Unter der Haube steckt ein Motor, der unter anderem auch den Jeep Patriot oder den Dodge Journey antreibt: der 2,0-Liter-Pumpe-Düse-Diesel von Volkswagen mit 103 kW / 140 PS. Das potente Aggregat aus Deutschland und der schnittig gezeichnete Japaner bilden ein tolles Paar. Sie passen einfach perfekt zusammen. Der Mitsubishi ist mit dem sattsam bekannten Selbstzünder ausreichend sportlich und nicht zuletzt auch recht sparsam unterwegs.
Der Motor hält also, was die Optik verspricht. Das ist heutzutage nicht immer selbstverständlich. Zwar ist das Antriebsaggregat aus Wolfsburg für seinen etwas rauen Auftritt bekannt, aber die Dämmung der Verbrennungsgeräusche ist im Lancer sehr gut. Ab 1400 Umdrehungen in der Minute liegt spürbarer Schub an, der der Modellbezeichnung durchaus gerecht wird. Der Turbo-Diesel spielt seine Durchzugsstärke auch im 6. Gang noch aus.
Mit einer Beschleunigung von zehn Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h und einer Höchstgeschwindigkeit von über 200 km/h ist der Diesel-Sportback ausreichend flott unterwegs. Die elektronische Staibilitäts- und Traktionskontrolle sorgen auch bei forscherer Gangart für ein beruhigendes Gefühl und unterstützt einen dynamischen Umgang mit dem Lancer. Dazu gesellt sich ein erferulich moderater Verbrauch: Zwischen 5,9 und 8,1 Liter lag er bei uns im Schnitt.
Während die Leistung voll und ganz überzeugt, ist es schwierig, den Lancer einzuordnen. Ist er ein Kompaktauto und konkurriert mit Golf und Co. oder spielt er doch schon in der Mittelklasse mit? Mit einer Außenlänge von knapp 4,59 Metern siedelt sich der Japaner genau dazwischen an. Die Sicht nach hinten kann nicht zuletzt auch wegen des weit ins Blickfeld ragenden Dachspoilers nur als schlecht bezeichnet werden. Zum Glück gibt es serienmäßig Parksensoren.
Das leicht bogenförmig geführte Cockpit beherbergt zwei klassische Rundinstrumente, die in silberfarbenen Blenden liegen und unter Schirmkappen im klassischen italienischen Stil stecken. Dazwischen liegt in der Mitte ein kleiner Bordcomputer. Die Carbon-Applikationen wirken gefällig. Auch die Topausstattung Instyle ändert nichts daran, dass die Armaturenbrettverkleidung aus hartem Kunststoff besteht und das Lenkrad lediglich in der Höhe verstellbar ist. Nicht ganz optimal platziert ist die Mittelarmlehne vorne, an die der Fahrer beim Schalten gerne einmal mit dem Ellbogen anstößt. Dafür gibt es Ledersitze und eine Sitzheizung, Bi-Xenonscheinwerfer mit Kurvenlichtfunktion sowie das Mitsubishi Multi Communication System (MMCS) mit Festplattennavigation, Musik-Datenbank und DVD-Player.
Auch wenn sie auf den ersten Blick nicht gerade so aussehen, so bieten die Vordersitze doch guten Seitenhalten und eine großzügige Beinauflage. Bei der Gepäckkapazität müssen wegen der dynamischen Hecklinie Abstriche gemacht werden. 288 Liter sind als Normalmaß selbst für ein Kompaktauto wenig. Die im Verhältnis 60:40 geteilte Rücksitzbank lässt sich aber zum Glück leicht in eine ebene Ladefläche verwandeln. Dabei können die Lehnen auch vom Heck aus mit einem Griff umgeklappt werden. Unter dem herausnehmbaren Kofferraumzwischenboden findet sich zudem knapp 60 Liter weiteres Stauvolumen.
Fazit: Der Lancer bietet sich als attraktive Alternative sowohl in der Kompakt- als auch in der unteren Mittelklasse an. Das gilt insbesondere für die gelungene Kombination von Fließheck und VW-Dieselmotor, die sportlichen Auftritt mit sparsamem Verbrauch verbindet. (ar/jri)
Daten: Mitsubishi Lancer 2.0 DI-D Instyle
Länge x Breite x Höhe: 4,59 m x 1,51 m x 1,76 m Motor (Bauart, Hubraum): Vierzylinder-Turbodiesel, 1968 ccm Max. Leistung: 103 kW / 140 PS bei 4000 U/min Max. Drehmoment: 330 Nm bei 1750 U/min Verbrauch NEFZ im Mittel: 6,5 Liter CO2-Emission: 173 g/km (Euro 4) Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 10,0 Sekunden Höchstgeschwindigkeit: 204 km/h Leergewicht/Zuladung: 1045 kg/ 415 kg Kofferraum: 288 bis 1349 Liter Anhängelast (gebremst): 1400 kg Preis: 28 390 Euro
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