Wenn ein Hersteller im Rennen um Marktanteile nicht von vornherein auf verlorenem Posten stehen will, müssen SUV in seine Palette rollen. Bei Opel steht für diese Mobilitätsform der Buchstabe „X“ wie in Crossland X und Mokka X. Aus dem Duett wird vom 21. Oktober an ein Trio, wenn der neue Grandland X zu den Händlern und Kunden fährt. Während der Crossland vor allem bei der weiblichen, und der Mokka bei den älteren Opel-Käufern beliebt sind, soll der neue Grandland , so Marketing-Direktor Christian Löer, „männliche Kunden ansprechen“. Doch auch diesem Kundenkreis ist „die erhöhte Sitzposition wichtiger als Allradantrieb“. Deshalb gibt es das Modell vorerst ausschließlich als Fronttriebler. In dem eigens für die Markteinführung komponierten Song heißt es am Ende, dass der Grandland X „besser als Sex“ ist – wie das zu verstehen ist, wird das Geheimnis der Opel-Verantwortlichen bleiben.
Unabhängig von seiner sexuellen Ausstrahlung stellt sich der jüngste Opel unverkennbar als Vertreter der Rüsselsheimer Marke vor. Die Designer des Hauses schufen eine selbstbewusste Form, die sich auf Anhieb in die SUV-Familie des Herstellers einpasst. Dass der Grandland X technisch eng mit dem Peugeot 3008 verwandt ist, mit dem er die Produktionsanlagen im französischen Sochaux teilt, tritt dabei in den Hintergrund. Keine Frage, der Rüsselsheimer Designabteilung gelang es, dem SUV einen markentypischen Auftritt zu verschaffen.
Das setzt sich auch im Innenraum fort, der mehr Platz bietet als die 4,48 Meter Außenlänge vermuten lassen. Die Instrumente, Schalter und Hebel sind übersichtlich angeordnet, und da, wo man sie vermutet. Die Sitze bieten guten Seitenhalt, und die gegen Aufpreis lieferbaren Sitzgelegenheiten, die gemeinsam mit der Aktion Gesunder Rücken entwickelt wurden, bieten auch auf längeren Strecken viel Komfort. Nicht zuletzt dank der gewählten Materialien entsteht im Innenraum eine angenehme Atmosphäre. Die Form macht sich auch durch eine zurückhaltende akustische Begleitung bemerkbar. Selbst bei 150 km/h ist der Grandland ein angenehm leiser Vertreter seiner Gattung. Bei der Motorisierung müssen sich die Kunden für eine der beiden Antriebe entscheiden: einem 1,2 Liter Dreizylinder-Turbo mit 96 kW / 130 PS oder einem 88 kW / 120 PS starken 1,6-Liter-Diesel. Beide Motoren übertragen die Kraft entweder über ein manuelles Sechs-Gang-Getriebe oder eine Sechs-Gang-Automatik an die Vorderräder. „In diesem Segment dominiert der 130 PS starke Antrieb“, begründet Chefingenieur Uwe Winter die übersichtliche Antriebspalette.
Der Diesel bietet eine angenehme Kraftentfaltung, die ohne Hektik das 1,3 Tonnen wiegende SUV (einer der leichtesten in seinem Segment) auf Touren bringt. Auch das Fahrwerk ist für eine unaufgeregte Fahrweise ausgelegt. Die Abstimmung ist wie bei den anderen Modellen der Marke straff und dank der guten Zusammenarbeit von Dämpfern und Federn angenehm komfortabel und stabil. Wer mehr (oder weniger) Leistung haben will, muss sich noch bis zum kommenden Jahr gedulden, wenn ein 180 PS starker Diesel und ein schwächerer Benziner nachgeschoben werden, die beide aus dem Peugeot-Regal stammen.
Für Zeitgenossen, die den Grandland X auch ins leichte Gelände ausführen wollen, gibt es das (gegen Aufpreis lieferbare) Paket „Grip & Go“, zudem wiederum die Einstellung „Intelligrip“ gehört, mit dem man den Antrieb auf fünf verschiedene Geländeverhältnisse einstellen kann. Allrad wird es erst geben, wenn die Plug-in-Hybrid-Version des Grandland X auf den Markt rollt. „Das wird ein echtes Kraftmonster“, freut sich Chefingenieur Winter, verrät aber nicht, wann das „Monster“ auf die Straße darf. Wie beim Schwestermodell Peugeot 3008 wird der Elektroantrieb dann auch für die Hinterräder genutzt werden.
Die Preisliste des Grandland X beginnt bei 23 700 Euro für die Basisversion mit 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbo. (ampnet/ww)
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