Mittwoch, 4. Juli 2018 Kurzer Leitfaden zu WLTP, RDE und Euro 6d-TEMP
Mit der Einführung des WLTP-Zyklus (Worldwide Harmonized Light Vehicle Test Procedure), der künftigen Euro 6d-TEMP-Abgasnorm und Emissionsgrenzwerten, die unter realen Bedingungen im praktischen Fahrbetrieb (RDE = Real Driving Emissions) nicht überschritten werden dürfen, steht die Automobilindustrie zweifelsohne vor grossen Herausforderungen. Doch Opel hat diese unverzüglich angenommen und bewältigt. So begann das Unternehmen beispielsweise schon im Juni 2016, für den Bestseller Astra WLTP-Daten zu veröffentlichen – mehr als zwei Jahre, bevor dies verpflichtend für alle Fahrzeuge wird. Opel-Kunden haben so einen viel transparenteren Zugang. Genauso gut ist die Marke mit dem Blitz auf die Einführung der Euro 6d-TEMP-Abgasnorm vorbereitet: Schon heute erfüllen 85 Opel-Motorvarianten die Vorgaben der neuen Norm.
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Der WLTP-Zyklus wurde am 1. September 2017 für neue Fahrzeugtypen eingeführt. Zwölf Monate später wird er für alle Fahrzeuge bindend und ersetzt den bisher genutzten Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ). Auch wenn es sich bei WLTP immer noch um einen Labortest handelt, wurde das Verfahren eingeführt, um den Kunden Verbrauchsdaten zu liefern, die eher dem tatsächlichen Fahrverhalten entsprechen und so mehr Transparenz schaffen.
Der WLTP-Zyklus besteht aus verschiedenen Phasen, die auf alltäglichen Fahrprofilen von Autofahrern aus aller Welt basieren. Im Vergleich zum NEFZ ist WLTP deutlich dynamischer, hat weniger Haltephasen und verwendet höhere Geschwindigkeiten über längere Zeiträume, was heutige Fahrsituationen realistischer widerspiegelt.
Jeder Fahrzeugtyp wird in seiner leichtesten (wirtschaftlichsten) und schwersten (Treibstoffzehrendsten) Ausführung getestet. Die Einführung des WLTP-Zyklus hat zwar zu gestiegenen offiziellen Verbrauchs- und CO2-Angaben bei Fahrzeugen geführt, diese Werte liegen jedoch deutlich näher an den tatsächlichen Verbräuchen und CO2-Emissionen.
Euro 6d-TEMP & RDE: Auf der Strasse und im Labor gemessen
RDE ergänzt den WLTP-Zyklus und misst den Schadstoffausstoss des Autos beim Fahren auf öffentlichen Strassen. Die RDE-Messung erfolgt mittels eines mitgeführten mobilen Abgasmessgerätes (PEMS = Portable Emission Measurement System), das eine Echtzeit-Überwachung der wesentlichen Schadstoffe ermöglicht. Die RDE-Methode besteht zudem aus verschiedenen Fahrbedingungen, die unterschiedliche Höhenlagen, zusätzliche Beladung des Fahrzeugs, Fahrten bergauf und bergab sowie unterschiedliche Strassenkategorien (Stadtverkehr, Landstrasse, Autobahn) und Geschwindigkeiten berücksichtigt.
Darüber hinaus gilt für Euro 6d-TEMP ein NOx-Konformitätsfaktor von 2,1 – d.h. Fahrzeuge, die nach der RDE-Methode gemessen werden, dürfen im praktischen Fahrbetrieb den Grenzwert für Stickoxid-Emissionen (NOx) maximal um den Faktor 2,1 überschreiten. Euro 6d-TEMP wird schliesslich von Euro 6d mit einem NOx-Konformitätsfaktor von 1,0 (plus Fehlermarge von aktuell 0,5) abgelöst werden. Diese Norm gilt dann ab Januar 2020 für neue Typgenehmigungen und ab Januar 2021 für alle Fahrzeugneuzulassungen.
Schon jetzt erfüllen 85 Opel-Motorvarianten die strengen zukünftigen Grenzwerte der Euro 6d-TEMP-Norm. Damit nimmt Opel eine Führungsrolle in der Automobilindustrie auf dem Weg zur flächendeckenden Motorisierung gemäss Euro 6d-TEMP ein. Bereits heute sind Euro 6d-TEMP-fähige Benzin- und Autogas-Triebwerke über die gesamte Opel-Modellpalette hinweg verfügbar – von ADAM, KARL und Corsa über Astra, Cascada und Insignia bis hin zu Mokka X, Crossland X, Grandland X und Zafira. Hinzu kommen ebenso effiziente Diesel-Varianten, welche die strengen Grenzwerte ebenfalls schon jetzt erfüllen.
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