"Der Leichtbau ist eine Grundvoraussetzung für elektrische Antriebe, so müssen wir das Mehrgewicht der Batterien kompensieren und Reichweiten erzielen, die unsere Kunden akzeptieren. Unsere Leichtbaukompetenz verschafft uns hier einen grossen Vorsprung", sagt Heinz Hollerweger, Leiter Technische Entwicklung Gesamtfahrzeug der Audi AG. Leichtbau heisst nicht, die reduzierte Ansammlung einzelner Komponenten, sondern dient als gesamthaftes, hoch integriertes Projekt. Bei Audi ist der Leichtbau schon seit 15 Jahren ein fester Bestandteil der Automobilentwicklung. Mit der Aluminiumkarosserie in der Audi-Space-Frame-Bauweise (ASF) kam die Idee, Autos noch leichter und damit noch effizienter zu machen. Mit der Umkehr der Gewichtsspirale, die Audi mit dem ASF-Prinzip eingeleitet hat, werden grosse Sekundäreffekte erreicht. "Leichtbau ist bei uns elementarer Bestandteil jedes Fahrzeug-Entwicklungsprozesses", sagt Hollerweger. Beispielsweise bedeuten 100 Kilo weniger Gewicht eine Verbrauchsoptimierung von 0,3 bis 0,5 Litern auf 100 Kilometern. Dies entspricht einer Reduzierung von acht bis elf Gramm CO2/km. Die richtungweisende ASF-Karosserie ist gegenüber Stahl rund 40 Prozent leichter. Die Karosserie des ersten A8 wog nur 249 Kilogramm. Der kompakte A2 von 1999 brachte nur 156 Kilo auf die Waage. Heute dokumentieren die Oberklasse-Limousine A8, der Sportwagen R8 und der TT den aktuellen Stand der ASF-Technologie. Der Aufbau des A8 der zweiten Generation wiegt 218 Kilogramm und die Aluminium-Karosserie des R8, deren mittragender Motorrahmen aus ultraleichtem Magnesium besteht, ist 210 Kilo leicht. Mit dem neuen Audi A8, der Anfang 2010 auf den Markt kommen wird, geht Audi noch einen Schritt weiter in Richtung Gewichtsoptimierung. So ist beispielsweise der Getriebe-Querträger des neuen A8 aus einem Magnesium-Bauteil – ein besonders leichter metallischer Konstruktionswerkstoff. Um ein Gefühl für das niedrige Materialgewicht von Magnesium zu bekommen, nehme man einen Würfel von zehn Zentimeter Kantenlänge, der nur 1,8 Kilo wiegt, nochmals ein Drittel weniger als Aluminium. (PS/ar/Peter Hartmann)
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