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Freitag, 16. April 2010 Nissan-Frühjahrsshow: Demonstration der Gegensätze

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Die kultischen Eigenheiten eines Cube lassen sich schwer beschreiben. Man muss dieses Auto erleben. Dann wird man es vielleicht weniger belächeln, dafür aber zunehmend lieben. Foto: W. Riedel/auto-reporter.net Die kultischen Eigenheiten eines Cube lassen sich schwer beschreiben. Man muss dieses Auto erleben. Dann wird man es vielleicht weniger belächeln, dafür aber zunehmend lieben. Foto: W. Riedel/auto-reporter.net

Sie können unterschiedlicher nicht sein, die drei Modelle, die das Bild der Nissan Frühjahrs-Roadshow 2010 prägen. Ihren Auftritt haben der rassige Roadster 370Z und das kartonförmige Kultmobil Cube, die außer der Markenzugehörigkeit rein gar nichts miteinander verbindet. Und um die Gegensätze noch dicker zu unterstreichen, baute Nissan Deutschland den überaus potenten 486 PS starken Boliden GT-R in die Show ein, der sich bekanntlich mit Porsches 911 Turbo misst. Und das ziemlich erfolgreich auch außerhalb des Preiskampfes, den Nissans Renner von vornherein haushoch gewinnt. Für den namhaften Stuttgarter Traditionalisten sind gleich mehrere Zehntausend Euro Zuschlag zu zahlen.

 

Bei einer Roadshow im Frühjahr 2010 kann die erste Frage an den Veranstalter nur heißen: Wie geht es Nissan nach der internationalen automobilen Hängepartie im letzten Jahr? – Zunächst erfährt man vom Deutschland-Pressechef der Marke das: 2009 schloss Nissan weltweit profitabel ab, „während andere darben mussten“, sagt Marken-Kommunikationschef Michael Bierdümpfl. Die im Krisenjahr 2009 von Konzernchef Carlos Ghosn ausgegebene Orientierung, die Kosten in allen Bereichen drastisch zu reduzierten, trage Früchte.

Auf die zentrale Herausforderung des Vorjahres, die Abwrackprämie, habe nicht zufriedenstellend reagiert werden können, weil der angekurbelten Nachfrage Nachschubschwierigkeiten gegenübergestanden hätten. Der Absatz von 66.400 Fahrzeugen im Vorjahr und 1,8 Prozent Marktanteil seien ein guter Startpunkt für 2010, das Nissan in den ersten beiden Monaten einen Marktanteil von rund drei Prozent bescherte. Absoluter Erfolgstyp: der Qashqai mit seinen begehrlichen Crossover-Genen. Allein im März fand dieses Auto in Deutschland 6.000, in Europa insgesamt 22.000 Käufer. Ab Mai wird am englischen Produktionsstandort eine dritte Schicht eingeführt.

Dass im laufenden Jahr mit dem neuen 370Z, diesem von Grund auf als Softop-Cabriolet konzipierten Sportler, und mit dem originellen Cube zusätzlicher Verkaufsschub einsetzen möge, darauf gründet sich der Optimismus bei Nissan Deutschland nicht allein. In der Modellpalette gibt es fällige Anpassungen, der Pick-up Navara bekommt beispielsweise einen neuen Motor, das SUV Murano endlich ein Dieseltriebwerk. Angesagt ist für Ende des Jahres in Thailand der symbolträchtige Produktionsstart für den neuen Micra, der als „Global Car“ in 160 Ländern der Erde auf die Straße kommen soll. Sein Dreizylindermotor sei außerordentlich genügsam. Der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch betrage nur knapp vier Liter, was einem CO2-Ausstoß von 95 Gramm pro Kilometer entspreche.

Noch im Laufe dieses Jahres wird das erste Elektrofahrzeug des Konzerns namens „Leaf“ (Blatt) in Spanien, Portugal und England eingeführt. Deutschland folgt nach der Zertifizierung des Autos im Jahr 2011. Der Leaf erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 140 km/h und kann mindestens 160 Kilometer weit fahren, bevor er an eine Steckdose muss.

Und wie steht es um die Nissan-Händler in Deutschland? – Eine vergleichsweise hohe Umsatzrendite scheint das Netz der Nissan-Vertragshändler stabil zu halten. Keine Selbstverständlichkeit in heutiger Zeit. Deutschlandweit gibt es 387 Nissan-Händlerstandorte – 2010 sollen es zehn mehr werden – und obendrein 240 Servicestationen. (auto-reporter.net/Wolfram Riedel)

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