Der Nissan 370 Z gibt sich als klassischer Vertreter seiner Zunft. Das Design darf als zeitlos gelten. Die Karosserie zieren sportliche Rundungen, die Fenster sind schmal und die hinteren Kotflügel machen auch beim Blick in den Rückspiegel „dicke Backen“. Die Spur der Hinterachse wurde gegenüber dem Vorgänger 350 Z gleich um fünfeinhalb Zentimeter verbreitert. Auffallende Akzente setzt die Beleuchtung. Frontscheinwerfer und Rückleuchten stechen bumerangartig hervor. Innen geht es ebenso stilvoll weiter. Der Fahrer sitzt sehr tief und blickt auf den zentralen Drehzahlmesser, den links Tankanzeige und Bordcomputer sowie rechts der Tachometer flankieren. Dazu gesellen sich ganz klassisch drei weitere kleinere Rundinstrumente oben in der Mitte auf der Armaturentafel. Sie zeigen die Uhrzeit, die Batteriespannung und die Öltemperatur an.
Nicht unnötig spartanisch, sondern fast schon luxuriös gibt sich der Innenraum mit dem 600 Euro teuren Persimmon-Orange-Lederpaket, das auch Türinnenverkleidungen aus orangefarbenem Stoff beinhaltet und für Wohlfühlatmosphäre sorgt. Während andere Hersteller das Lenkrad gerne unten abflachen, hat Nissan dies an der Seite getan, was durchaus Sinn macht. Weitere ungewöhnliche Details sind in den Türen auslaufende seitliche Lüftungsdüsen, die rechts angeordnete Sitzverstellung für den Fahrer und eine Tankanzeige mit Leuchtdioden.
Hinter den Sitzen findet sich neben zwei größeren Ablagefächern eine mächtige Querstrebe, die den Fahrgast- vom Kofferraum trennt. Sie nimmt jedoch nur das Gepäckraumrollo auf und dient nicht mehr als zusätzliche Versteifung der Karosserie. Darauf konnte Nissan in der sechsten Auflage des Z verzichten, so dass im 370 der Platz für das Gepäck üppiger ausfällt als beim Vorgängermodell und es von außen den Anschein hat. Und das, obwohl der Radstand zur Steigerung der Kurvendynamik um 100 Millimeter gekürzt wurde.
Der 3,7-Liter-Motor begeistert nicht nur durch die Stärke seiner 241 kW / 328 PS, sondern auch durch seine Elastizität. Er läuft auch in den oberen Gängen schon knapp über 1000 Umdrehungen ohne zu klagen, so dass auch in der Stadt getrost schaltfaul gefahren werden kann und die Gänge 5 und 6 bereits ab 40 km/h bzw. 50 km/h eingelegt werden können.
Der rote Bereich des Drehzahlmessers beginnt dennoch erst bei 7500 Umdrehungen in der Minute. Der Motor bleibt aber in allen Bereichen kultiviert und entfaltet seine Leistung über das gesamte Drehzahlband linear. Auch wenn der 370 Z in 5,3 Sekunden von null auf 100 sprintet und die Höchstgeschwindigkeit bei 250 km/h elektronisch abgeregelt wird, liegen dem V6 brachiale Zwischenschübe und krawallhaftes Auftreten fern. Daran ändert selbst die Sport-Modus-Taste wenig. Mit ihr passt die so genannte Synchro Rev Control durch kurzes Zwischengas die Drehzahl beim Herunterschalten an und erhöht so die Fahrdynamik. Die direkte Lenkung und die kurzen Schaltwege passen ebenfalls absolut ins sportliche Bild und bieten keinerlei Anlass zu Kritik. Gleiches gilt für das gutmütige Fahrverhalten.
38 750 Euro ruft Nissan als Einstiegspreis für den 370 Z auf. Was will man mehr? So viel Hubraum und Leistung für so wenig Geld gibt es nirgendwo sonst. (ampnet/jri)
Daten Nissan 370 Z
Länge x Breite x Höhe (m): 4,25 x 1,85 x 1,31 Motor: V6, 3696 ccm Leistung: 241 kW / 328 PS bei 7000 U/min Max. Drehmoment: 368 Nm bei 5200 U/min Leergewicht/Zuladung: 1571 kg / 217 kg Verbrauch (nach EU-Norm): 10,8 Liter (Super plus) CO2-Emissionen: 248 g/km (Euro 5) Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h (elektronisch begrenzt) Beschleunigung von 0 auf 100 km/h: 5,3 Sek. Kofferraumvolumen: 235 Liter Maximale Anhängelast (gebremst): 1550 kg Reifen: 225/50 R 18 (vorn), 245/45 R18 (hinten) Wendekreis: 10,5 m Basispreis: 38 750 Euro
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