Der Dialog mit der LINGUATRONIC erfolgt quasi von Mensch zu Mensch. Rund ein Dutzend Sprecherinnen und ein Sprecher gaben der S-Klasse ihre Stimme und nahmen die einzelnen Wörter, Satzfragmente, Zahlenreihen und Namen auf, die das System beim Gespräch mit dem Autofahrer blitzschnell und situationsgerecht zu leicht verständlichen Hinweisen und Informationen zusammenfügt. Die „Stimmen der S-Klasse“ kommen aus verschiedenen europäischen Ländern, wo die Damen - und ein Herr – unter anderem für Radio- und Fernsehsender, Theater und Synchronstudios arbeiten. Mehr als zwei Jahrzehnte haben sich Wissenschaftler mit der Aufgabe beschäftigt, eine computerbasierte Spracherkennung zu entwickeln. Mercedes-Benz war 1996 die erste Automobilmarke, die ein solches System im Auto anbot - allerdings zunächst nur für die Bedienung des Autotelefons. Seitdem hat die Sprachbedienung kräftig dazu gelernt: Vorbei sind die Zeiten, da man Städte- und Straßennamen buchstabieren musste. Die neueste Version der LINGUATRONIC, die Mercedes-Benz in verschiedenen Modellreihen anbietet, arbeitet bei der Steuerung von Telefon-, Audio- und Navigationssystem nach dem Prinzip der Ganzworteingabe. Bei der S-Klasse sprechen die Mercedes-Ingenieure bereits von der "One Shot"-Ganzworteingabe und beschreiben damit die derzeit höchste Entwicklungsstufe des Systems, bei der man Ort und Straße direkt nacheinander, also in einem Durchgang, sprechen kann.
Dieses neue Verfahren funktioniert derzeit in folgenden Sprachen und Ländern: Deutsch: Deutschland, Österreich und der Schweiz Englisch: Großbritannien, Gibraltar und Irland Spanisch: Spanien Französisch: Frankreich, Monaco, Belgien und der Schweiz Italienisch: Italien, San Marino, Vatikanstaat und der Schweiz Niederländisch: Niederlande, Belgien Bei der Sprachbedienung geht es nicht nur um das Verstehen der Wünsche des Autofahrers, sondern auch um den Dialog mit ihm. So meldet sich das System mit freundlicher Stimme zu Wort, wenn es etwas nicht verstanden hat oder wenn bestimmte Bedienaufgaben bestätigt werden sollen. Zwar könnte man diese Stimmen synthetisch - also per Computer - erzeugen, doch von solchen "leblosen" Ansagen hält man bei Mercedes-Benz nichts und pflegt stattdessen auch bei der Sprachbedienung den Dialog von Mensch zu Mensch.
Die Stuttgarter Automobilmarke und ihre Systempartner haben professionelle Sprecherinnen und einen Sprecher unter Vertrag, die den Sprachbedien- und Navigationssystemen der Mercedes-Modelle ihre Stimme geben. Drei Tage dauert es, um für jede Sprache die auf rund 100 Manuskriptseiten notierten Wörter und Satzfragmente, Zahlenreihen und Namen aufzunehmen, die für die Zielführung und den Sprachdialog benötigt werden.
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