Trotz neuer Scheinwerfer bleibt der X-Trail von vorne als solcher zu erkennen. Dass er über eine komplett neue Karosserie und ein neues Chassis verfügt, wird am ehesten an der mächtigeren D-Säule deutlich. In der Länge ist er um 17,5 Zentimeter gewachsen, der Radstand wuchs leicht um fünf Millimeter, die Höhe um einen Zentimeter und die Breite um zwei Zentimeter. Der Ende Juni auf den Markt gekommene X-Trail der zweiten Generation tritt etwas markanter auf, ohne die Sachlichkeit des Ur-Modells aufzugeben. Nach wie vor bestimmt die Zweckmässigkeit die Form. Nicht nur äusserlich hat das Modell zugelegt, das sich die Plattform jetzt mit dem Qashqai teilt. Das Interieur wurde durch neue Materialqualität und verbesserte Ausstattung erheblich aufgewertet. Der Innenraum verbreitet auf Anhieb eine angenehme Atmosphäre. Die Instrumententafel wanderte von der Mitte zurück zum Fahrer. Serienmässig verfügt der Nissan X-Trail über viele Ablagemöglichkeiten. Die Fondspassagiere sitzen etwas höher, die Beinfreiheit ist nicht üppig, aber ausreichend. Die Transportqualitäten des Nissan sind gestiegen. Der Kofferraum wuchs um stolze 70 Liter auf 479 Liter. Ohne den durchdachten Zwischenboden mit Staufach und separatem Schubladenelement sind es sogar 603 Liter und bei umgelegten Sitzen 1773 Liter. Ein spezieller Gelenkmechanismus sorgt dafür, dass die Sitzflächen der Rückbank beim Umklappen so weit wie möglich an die Lehnen der Vordersitze reichen und der Platz optimal ausgenutzt wird. Angeboten werden zwei Diesel- und zwei Benzinmotoren sowie drei Ausstattungsvarianten. Bei den Antriebsaggregaten setzte Nissan bis auf eine Ausnahme auf Neukonstruktionen. Dazu gehört ein neuer Turbodiesel, den es mit 150 PS und 173 PS gibt. Er verfügt über ein Drehmoment von 320 bzw. 360 Newtonmeter und hat einen Partikelfilter. Der gemeinsam mit Renault entwickelte 2.0 dCI-Motor soll je nach Leistungsstufe im Schnitt 7,1 bis 7,4 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen. Für den etwas schwächeren Motor bietet Nissan alternativ eine 6-Gang-Automatik mit manuellem Modus an. Damit läuft der X-Trail ein wenig rauer als die leistungsstärkere Version mit Schaltgetriebe, die sich akustisch vornehm zurückhält und auch sonst keine Wünsche offen lässt. Ab 2000 U/min zieht der Wagen mächtig vorwärts, legt den Spurt von 0 auf 100 km/h in zehn Sekunden zurück und ist bis zu 200 km/h schnell. Der kleinere Diesel ist mit 188 km/h Endgeschwindigkeit kaum langsamer. Die elektrische Servolenkung spricht erfreulich direkt und zielgenau an. Das Handschaltgetriebe arbeitet ebenfalls exakt. Beim Benziner bietet Nissan die Wahl zwischen einem ebenfalls komplett neu entwickelten 2,0-Liter mit 141 PS und dem modifizierten 2,5-Liter-Vierzylinder mit 169 PS. Letzterer kann auf Wunsch mit der stufenlosen Automatik M-CVT bestellt werden, die über die Möglichkeit einer manuellen Drehzahlvorwahl verfügt. Mit 9,3 Liter Durchschnittsverbrauch verlangt die Automatikversion nach Angaben von Nissan 0,3 Liter weniger auf 100 Kilometer als das handgeschaltete Modell. Allen X-Trail gemeinsam sind sechs Airbags, ESP und der Allradantrieb mit variabler Kraftverteilung. Für den Geländeeinsatz kann die automatische Steuerung blockiert werden und das Drehmoment je zur Hälfte auf Vorder- und Hinterachse gelegt werden. Ebenso kann vom Allrad- auf reinen Frontantrieb gewechselt werden. Mit Ausnahme des XE-Benziners ist nicht nur die Berganfahrhilfe, sondern auch ein Bergab-Assistent für steile Gefällestrecken an Bord. Der günstigste Diesel steht mit 29'440 Euro in der Preisliste, der Einstieg in die X-Trail-Welt beginnt mit 26'990 Euro.
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