Samstag, 7. Februar 2009 Vorschusslorbeeren für die Mercedes-Benz E-Klasse
Mercedes-Benz E-Klasse. Foto: Auto-Reporter/Mercedes-Benz
Vor vier Wochen war er bei einem Vorabtermin zur Detroit Motor Show Objekt der Begierde für viele Fotografen und Kameraleute. Aber er verschwand gleich nach dem Fototermin wieder im Container. Sogar noch früher, im November, dienten seine Technologien den Referenten bei einem Mercedes-Benz-Workshop als Beispiele für den Stand der Autotechnik. Sie vergassen nie den augenzwinkernden Hinweis, dass man das alles in der E-Klasse finden werde. Soviel Vorschusslorbeeren bekam noch kein Mercedes-Benz mit an den Start. In der Tat lohnt sich ein intensiver Blick auf das, was sich bei der Mercedes-Benz E-Klasse im Serienumfang und in der Aufpreisliste finden wird: Grosse Hoffnungen setzt Mercedes-Benz in die neue Generation der Vierzylinder-Dieselmotoren mit 2143 ccm Hubraum. Mit Common-Rail-Direkteinspritzung, Abgasrückführung und einem Doppel-Turbolader versprechen sie ein besseres Ansprechverhalten, mehr Drehmoment und geringeren Verbrauch.
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Im E 250 CDI leistet der Vierzylinder 204 PS und fällt mit seinem bulligen Drehmoment von maximal 500 Newtonmetern aus dem Rahmen seiner Klasse. Das sind 25 Prozent mehr als beim Vorgänger. Im E 200 CDI leistet der Diesel 135 PS und im E 220 CDI 170 PS. Allen drei Motoren gemeinsam ist der Durchschnittsverbrauch (nach EU-Norm) von 5,3 Liter auf 100 km, was 139 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer entspricht. In seiner stärksten Variante braucht der Vierzylinder rund 23 Prozent weniger als sein Vorgänger. Kein Wunder, dass Mercedes-Benz hofft, auch bisherige Sechszylinder-Fans von diesem Motor überzeugen zu können. Wir hatten Gelegenheit, diesen Motor in der 204-PS-Variante in einem Mercedes-Benz GLK kennenzulernen und fanden ihn dort überzeugend. Da nimmt es nicht Wunder, wenn Mercedes-Benz meint, mit diesen Motoren beim Diesel wieder eine Generation voraus zu sein. Bei den Sechszylinder-Dieseln drängt sich der Fortschritt nicht in demselben Masse auf. Der E 350 CDI mit 231 PS verbraucht pro 100 km einen halben Liter weniger als der E 320 CDI. Dafür wird ab Herbst der E 350 Bluetec mit 211 PS zur Verfügung stehen. Mit seinem weltweit besten Abgassystem für Diesel schafft der Sechszylinder schon die erst für 2014 geplante EU6-Abgasvorschrift. Auch bei den Benzinern tritt ein neuer Vierzylinder an. In den Modellen E 200 CGI und E 250 CGI arbeitet der 1,8-Liter-Motor mit Direkteinspritzung, Turboaufladung und variabel verstellbaren Ein- und Auslassnockenwellen. Der E 200 CGI mit 184 PS verbraucht mit Sechs-Gang-Handschalter und serienmässiger Start-Stopp-Automatik im Schnitt 6,8 Liter Super auf 100 km (159 g CO2/km). Der mit einer Fünf-Gang-Automatik ausgestattete E 250 CGI bringt es auf 204 PS und ein maximales Drehmoment von 310 Nm. Sein Verbrauch liegt im Schnitt bei 7,4 Liter Super (175 g CO2/km). Auch für die Spitzenmotorisierungen im E 350 CGI (292 PS) und den Achtzylinder im E 500 CGI (388 PS) meldet Mercedes-Benz einen um 0,6 Liter abgesenkten Kraftstoffverbrauch. Aber schon beim oberflächlichen Blick über die Daten wird deutlich, dass bei diesem Generationswechsel in Stuttgart die Vierzylinder Vorfahrt hatten, passend zum aktuellen Schlagwort Downsizing. Aber auch in anderen Bereichen stehen die Ampeln auf Grün, zum Beispiel bei der Sicherheit. Hier hat Mercedes-Benz die Ansprüche besonders hochgeschraubt: "Die Systeme machen die E-Klasse zu einem denkenden Partner, der sehen, fühlen, bei Gefahr reflexartig reagieren und selbstständig handeln kann, um Unfälle zu verhindern oder Unfallfolgen zu vermindern." Das nennt man eine hochliegende Messlatte. Bei der aktiven und der passiven Sicherheit sind wir auf einem guten Weg, vielfach nach Anregungen aus Stuttgart. Ein Blick in die Unfallstatistik lehrt, dass wir aber bei einem Thema noch viel besser werden können: Bei Licht und Sicht bei Nacht und schlechtem Wetter. Die E-Klasse wird das weltweit erste Automobil sein, dessen Scheinwerfer sich kontinuierlich an die jeweilige Verkehrssituation anpassen. In einem aufpreispflichtigen Lichtpaket fasst Mercedes-Benz Bi-Xenon-Scheinwerfer, das LED-Tagfahrlicht und das Intelligent Light System zusammen. Dieses intelligente System besteht aus einem Fernlichtassistenten, der mit einer Kamera entgegenkommende und vorausfahrende Fahrzeuge erkennt und das Abblendlicht so regelt, dass der Lichtkegel genau vor den anderen Fahrzeugen endet. Das Abblendlicht kann so maximal 300 Meter ausleuchten. Gibt es keinen Vordermann, wird mit weichem Übergang das Fernlicht eingeschaltet. Kurvenlicht und Abbiegelicht sind ebenfalls verfügbar. Wer es ganz perfekt haben will, der kann sich auch für den Nachtsicht-Assistenten entscheiden, der aus der S-Klasse bereits bekannt ist. Das alles sitzt in einer Karosserie, die auf der einen Seite mit der geschwungenen Linie um die hinteren Kotflügel an den guten alten Ponton-Daimler erinnert, das gewohnte Vier-Augen-Gesicht beibehält und dennoch deutlich mehr Moderne und Dynamik nach aussen trägt. (ar)
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