Und die Kunden kaufen. Europaweit hat Opel bereits 70.000 Bestellungen für den Grandland X verbucht. Die meisten davon in Deutschland. Was den deutschen Opel-Chef Jürgen Keller dabei am meisten freut: „Gut drei Viertel unserer Kunden greifen zu den hochwertigen Ausstattungen.“ Was lag da näher, gleich eine neue Topversion zusammenzustellen, in der so gut wie alles drin ist, was die Rüsselsheimer im Regal haben: Lederausstattung, Intelli-Link-Infotainmentsystem Navi 5.0 mit acht Zoll großem Farb-Touchscreen und Smartphone-Anbindung, Denon-Soundsystem, AGR-zertifizierte Ergonomie-Sitze plus Sitzheizung hinten, adaptives AFL-LED-Licht, Online-Serviceassistent Onstar, 360-Grad-Kamera und automatischer Parkassistent sowie zur optischen Abgrenzung ein schwarz lackiertes Dach mit silberner Reling und hübschen 19-Zoll-Bicolor-Leichtmetallrädern.
Ebenso kann sich das Heer an Assistenzsystemen sehen lassen. Mit serienmäßigem Kollisionswarner inklusive Notbremsfunktion, Fußgänger-, Müdigkeits- und Verkehrsschilderkennung, 360-Grad-Birdview-Kamera und Abstandstempomaten bleibt der Wagen stets sicher auf Kurs. Nur einen Allradantrieb gibt es nach wie vor nicht. Stattdessen bietet Opel eine erweiterte elektronische Traktionskontrolle, die bei Peugeot Grip Control, hier Intelli-Grip heißt, und fünf verschiedene Einstellungen für Schnee, Matsch, Sand sowie trockene oder regennasse Fahrbahn erlaubt. Der Verzicht auf den 4x4-Betrieb spart allerdings auch Gewicht, wodurch der 4,48 Meter lange Grandland X trotz des größeren und schwereren Diesels mit nur 1575 Kilogramm „eines der leichtesten SUV im Segment ist“, wie Opel-Ingenieur Andreas Holl feststellt.
Die Leichtfüßigkeit ist schon nach wenigen Kilometern zu spüren. Wozu in diesem Fall aber natürlich auch der neue 2,0-Liter-Diesel beiträgt, mit dem das ultimative Opel-SUV unterwegs ist. Mehr noch als die 177 PS Leistung, die der Selbstzünder entwickelt, beeindruckt der bullige Durchzug, mit dem das Aggregat zu Werke geht. Schon ab 2000 Touren liegt das maximale Drehmoment von 400 Newtonmetern an. Was auf der Straße einen mächtigen Schub bedeutet, mit dem der Technik-Zwilling des Peugeot 3008 in knapp neun Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt. Oder auf der Landstraße, je nach Temperament und Einsatzzweck, reaktionsschnelle Zwischenspurts und Überholmanöver ebenso wie sparsames Dahingleiten ermöglicht.
In die richtigen Bahnen geleitet wird die Kraft vom neuen Acht-Stufen-Automatikgetriebe, das mit kaum spürbarem Wechsel der Übersetzungen den Wagen auf bis zu 214 km/h Spitze treibt. Die Lenkung ist direkt und präzise, das Fahrwerk eher komfortabel als straff ausgelegt. Eine elektronische Dämpferkontrolle, wie sie etwa im Insignia zu haben ist, fehlt allerdings. Den Normverbrauch gibt Opel mit 4,9 Litern (128 g CO2 je km) an. Realistischer sind die rund zwei Liter mehr, die der Bordcomputer nach unserer gut 100-Kilometer-Testfahrt über tempolimitierte Autobahnen und schlängelnde Landstraßen anzeigte.
Premium hat seinen Preis – auch bei Opel. Ab 42 610 Euro kostet der Grandland X mit der neuen Dieselpower inklusive Automatik und Ultimate-Ausstattung. In der Version Innovation, auch schon unter anderem mit beheizbaren Komfortsitzen, 18-Zoll-Alu-Felgen und per Fußkick-Geste öffnender Heckklappe, ist derselbe Antrieb schon ab 37 320 Euro zu haben. Der Ultimate-Komfort wiederum ist bereits im Basis-Benziner (130 PS) ab 34 240 Euro im Angebot.
Damit aber nicht genug. Weitere Motoren und Verbesserungen für den Grandland X sind in der Pipeline. Ein 1,6-Liter-Turbobenziner mit 180 PS wird schon bald die Spitze übernehmen. Zur Jahresmitte soll die Acht-Gang-Automatik auch im 130-PS-Benziner Einzug halten und ein neu entwickelter 1,5-Liter-Turbodiesel, wahlweise mit 100 PS oder 120 PS das bisherige 1,6-Liter-Aggregat ersetzen. Und auch der erste Plug-in-Hybrid-Antrieb von Opel dreht bereits seine ersten Erprobungsrunden für den Einsatz im Grandland X. (ampnet/fw)
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