Für diesen Preis gibt es einen ordentlich ausgestatteten Fünfsitzer mit viel Raum für Passagiere und Gepäck, Allradantrieb und einen Normverbrauch von im Durchschnitt 1,9 Liter auf 100 km. Wer mit einer rein batterieelektrischen Reichweite von rund 50 Kilometern und einer elektrischen Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h – eins von beiden geht nur – klarkommt, der wird seinen Verbrauch auf null Liter Benzin herunterschrauben können. Dann fallen nur Stromkosten fürs Aufladen der Batterie mit ihrem Energieinhalt von zwölf Kilowattstunden (kWh) an. Genau in der elektrischen Reichweite liegt der Vorteil der Plug-in-Systeme. So weit, so üblich. Unüblich ist aber die Kombination des Antriebs, den wir bei allen zukünftigen Mitsubishi-Modellen wiederfinden werden: Der E-Outlander hat drei Motoren. Einen Elektromotor von 60 kW / 95 PS hinten für die Hinterachse, einen gleichstarken zweiten vorn für die Vorderachse. Ebenfalls vorn sitzt ein Vier-Zylinder-Benziner von zwei Litern Hubraum und 89 kW / 121 PS. Der treibt den Generator an. Ein Plug-in-Outlander fährt also in aller Regel nur elektrisch, mit einer Ausnahme: Im „Parallel Hybrid Mode“ treibt der Benziner bei höherem Tempo oder Leistungsbedarf die Vorderräder an. Die Elektromotoren arbeiten dann nur unterstützend. Aber in den beiden anderen Modi „Series Hybrid Mode“ liefert der Benziner seine Leistung beim 70 kW / 95 PS-Generator ab. Im dritten, dem „EV Drive Mode“ fährt der Outlander so lange elektrisch, bis die Batterie in die Knie geht oder der Fahrer mehr Leistung abfordert. Dann springt der Benziner der Batterie zur Seite. Zur Steuerung der elektrischen Reichweite verfügt der Outlander über zwei zusätzliche Funktionen, die über Schalter auf dem Mitteltunnel gesteuert werden. Mit dem einen („Save“) kann man den Batteriestrom sparen, bis man ihn zum Beispiel für eine Fahrt in eine Innenstadt benötigt, mit dem anderen („Charge“) zwingt man den Benziner, für den Generator zusätzlich Leistung abzugeben, um die Batterie zu laden. Das mit der Unterflurbatterie und dem Antrieb immerhin 1,9 Tonnen schwere Gefährt lässt sich mit dieser Kombination flott bewegen. Wir konnten die Beschleunigung nicht messen, fanden sie aber ausreichend. Bei einem solchen Urteil darf man aber nicht vergessen, wie schnell einen solch ein Antrieb in den Bann zieht. Man denkt und fährt schon nach kurzer Zeit elektrisch, hat das Rundinstrument ständig im Blick, mit dem der Outlander unmissverständlich zeigt, ob der aktuelle Fahrstil die Reichweite verlängert oder kappt. Addiert man die elektrische Reichweite und die, die aus dem Benzintank stammt, kann man übrigens Strecken von mehr als 800 Kilometer schaffen. Doch die tägliche Langstrecke ist nicht das Hauptbetätigungsfeld des Plug-in Hybrid. Er ist wie geschaffen für das stadtnahe Wohnen, für die vielen kürzeren Fahrten unter der Woche, den Ausflug am Wochenende oder auch die Urlaubsreise. Dabei muss man gegenüber einem Outlander mit klassischem Antrieb keine spürbaren Einschränkungen hinnehmen. Vor den hinteren Sitzen fehlt es ein bisschen an Fußraumhöhe und die Laderaumboden liegt knapp zwei Zentimeter höher. Ansonsten ist der Outlander eben ein Outländer mit einer gefälligen, nicht unbedingt aufregenden Form und einem ebenso gestaltetem Innenraum: ein Auto für Freunde des unaufdringlichen, sachlichen Design, mit viel Raum, hochwertigen Materialien, einem permanentem Allradantrieb, fünf Sternen beim Euro-NCAP-Sicherheitstest und einem – zurzeit noch – ungeschlagen günstigem Verbrauch. Der Plug-in Outlander folgt als erster Mitsubishi der neuen Ausstattungs-Linie. Neben dem Basismodell gibt es die beiden Varianten Plus für 44 990 Euro und Top für 49 990 Euro, wobei die Top-Version kaum noch Wünsche offenlässt. Das gilt auch für die Fahrer-Assistenzsysteme wie die adaptive Geschwindigkeitsregelung, das radargestützte Auffahr-Warnsystem mit automatischer Bremsung und den Spurhalte-Assistenten. (ampnet/Sm)
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