Die Kontrolle der Kraftverteilung erfolgt kontinuierlich. Verschiedene Sensoren erfassen dazu die Quer- und Längsbeschleunigungen, den Lenkwinkel, den Schlupf an den Reifen und den Gierwinkel. Im neuen GT-R misst erstmals ein zusätzlicher Sensor die Differenz zwischen dem aufgrund des Lenkwinkels errechneten Ziel-Gierwinkel sowie dem über den Gierwinkel- und G-Sensor tatsächlich ermittelten Wert. Danach erfolgt auch über diesen Parameter eine automatische Korrektur der Momentenverteilung.
Treibt es der Fahrer doch einmal zu bunt oder kommt er unverschuldet in eine knifflige Situation, sorgt das elektronische Stabilitätssystem VDC-R für ein Einbremsen der Räder. Neben den für ein solches System obligatorischen Sensoren stützt es sich im neuen GT-R zusätzlich auf Messpunkte zur Prüfung des Bremsflüssigkeitsdrucks an allen vier Rädern.
Für besten Grip sind zusätzlich die elektronische Traktionskontrolle und ein Sperrdifferenzial an der Hinterachse zuständig.
Die Essenz der Front-/Mittelmotorbauweise lässt sich am besten mit dem Terminus „Flat-Ride” beschreiben. Ein Handling wie auf Schienen, eine perfekt reagierende Fahrmaschine, die Kurven praktisch ohne Karosserieneigung durcheilt. Das so genannte „Premium Midship package”, wie es Nissan erstmals im Nissan GT-R umgesetzt hat, steigert den Grad der Fahrfreude nochmals weiter. Ziel war der Supersportwagen mit den weltweit besten Allround-Eigenschaften.
Selbst oberhalb von 300 km/h läuft der Nissan GT-R dank seines neu konstruierten Fahrwerks unbeirrt geradeaus. Darüber hinaus ist er ein Meister aller Kurven und verzögert in allen Situationen extrem zuverlässig. Die Aufhängungen und Achsen – Doppelquerlenkerachse aus geschmiedetem Aluminium und Federbeinen vorn, Multilinkachse aus geschmiedetem Aluminium hinten - sind rund um das neue Premium Midship-Paket konstruiert und profitieren von der perfekten Gewichtsbalance zwischen allen vier Rädern.
Über einen Schalter kann der Fahrer zwischen drei verschiedenen Feder-/Dämpfer-Einstellungen wählen: R (hohe Performance), Sports (die Grundeinstellung) und Comfort (für den City-Betrieb). Elektronisch werden dabei die Zug- und Druckstufen der Bilstein DampTronic-Dämpfer verändert, die das deutsche Unternehmen speziell für den GT-R entwickelt hat.
Im R-Modus sichern die Bilstein-Dämpfer das bereits angesprochene „Flat ride”-Feeling für schnellste Kurvenfahrten. In den beiden anderen Einstellungen – Sport und Comfort – bieten sie dagegen die bestmögliche Balance zwischen flüssigem Handling und harmonischem Abrollkomfort. Spezielle Sensoren messen dazu elf verschiedene Fahrwerksparameter, darunter Fahrzeuggeschwindigkeit, Querbeschleunigung, Lenkwinkelgeschwindigkeit, Drehmoment, Motordrehzahl, Bremsöldruck und den Betriebszustand des ABS.
Neu entwickelte Aluminium-Freikolben-Stoßdämpfer passen die Dämpfung permanent den Straßenbedingungen an und sind in der Lage, schneller auf Lastwechsel zu reagieren. Die verringerte Reibung innerhalb der Stoßdämpfer kommt dem Abrollkomfort zugute.
Verzögert wird der Nissan GT-R mit Hilfe riesiger Scheibenbremsen (Durchmesser vorn 390, hinten 380 Millimeter). Sie sind nicht nur innenbelüftet, sondern zusätzlich gelöchert.
Die schwimmend gelagerten Scheiben können so die enorme, beim Bremsen entstehende Hitze optimal ableiten. An der Innenseite tragen sie zusätzlich diamantenförmige Kühlrippen, was ebenfalls einer Überhitzung der Anlage vorbeugt.
Vorn übernehmen Bremssättel mit sechs Kolben, hinten solche mit vier Kolben die Verzögerungsarbeit. Um Verformungen der Sättel zu verhindern, setzt Nissan nach Motorsport-Manier gleich drei Haltebolzen ein.
Wie es sich für ein solch außergewöhnliches Auto gehört, wurden auch die Gummiwalzen des GT-R speziell angemischt. Auch sie sind wahre Multi-Talente: Gestählt in der Hölle des Nürburgrings, bauen die Pneus extrem hohe Haftung in Kurven auf, bieten aber zugleich auch einen stoischen Geradeauslauf.
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