, Admiral und Diplomat definierten in den 1960er und 70er Jahren als „die großen Drei“ die automobile Oberklasse von Opel. Auf der 26. Techno-Classica in Essen (26. bis 30. März) feiert die traditionsreiche Marke den Geburtstag ihrer Oberklasse: Kapitän, Admiral und Diplomat werden 50 Jahre alt. Im März 1964 kam die KAD-Reihe auf den Markt. Bei identischen Karosserien in moderner, geradliniger Formgebung definierten sie sich über Ausstattung und Motorisierung. Im Frühjahr 1969 folgten die neuen Modelle der B-Reihe, die mit modernster Fahrwerkstechnik und geglätteten Formen Maßstäbe in ihrer Fahrzeugklasse setzten. Die Brücke zum Heute schlägt Opel auf der Techno-Classica mit dem Insignia Sports Tourer OPC – auch das aktuelle Topmodell aus Rüsselsheim wird in Essen zu sehen sein.
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Opel zeigt in Essen die gesamte Bandbreite der KAD-Baureihen A und B. Der Kapitän A mit 2,6‑Liter-Sechszylinder markierte 1964 den Einstieg in die Oberklasse. Vom seltensten Vertreter der Baureihe, dem Kapitän mit dem optionalen 4,6-Liter-V8-Motor des Diplomat, entstanden nur 113 Stück. Auch ein rarer Admiral V8 aus der Rüsselsheimer Sammlung von Opel Classic ist in Essen zu Gast. Das ebenfalls ausgestellte Diplomat A V8 Coupé zählte 1965 zu den schnellsten Serienwagen Deutschlands. Der 25.500 Mark teure, bei Karmann gebaute Zweitürer „für Reisende von Rang“ erreichte dank seines V8-Motors mit 5,4 Litern Hubraum und 230 PS eine Höchstgeschwindigkeit von 205 km/h.
Die großen Drei aus Rüsselsheim Im Frühjahr 1964 ordnet Opel seine Oberklasse neu und nimmt nach 20-jähriger Unterbrechung wieder die Kunden von Luxus-Limousinen ins Visier. Kapitän, Admiral und Diplomat heißen „die großen Drei“, wie das Unternehmen wirbt, deren repräsentatives und geradliniges Design den stilistischen Vorbildern der amerikanischen Konzernmutter General Motors folgt. „Neue Sachlichkeit“ nennen Formgestalter und Design-Kritiker die Stilrichtung, die eine Abkehr von Blechbarock und Ornamentik in sich trägt. Der Aufbau des gestreckt und fortschrittlich gezeichneten Trios aus Rüsselsheim ist identisch: Mit 4,95 Metern Länge und 1,90 Metern Breite erreicht die Karosserie der Opel-Oberklasse eine neue Dimension – Opel zeigt Größe. Während der Kapitän als der meist verkaufte deutsche Sechszylinder-Pkw eine Neuauflage erfährt und der luxuriös ausgestattete Admiral an den Erfolg des bekannten Vorkriegsmodells mit gleichem Namen anknüpft, stellt der Diplomat das neue Topmodell dar. Mit der Erweiterung des Sortiments nach oben ist Opel der einzige deutsche Hersteller, der seinen Kunden eine komplette Produktpalette anbietet: Von Kadett über Rekord, Kapitän und Admiral bis hin zum Diplomat findet jeder Käufer das passende Fahrzeug. Die Rangfolge in der Oberklasse ergibt sich aus Ausstattung und Motorisierung. Als einziger Vertreter der Baureihe besitzt der Kapitän eine vordere Sitzbank und ist damit als Sechssitzer zugelassen; die anderen beiden Modelle verfügen vorn über Einzelsitze. Kapitän und Admiral kommen mit dem bekannten, 100 PS starken 2,6-Liter-Sechszylindermotor, der erstmals mit wartungsfreien Hydrostößeln ausgerüstet ist. Neu ist bei beiden Modellen ein vollsynchronisiertes, am Lenkrad geschaltetes Vierganggetriebe. Eine sportliche Mittelschaltung oder die Zweistufenautomatik sind gegen Aufpreis lieferbar. Ein modernes Zweikreisbremssystem und Scheibenbremsen an der Vorderachse gehören zum Serienumfang. Beim Diplomat stammt der Motor aus Amerika: Ein V8-Triebwerk mit 4,6 Litern Hubraum und 190 PS beflügelt das Flaggschiff der Baureihe. Während Kapitän und Admiral eine Höchstgeschwindigkeit von 155 km/h erreichen, beschleunigt der Diplomat in elf Sekunden von null auf 100 km/h und ist gut für 200 km/h Spitze. Luxus, Eleganz und Temperament zeichnen das Topmodell aus: Im Innenraum dominieren tiefe Teppiche, dicke Polster, Echtholzfurnier am Armaturenbrett sowie ein Bandtacho, der bis 250 km/h reicht. Vinyldach, Liegesitze, vier elektrische Fensterheber, von innen verstellbare Außenspiegel und Fußraumleuchten im Fond sind weitere exklusive Ausstattungsdetails, auch hydraulische Lenk- und Bremshilfen sowie Nebelscheinwerfer sind serienmäßig.
Ausweitung und Aufwertung der Modellpalette Ein Jahr nach dem Debüt der KAD-Baureihe erweitert Opel das Angebot. Ab Frühjahr 1965 sind Kapitän und Admiral wahlweise mit dem 4,6-Liter-V8 und der Automatik des Diplomat erhältlich. Das der Leistung angepasste Fahrwerk mit verstärkten Gelenkwellen, Achsen, Rädern, Reifen und Bremsen ist im Preis von 14.740 beziehungsweise 15.950 Mark inbegriffen. Kapitän und Admiral V8 bleiben Modelle mit Sonderstatus: Vom Kapitän werden nur 113, vom Admiral 622 Stück gebaut.
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