Normal ist wenig am Nissan Juke. Aber sein Zusatzname Nismo ist eine ganz gewöhnliche Abkürzung, ein Zusammenziehen von Nissan und Motorsport. Es geht also beim Nismo nicht nur um das ungewöhnliche Design, das den Kleinen mit kurzen Überhängen, hohem Aufbau und vielen Ecken, Rundungen und Erkern so völlig außerhalb des heutigen Designtrends angesiedelt hat. Es geht auch um Leistung; denn das „Nismo“ bekommt bei Nissan in Zukunft auch in Europa eine besondere Bedeutung: Alle sportlichen Modelle und alle sportlichen Aktivitäten werden in Zukunft unter dieser neuen Performance-Marke angesiedelt.
Leistung bedeutet beim Juke Nismo ein Vier-Zylinder-Turbo mit 147 kW / 200 PS bei 6000 Umdrehungen pro Minute (U/min) und einem maximalen Drehmoment von 250 Newtonmetern (Nm) zwischen 2400 und 4800 U/min. Bei der Version mit Frontantrieb und Sechs-Gang-Handschaltung wiegt er um die 1300 Kilogramm. Auf seinen 18-Zöllern schafft er so den Standardsprint von 0 auf 100 km/h in 7,8 Sekunden und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 215 km/h. Dabei hält sich der Verbrauch mit (im Schnitt nach EU-Norm) auf 6,9 Liter pro 100 Kilometer, was einer Kohlendioxidemission von 159 Gramm pro Kilometer entspricht.
Wer sich für die zweite Version mit Allradantrieb und dem stufenlosen CVT-Getriebe entschieden hat, muss mit einem halben Liter Mehrverbrauch rechnen. Den Sprint schafft diese Version in 8,2 Sekunden; die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 200 km/h.
Das Juke-Design polarisiert. Im Vergleich zum Serien-Juke wurde beim Nismo die Frontpartie weiter heruntergezogen und aggressiver gestaltet. Die Luftversorgung übernimmt jetzt ein horizontaler Grill mit Gittereinsatz. LED-Tagfahrlichtstreifen sitzen am oberen Rand neuer, eckiger Lufteinläse. Rote Zierstreifen unterstreichen das Nismo-Design aus jedem Blickwinkel. Wer das alles „cool“ findet, wird auch den ausladenden, gut geformten Schalensitze mit Wildlederbezug und dem neuen, dicken und griffigem Sportlenkrad etwas abgewinnen können, nachdem er sich erst einmal an den auf den Fahrer ausgerichteten bunten Armaturen, Touchscreen und Reglern auf der Armaturentafel sattgesehen hat.
Sie sollen Rennsportatmosphäre vermitteln und laden zum Spielen ein, aber auch zur Nutzung des Infotainmentsystems Nissan Connect und des Nissan Dynamic Control Systems. Mit ihm kann der Fahrer fahrdynamische Parameter wie, Drosselklappenstellung, Lenkunterstützung, Getriebe-Kennfelder, drei Fahrprogramme („Normal“; „Sport“ und „Eco“) aber auch die Klimaanlage einstellen.
Gegenüber dem Serien-Juke hat der Nismo 10 PS und 10 Nm zugelegt. Beim Verbrauch liegt er aber immer noch auf dem Niveau des Serienmotors 1.6-GIG-T-Motors mit 140 kWS / 190 PS, was sicher auch der aerodynamischen Wirkung der Nismo-Anbauteile zuzuschreiben ist. Der Zuwachs an Kraft hat bei Nissan auch eine Überarbeitung des Fahrwerks ausgelöst, bei der die Traktion verbessert und das Rollen verringert werden sollte. Wer sich für den „All-Mode-4x4-i-Antrieb“ erlebt nicht nur die Vorteile, wenn Schlupf auftritt. Dank des Torque Vectoring Systems wird auch die Traktion in Kurven deutlich verbessert. Dem kurvenäußeren Hinterrad können bis zu 100 Prozent des Vortriebs zugewiesen werden.
Der Nissan Juke Nismo mag zwar aussehen, wie aus einem Manga oder einem Computerspiel entsprungen. Aber das ist kein Nachteil, sondern eine Möglichkeit, sich seiner speziellen Zielgruppe von jungen Nonkonformisten mit sportlichem Ehrgeiz zu präsentieren. Das gelingt dem kleinsten Nismo gut. (ampnet/Sm)
Daten Nissan Juke Nismo
Länge x Breite x Höhe (in m): 4,17 x 1,77 x 1,57 Radstand: 2530 mm Motor: Vier Zylinder, 1618 ccm, Turbo, Direkteinspritzung Leistung: 147 kW / 200 PS bei 6000 U/min Maximales Drehmoment: 250 Nm zwischen 2400 und 4800 U/min Verbrauch (Schnitt nach EU-Norm): 6,9 l/100 km/ Effizienzklasse D Kohlendioxidemission: 161 bis 165 g/km / Euro 5 Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 7,8 Sekunden Höchstgeschwindigkeit: 215 km/h
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