1936-1940: Opel Kadett 1 – „Der Volkswagen“
Der nahezu 100 km/h flotte Opel Kadett 1 fährt nach seiner Premiere in die Herzen des Publikums und erwirbt auch das Wohlwollen der Presse: „Der Kadett ist, wie die ersten Probefahrten uns bestätigen, ein für diese Preislage keineswegs alltägliches Fahrzeug“, heißt es am 5. Dezember 1936 in der „Braunschweiger Tageszeitung“. Das Fahrwerk mit Synchronfederung und blattgefederter Hinterachse stammte vom Olympia, der seitengesteuerte Vier-Zylinder-Graugussmotor mit 23 Pferdestärken aus 1073 ccm Hubraum vom Opel P 4. Wie der große Bruder Olympia, dem er auch optisch ähnelt. Kennzeichen sind harmonische Proportionen mit Schrägheck und integrierte Scheinwerfer.
Vom Kadett zum Admiral
„Genauso flink, wendig und gehorsam auf alle Befehle des Fahrers [...], wie man es von einem karrieremachenden Kadetten erwartet“, schreibt die „Kölnische Zeitung“ 1936 über die neue Baureihe von Opel. So neu wie das Segment ist auch die Bezeichnung „Kadett“. Bis zur Einführung des ersten Astra 1991 werden die Kompaktklasse-Baureihen von Opel über fünf Jahrzehnte lang so heißen.
1962-1965: Opel Kadett A fürs Wirtschaftswunder
Großer Kofferraum und viel Platz für vier Personen, ein neuer, drehfreudiger Motor und geringe Unterhaltskosten sind das Erfolgsrezept des Kadett A. Fast 650 000 Autos baut Opel von 1962 bis 1965. Mit seinem modernen, wassergekühlten Frontmotor bietet der Kadett einen weiteren konstruktiven Vorteil gegenüber dem Käfer: 40 PS leistet der 993 ccm große Vierzylinder und treibt ab März 1963 auch den neuen Kadett Caravan an.
1965-1973: Opel Kadett B – fast ein Fastback
1965 löst die neue Baureihe B den ersten Kadett ab. Der Neue misst über vier Meter und ist damit eine ganze Nummer größer geraten. Bei dessen Linienführung ließen sich die Designer von ihren Kollegen aus Übersee inspirieren: Das flach abfallende Heck erinnert an die Fastback-Modelle aus den USA. Die Opel-Ingenieure vergrößerten die Bohrung des Vierzylinders um drei Millimeter: Das nun 1078 ccm große Basisaggregat leistet 45 PS. Alternativ ist der höherverdichtete 1.1 S-Motor mit 55 PS erhältlich. Schnell wird der Kadett zum Erfolg: Mit mehr als 2,6 Millionen produzierten Modellen von September 1965 bis Juli 1973 wird der Kadett B zum Stückzahl-Millionär. 1966 erreicht der Exportanteil 50 Prozent. Der Kadett wird in 120 Ländern rund um den Globus verkauft.
1973-1979: Opel Kadett C – Der Sportler
Adrettes Familienauto, schicker Zweitwagen mit praktischer Heckklappe oder antrittsstarker Breitensportler in Kriegsbemalung: Die Familie des Kadett C hat viele Gesichter. Insgesamt 1,7 Millionen Modelle werden von 1973 bis 1979 produziert.
1979-1984: Opel Kadett D – Der Fronttriebler
Die vierte Generation des Nachkriegs-Kadett läutet eine neue Kompaktklasse-Ära bei Opel ein: Auf der IAA 1979 debütiert mit dem modern gezeichneten Kadett D das erste Frontantriebsmodell von Opel. Obwohl der Neue mit einer Länge von 3998 Millimeter immerhin 12,6 Zentimeter kürzer als sein Vorgänger ist, bietet der Kadett D einen längeren Innenraum als dieser und deutlich mehr Platz als so mancher Konkurrent.
1984-1991: Opel Kadett E – Der Aerodynamik-Weltmeister
Der zweite Frontantriebs-Kadett, gebaut von 1984 bis 1991, wird zum „Auto des Jahres 1984“ gewählt. Mit insgesamt 3 779 289 Exemplaren ist er der bis dahin meistverkaufte Opel und ein echter Aerodynamik-Weltmeister. Den Opel-Ingenieuren gelingt 1984 ein ganz großer Wurf. Auf der technischen Basis des Vorgängers, aber mit ganz neuer Fließheck-Karosserie, macht der Kadett E eine Riesenkarriere. Der Kadett D war mit einem Luftwiderstandsbeiwert von 0,39 bereits der beste Kompakte. Sein Nachfolger aber lässt diesen Wert verblassen: Nach 1200 Stunden Feinschliff im Windkanal erreicht das E-Modell sensationelle 0,32. Und der sportliche GSi ist mit einem Beiwert von 0,30 und einem Luftwiderstand von 0,57 Quadratmetern die windschlüpfigste Limousine der Welt.
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