Der mit der Namenszusatz auch beim Fahren wirkt, wurde die Motorleistung gegenüber dem Basismodell von 241 kW / 328 PS auf 253 kW / 344 PS angehoben. Der frei atmende V6-Motor beschleunigt das Coupé in knapp mehr als fünf Sekunden von null auf 100 km/h. Dass es nicht noch schneller geht, liegt daran, dass der Nismo mit 1526 Kilogramm Leermasse nicht gerade ein Leichtgewicht ist. Ein kurz und knackig schaltendes, manuelles Sechs-Gang-Getriebe sorgt für die Kraftzuteilung an die Hinterachse. Die brettharte Kupplung lässt jeden Fahrer wünschen, staufrei ans Ziel zukommen. Per Taste ist eine elektronische Drehzahlanpassung schaltbar, die beim Herunterschalten für Zwischengasstöße sorgt. Dieser Luxus und eine fehlende Start-Stopp-Automatik sowie die permanente Versuchung, die 371 Newtonmeter Drehmoment zu spüren, sorgten für einen Testverbrauch von 13,4 Litern/100 km. Die steife Federung informiert nahezu ungefiltert über die Fahrbahnbeschaffenheit. Beim zügigen Kurvenräubern auf der Landstraße schafft das aber ein launiges Vergnügen. Die härtere Abstimmung gegenüber dem Basismodell wird vom Hersteller so beziffert: Vorn sind die Federn 14 Prozent steifer, die Dämpfer 23 Prozent härter eingestellt, die Dämpfer an der Hinterachse sogar 41 Prozent.
Die einen mögen es prollig finden, für die anderen sieht so echter Motorsport aus: Splitter, Diffusor, mächtige Schweller und Spoiler rundum. Die Änderungen an Bug und Heck machen das Auto insgesamt 160 Millimeter länger, die ausgestellten Kotflügel an der Hinterachse um 25 Millimeter breiter als bisher. Der Heckflügel, dessen Fläche jedem Gartentisch zur Ehre gereichen würde, bringt zwar immer genügend Anpressdruck auf die Hinterachse liegt, jedoch ist die Beobachtung des nachfolgenden Verkehrs durch die Heckscheibe so gut wie unmöglich. Der ohnehin schon schmale Sehschlitz des flach stehenden Glases wird durch den Spoiler nochmals geteilt. Passend zum Bodybuilder-Outfit haben die beiden Auspuffendrohre jeweils fast 12 Zentimeter Durchmesser. Beim Interieur ist die Sonderstellung dieses 370 Z an verschiedenen Design-Details festzumachen. Die 12-Uhr-Markieurng auf dem Lenkradbezug gehört dazu, die roten Nähte auf den sehr bequemen Sportsitzen ebenfalls. Einen Drehzahlmesser, dessen Skala bis 9000 Touren reicht, findet man selten, allerdings ist auch nicht vorgesehen, dass dieser Wert im Alltagsbetrieb erreicht wird. Bei 7200 Umdrehungen gibt der Motor seine maximale Leistung ab. Rechts vom zentralen Drehzahlmesser ist der Tacho platziert, was keine gute Wahl ist, wie sich schnell bei Einschlag des Lenkrades zeigt. Häufig verdecken die Speichen des Steuers den freien Blick auf die Skala. Der bunte Technik-Spielplatz mit drei Zusatzinstrumenten bietet ein Meer aus analogen und digitalen Informations-Quellen. Dort, wo andere Coupés zwei Notsitze haben, zeigt der 370 Z eine armdicke, alu-matte Querstrebe. Sie bringt einen erheblichen Zugewinn an Karosserie-Steifigkeit, ist aber nicht gerade kleidsam. Die Nutzbarkeit des ohnehin nicht üppig bemessenen Kofferraums fördert sie auch nicht. 235 Liter Volumen wurden für den Platz unter der Heckscheibe ausgerechnet. Die Reisetaschen hievt man über eine 91 Zentimeter hohe Ladekante. Magere 200 Kilogramm beträgt die erlaubte Zuladung, was bedeutet, dass die Insassen besser ebenso so sportlich-drahtig sein sollten wie das Auto selbst.
Unsrr Fazit: Solide Großserientechnik, üppige Ausstattung, eine gute Portion Rundstrecken-Ambiente, ein attraktiver Preis und ein Hauch Exotik – das sind die Zutaten für den 370 Z Nismo. Als Allrounder für die Familie taugt er natürlich nicht, aber als Freudenquell für sportliche ambitionierte Fahrer, die nicht mit den finanziellen Möglichkeiten ausgestattet sind, sich im Schwabenland ihre Sehnsüchte zu erfüllen. (ampnet/afb)
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