Freitag, 24. Januar 2014 Nissan Qashqai: Neuer Auftritt, alte Qualitäten
Foto:Auto-Medienportal.Net/Nissan
Nissan bringt seinen Qashqai in zweiter Generation: außen und innen leicht gewachsen, mit neuen praktischen Details, zusätzlichen Assistenzsystemen und erheblich gesenktem Verbrauch. Und sogar mit gesenktem Preis. Der Qashqai, so Nissan, ist das Original. 2007 erschien er als eines der ersten kompakten und preiswerten SUV-Modelle, heute sieht er sich in seinem Segment 14 Wettbewerbern gegenüber. Bis zum Schluss stiegen die Verkaufszahlen der ersten Generation: Die Produktion (im britischen Sunderland) summierte sich zu mehr als zwei Millionen Stück. Die Mitte Februar startende Neuauflage, so viel erscheint sicher, wird die Erfolgsgeschichte fortschreiben. Sie ist außen und innen leicht gewachsen, sie bringt jüngste Fortschritte in Sicherheit und Komfort, sie glänzt mit den niedrigsten Verbrauchszahlen der Klasse. Das Ganze mit gesenktem Einstiegspreis und neuer Optik, die kräftiger, frischer wirkt und dennoch typisch Qashqai ist.
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Die zweite Auflage wächst um fünf Zentimeter auf 4,38 Meter Länge. Sie wird dazu zwei Zentimeter breiter (1,81 m) und eineinhalb Zentimeter niedriger (1,59 m). Die neue Silhouette, ergänzt durch den V-förmig zugespitzten Grill, betonte Radhäuser und große Räder (bis 19 Zoll), lässt den Qashqai kräftiger, dynamischer auftreten – und behält doch die DNA der erfolgreichen ersten Ausgabe bei. Die Karosserie ist immer noch ein „Crossover“, aber, wenn man so will, jetzt weniger SUV oder Van und mehr Kombi. An ihn erinnern auch die (leicht gewachsenen) Innenmaße: eine Daumenbreite mehr Knieraum im Fond, mehr Ellenbogen- und Schulterbreite, Kofferraumvolume 430 Liter, beim Umklappen der (wie üblich asymmetrisch geteilten) Rücksitzlehne 1585 Liter. Wie bisher bietet der Qashqai genügend Raum auch für größere Familien oder für raumintensive Hobbies. Auf der anderen Seite ist er kaum größer als ein VW Golf – und weckt damit auch in engen Parkhäusern keine Platzangst. Innen bescheinigt Nissan dem neuen Qashqai sogar einen Hauch Premium. In der Tat: Das Armaturenbrett mit seiner weichen Oberfläche wirkt hochwertig, die klaren Instrumente lassen sich leicht ablesen, für die neuen Sitze (mit straffen Polstern und gutem Seitenhalt) stand sogar die NASA Pate. Auch praktische Details wurden nicht vergessen: Navi-Richtungspfeile erscheinen gut sichtbar zwischen den großen Skalen, in den Getränkehaltern in der Mittelkonsole verschwinden Flaschen so tief, dass sie beim Schalten nicht stören. Die Kofferraum-Abdeckplatte lässt sich unter dem Ladeboden verstauen. Bei den Motoren vermeldet Nissan eine kleine Revolution: Der neue Qashqai 1.5 dCi erreicht als erster SUV im Segment einen CO2-Ausstoß von unter 100 Gramm pro Kilometer. Der im Prinzip auch beim Kooperationspartner Renault eingesetzte, aber weiter entwickelte 1,5-l-Vierzylinder begnügt sich nach Norm mit 3,8 Liter pro 100 Kilometer, entsprechend einem CO2-Ausstoß von 99 Gramm – was sogar für die Einstufung in die exklusive Effizienzklasse A+ sorgt. Seine 81 kW / 110 PS und das maximale Drehmoment von 260 Newtonmeter reichen auch für zügige Fortbewegung: Beschleunigung von null auf 100 km/h in 11,9 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 182 km/h.
Zweiter Diesel ist der ebenfalls bekannte 1,6-l-Vierzylinder mit 96 kW / 130 PS und 320 Nm (9,9 Sekunden, 190 km/h, 4,4 l/100 km). Er wird auch mit CVT-Automa¬tik angeboten. Auch sie ist eine kleine Sensation: Eine ausgeklügelte Elektronik gewöhnt ihr das bei anderen Getrieben dieser Art störende Jaulen fast völlig ab. Die „X-Tronic“, so der neue Name, ähnelt im Fahreindruck einer konventionellen, sehr sanft schaltenden Automatik. Mit Schaltgetriebe (bei allen Motoren sechs Gänge) wird der 1,6-l-Diesel auch mit Allradantrieb angeboten. Beide Diesel sind angenehm leise, haben aber einen kleinen Schönheitsfehler: Sie wirken bei sehr niedrigen Drehzahlen kraftlos, und beide erfüllen nur Euro 5.
Drittes Triebwerk im neuen Qashqai ist ein 1,2-l-Vier-Zylinder-Benzinmotor. Er ist im Prinzip aus Renault Clio und Mégane bekannt und setzt sich mit 85 kW / 115 PS und 190 Nm ebenfalls gut in Szene: 10,9 Sekunden, 185 km/h. 5,6 l Normverbrauch (CO2 129 g) bilden in der Klasse wieder einen Bestwert. Später wird es auch einen 1,6-l-Turbo geben mit 120 kW / 163 PS und 240 Nm maximalem Drehmoment. Alle Motoren verfügen serienmäßig über ein Stopp-Start-System. Der neue Qashqai kommt serienmäßig mit „Chassis Control“. Das ESP-System wird hier so ergänzt, dass es in Kurven über gezielte Bremseingriffe für ein dynamischeres Fahrgefühl sorgt und sogar das Nachschwingen nach Bodenwellen zu verringern sucht. Der erste Fahreindruck war durchaus positiv: Der Qashqai lässt sich sehr leicht bedienen, er bleibt in schnell gefahrenen Kurven frei von Tücken, die Lenkung vermittelt erfreulich viel Gefühl. Die gute Übersicht durch die hohe Sitzposition bildet dabei einen Pluspunkt bei allen SUV- und Van-Modellen. (ampnet/fer)
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