Die Optik des neuen Colt erinnert vor allem bei der Frontpartie mit dem in der sogenannten Jetfighter-Optik designten Grill stark an den größeren Lancer. Das ist jedoch gewollt, da Mitsubishi auch bei seinem „Hengstfohlen“ – ein Revolver wäre die falsche Übersetzung des Namens – das Image verändern möchte. Aus nett und preiswert soll erwachsen und sportlich werden. Das ist den Designern mit der insgesamt nicht allzu auffälligen, hinten fast kastenartig wirkenden Karosserielinie zwar nicht hundertprozentig gelungen, doch fehlt ihm auch jede Spur von Langweiligkeit, sodass er durchaus jedermanns Darling sein könnte.
Seine wirklichen Stärken zeigt der Colt aber im Innenraum, wo selbst auf der Rückbank keine Diskussion über Kopf- und Kniefreiheit entsteht. Durch die verwendeten Materialien, teilweise in poppigen Farben gehalten, ein sehr übersichtliches Cockpit mit gutem Blick auf die wichtigsten Instrumente, eine intuitive Bedienung und komfortable, guten Seitenhalt bietende Sitzen sind die wichtigsten Bedingungen für einen angenehmen Aufenthalt erfüllt. Zudem gibt es zahlreiche, ausreichend dimensionierte Ablagen, die merken lassen, dass die Mitsubishi-Innenraumdesigner ihre Schularbeiten bestens erfüllt haben.
Lediglich die Rundumsicht durch breite A- und C-Säulen sowie eine recht kleine Heckscheibe lässt zu wünschen übrig. Und auch der Kofferraum könnte mit einem Volumen von 186 Litern größer sein. Mit wenigen Handgriffen lassen sich die Rücksitze jedoch umlegen, sodass die Ladekapazität auf 1.032 Liter steigt. Und das liegt nun wieder klar über dem Klassendurchschnitt.
Für den Vortrieb in unserem Testwagen sorgte der 1,3-Liter-Vierzylinder-Benziner mit 70 kW/95 PS bei einem Drehmoment von 125 Newtonmetern für mehr als ausreichenden Vorschub. Dabei ist er nicht nur in der Stadt in seinem Element, sondern auch auf kurvigen Landstraßen und auf der Autobahn lässt er sich flott bewegen. Das Fahrwerk erweist sich dabei als recht straff, aber nicht unangenehm hart gefedert, das manuelle Fünfgang-Getriebe ist gut abgestimmt, und die Servo-Lenkung gibt genügend Feedback. Bei recht zügiger Fahrt ist der offizielle Verbrauch von 5,0 Litern auf 100 Kilometern natürlich nicht zu erreichen. Man liegt aber nicht viel darüber.
Der Grund dafür ist, dass das Start-Stopp-System, das weitestgehend in der Stadt für eine größere Verbrauchsreduzierung sorgt, nicht der einzige Bestandteil des Clear-Tec-Programms ist. Rollwiderstandsoptimierte Reifen, modifizierte Achsübersetzungen, ein Generator mit Leistungsregelung und ein optimiertes Motormanagement sorgen unterm Strich für höhere Einsparungen als allein die Motorabschaltung an der Ampel.
Das Clear-Tec-Paket kostet einen Aufpreis von 500 Euro, die aber ebenso gut angelegt sind wie das Sicherheitspaket für 600 Euro, in dem neben ESP, einschließlich Traktionskontrolle, auch Kopfairbags und hinten Scheiben- statt Trommelbremsen enthalten sind. Die Frage bleibt an die Marketingstrategen, warum das lebenssichernde ESP nicht endlich auch serienmäßig in Kleinwagen verbaut wird. Zumindest gibt es dies beim Colt optional, was leider ja immer noch nicht überall der Fall ist (ar/Hans H. Grassmann)
Daten Mitsubishi Colt 1,3 Clear Tec, Fünftürer
Motor (Bauart,Hubraum): Vierzylinder-Benziner, 1.332 ccm Max. Leistung: 70 kW/95 PS Max. Drehmoment: 125 Nm bei 4.000 Umdrehungen Verbrauch NEFZ im Mittel: 5,0 Liter CO2-Emission: 119 g/km Beschleunigung 0 auf 100 km/h: 10,6 Sekunden Höchstgeschwindigkeit: 180 km/h Leergewicht/Zuladung: 1.050 kg/315 kg Kofferraum: 186 – 1.032 Liter Basispreis : 13.990 Euro
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