Vor der B-Säule gab es nur kosmetische Operationen an der Aussenhaut. So erhielt der Plus zwei einen Kühlergrill, der dem einer Mercedes-Benz M-Klasse nicht unähnlich ist. Die neue Nase steht ihm gut. Sie lässt ihn erwachsener wirken, ohne ihm seine jugendliche Frische zu nehmen. Sein Design war schon bei seinem Markteintritt vor anderthalb Jahren sehr hilfreich. Es katapultierte ihn sehr schnell zum Spitzereiter seiner Klasse - besonders bei jungen Menschen. Der Qashqai hat nun ein bisschen zugelegt, ohne etwas von seiner Attraktivität zu verlieren. Denn die Proportionen stimmen noch, weil der Raum für die dritte Sitzreihe nicht einfach durch eine Verlängerung der Kabine geschaffen wurde. Der Radstand wuchs ebenfalls, das Dach wurde höher, verläuft waagerechter nach hinten und wurde mit einer Reling gekrönt. Der Laderaum fasst mit 550 Litern nun 140 Liter mehr als beim Ursprungsmodell und lässt sich bis auf 1520 Liter vergrössern. Die Ladeöffnung wuchs, die Ladekante rutschte nach unten. Willkommen sind darüber hinaus die vielen Ablagefächer samt einem Unterflurfach im Kofferraum, die Cupholder vorn und hinten und die um 10 Zentimeter verschiebbare Rücksitzbank, die im Verhältnis 40:20:40 geteilt ungeklappt werden kann. Die Zuladung liegt je nach Ausstattung zwischen rund 490 kg und 585 kg, angehängt werden können bei der Version mit Allradantrieb maximal 1400 kg schwere, gebremste Anhänger. Soviel zum möglichen Nutzen. Doch beim Qashqai bestimmt eben nicht in erster Linie der Zweck die Entscheidung. Das lockende positive Gefühl zugunsten des Qashqai entsteht auch im Innenraum. Das grosse Glasdach und das hohe Dach schaffen eine helle und lichte Atmosphäre, die auch lange Reisen nicht zu einer Tortur werden lassen. Das Fahrgefühl unterscheidet sich nicht von dem des kleineren Bruders. Das Ziel gleicher Dynamik, gleichen Handlings und gleichem Komfort wurde also erreicht. Den Cashqai Plus zwei bietet Nissan ebenfalls wahlweise als Fronttriebler oder mit Allradantrieb an. Der Allradantrieb lässt sich für schwierige Strecken und Geländeeinsatz umschalten. Für schönes Wetter auf guter Strasse wird er per Drehknopf zum sparsameren Frontantrieb, und in der Position Auto fährt er mit permanentem Allradantrieb mit einer Kraftverteilung von 50:50 zwischen Vorder- und Hinterachse. Ein Benzin- und ein Dieselmotor stehen zur Wahl. Der Benziner leistet bei zwei Litern Hubraum 141 PS und schafft ein maximales Drehmoment von 196 Newtonmetern, das bereits ab 2000 Umdrehungen pro Minute zu 90 Prozent ansteht. Er ist mit einem Sechs-Gang-Handschalter kombiniert. Das stufenlose Xtronic-CVT-Getriebe kann nur gemeinsam mit dem Allradantrieb bestellt werden. Der Durchschnittsverbrauch (nach EU-Norm) liegt mit Handschalter bei 8,4 Litern Superbenzin pro 100 km, was einem Ausstoss von 197 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer entspricht. Der Diesel (2.0-dCi) bringt es bei zwei Litern Hubraum auf 150 PS und ein maximales Drehmoment von 320 Nm. Der Verbrauch liegt beim Fronttriebler im Schnitt bei 6,7 Litern, entsprechend 117 g/km CO2. Der Diesel beschleunigt den Fronttriebler in 10,9 Sekunden von null auf 100 km/h, bei der Allradversion sind es 11,3 Sekunden, beim Benziner 10,5 bzw. 11,7 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeiten liegen bei allen Versionen bei etwa 190 km/h. Mit dem Murano und den beiden Qashqai-Versionen hat Nissan nun ein ungewöhnlich breit angelegtes Angebot für die Crossover-Nische geschaffen. Das reicht den Japanern aber noch nicht. Denn sie liessen jetzt bei der Präsentation des Plus zwei durchblicken, dass es noch ein kleineres Modell dieser Kreuzung aus Limousine und Sports Utility Vehicle geben wird. Bis dahin besetzt der Plus zwei zwischen seinem kleineren Bruder und dem Murano die Nische zu Preisen, die je nach Version (Visia, Acenta oder Tekna) zwischen 23'490 Euro und 33'840 Euro liegen. (ar/Sm)
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