?: Herr Renz, Audi kann auf der hier in Leipzig eröffneten Auto Mobil International recht entspannt sein. Von Januar bis März hat Audi die erfolgreichsten ersten drei Monate seiner Unternehmensgeschichte hingelegt ...
Renz: Ja, weltweit haben wir das erfolgreichste Quartal der Unternehmensgeschichte realisiert. In Deutschland selbst sind wir nach wie vor sehr gut unterwegs. Und das auch in einer so schwierigen Situation, wie wir sie haben erleben müssen. Wir sind sehr zufrieden, schließlich sind wir mittlerweile auf Position zwei im Premiumsegment in Deutschland. Das ist ein Beleg dafür, dass unsere Kunden Marke und Produkte sehr schätzen.
?: Sie sind einer der wenigen Hersteller, die in Leipzig eine Weltpremiere präsentieren ...
Renz: Ja, wir präsentierten hier vier Deutschlandpremieren und drei Weltpremieren. Ein Beleg auch für unser Commitment zum Standort Deutschland wie auch für die Region Ost.
?: Sie stellen dem deutschen Publikum erstmals Ihren kleinen A1 vor. Was erhoffen Sie sich von dem kleinsten Premiumfahrzeug auf dem deutschen Markt?
Renz: Besonders der deutsche Markt ist gekennzeichnet von einem Verdrängungswettbewerb. Deshalb spielt der A1 für uns hier auch eine besondere Rolle, denn er erschließt uns neue Kundengruppen. Ganz entscheidend: Er ist im Gegensatz zu manchen Wettbewerbsprodukten kein Retrofahrzeug, sondern fest im Hier und Jetzt verankert. Und: Er ist ein echter Audi, er trägt stolz unser Markenemblem. Mehr Audi unter vier Metern gibt es nicht. Ein Superangebot für lifestyleorientierte Menschen, die Wert auf Design legen. Und das schon ab 15.800 Euro. Damit erschließt das Fahrzeug auch preislich Kundenkreise, die wir bisher mit dem A3 noch nicht erreicht haben.
?: Top of the Line ist hier in Leipzig aber nach wie vor Ihr A8 ...
Renz: Der A8, unser Flaggschiff, ist natürlich unser Aushängeschild. Er ist Beleg dafür, was Audi-Mitarbeiter, egal, ob sie in der technischen Entwicklung, in der Produktion, im Design oder auch im Vertrieb tätig sind, an Können an den Tag legen.
?: Audi hat von der Abwrackprämie so gut wie nicht profitiert, legt jetzt aber Rekordzahlen vor. Wie erklären Sie sich das?
Renz: Wir waren sowohl von dem durch die Abwrackprämie ausgelösten Aufschwung als auch vom darauffolgenden Abschwung nur leicht betroffen, denn diese Schwankungen haben sich vor allem im Volumensegment abgespielt. Dennoch bemerken auch wir, dass sich eine gesamtheitliche Wirtschaftskrise manifestiert hat, in deren Folge branchenweit Flottengeschäft und Großkundengeschäft unter Druck geraten sind.
?: Welche Markterwartungen haben Sie 2010?
Renz: Investoren halten sich mit Investitionen erst einmal so lange zurück, bis sie sicher sind, dass Auftragseingänge und Auftragsbestände wieder gesund genug sind. Wir sehen aber schon erste Signale, die nach oben weisen, und sind damit sehr zuversichtlich mit dem Blick in dieses Jahr 2010.
?: Sie sehen also positiv in die Zukunft?
Renz: So ist es.
(Das Gespräch führte Hans-U. Wiersch/auto-reporter.net)
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