24'000 Kilometer, 815 Zapfstationen und ein klares Fazit: "Das deutsche Erdgastankstellen-Netz ist weitaus besser als sein Ruf", sagt Rainer Zietlow. Der Mannheimer hat zusammen mit dem Fotografen Franz Janusiewicz den Erdgas-Marathon quer durch Deutschland beendet und dabei eine einmalige Informationssammlung zusammengetragen. Denn alle 815 Tankstellen (Stand: Dezember 2008) wurden nicht nur angesteuert, sondern auch fotografiert und mit ihrer exakten GPS-Position erfasst. Begonnen hatte die Marathontour am 7. Januar 2009 in Irschenberg bei Rosenheim, die letzte Tankstelle wurde am 23. März 2009 in Westerland auf Sylt angefahren. Zietlows VW Passat TSI EcoFuel ist ab dem 27. März auf der Auto Mobil International (AMI) in Leipzig zu sehen (Halle 3 / Stand E32).
"Nahezu alle Erdgaszapfsäulen der Mineralölketten und Stadtwerke sind in einem sehr guten Zustand, sowohl technisch als auch optisch. Die Ausfallquote der Erdgastankstellen lag bei weniger als einem Prozent - erheblich geringer, als man uns vorher prophezeit hatte", berichtet Rainer Zietlow von seiner Tour. Auch die räumliche Versorgung mit CNG-Tankstellen sei mittlerweile nahezu flächendeckend. "Aber es gibt noch einige 'weisse Flecken' auf der Landkarte. Entlang mancher Autobahnen und in einigen ländlichen Regionen ist die Versorgung noch nicht optimal", so das Fazit des Mannheimers, der bereits den ganzen Globus in einem Erdgasauto umrundet und es damit ins Guinness-Buch der Weltrekorde geschafft hat.
Bei den Erdgas-Preisen konnte Zietlow grössere Preisdifferenzen feststellen. "Generell sind die Tankstellen in den östlichen Bundesländern günstiger", so der Erdgas-Fahrer. Am günstigsten tankte er H-Gas für 79 Cent pro Kilogramm in der Nähe von Magdeburg, die teuerste Zapfstation lag östlich von Frankfurt und verlangte für das Kilogramm H-Gas 1,19 Euro. Die umfangreiche Informationssammlung zum deutschen Erdgaszapfsäulen-Netz soll in den Tankstellen-Atlas von www.gibgas.de einfliessen, einem unabhängigen Verbraucherportal für Erdgasfahrzeuge.
Zu den interessantesten Tankstellen, die Zietlow im Laufe seiner Tour ansteuerte, zählte die einzige reine Biogastankstelle Deutschlands in Jameln/Niedersachsen. Diese Zapfstation ist ein Pilotprojekt von Volkswagen und der Raiffeisen Warengenossenschaft Jameln eG. Das Biogas wird aus nachwachsenden Rohstoffen wie Mais, Gras und Gülle gewonnen und unter dem Namen SunGas vertrieben. Zietlow hat ausserdem die einzige Tankstelle besucht, die zu 100 Prozent deutsches Erdgas anbietet und auf einem deutschen Erdgasfeld steht. Sie wird von den Stadtwerken Munster betrieben und liegt in der Nähe des Heide-Parks Soltau.
Die Tour, die in einem der kältesten Winter der letzten Jahre begann, war auch ein Bewährungstest für den VW Passat TSI EcoFuel. Dessen speziell für den Erdgasbetrieb konfektionierter Direkteinspritzer wird von einem Turbolader und Kompressor aufgeladen und leistet 150 PS. "Wir hatten keinerlei Probleme mit unserem Wagen, auch nicht bei extrem niedrigen Temperaturen von minus 18 Grad in Niederbayern. Der Motor ist trotz des geringen Hubraums sehr durchzugsstark und definitiv Autobahn-tauglich. Erdgasautos sind längst keine lahmen Kisten mehr - mit dem neuen Erdgas Passat lässt sich Fahrspass durchaus mit dem ökologischen Kraftstoff Erdgas verbinden", bestätigt Zietlow.
Wie schon bei seiner Erdgas-Weltumfahrung und der Erdgas-Asientour hat Rainer Zietlow auch bei der 800 CNG EcoFuel Tour für zwei SOS-Kinderdörfer gespendet und das älteste SOS-Kinderdorf Deutschland, am Ammersee besucht. Folgende Unternehmen und Institutionen haben die Marathon-Erdgastour als Sponsoren unterstützt: Allianz/AvD, Volkswagen, NAVTEQ/Continental, Swagelok, Ventrex, DVGW, WEH und RIAL sowie Vodafone, die Technische Universität Dortmund, die Universität des Saarlandes und YellowMap.
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