Die T-Modelle stellt Mercedes-Benz im September 1985 vor, ein Jahr nach der Präsentation der Limousine. Sie tragen, wie üblich, das S in der internen Bezeichnung: S 124. Es ist die zweite Reihe von T-Modellen der Marke. In der Vorgängerbaureihe 123 hatte der Ladekünstler sein Debüt gefeiert; die Verbindung aus dem Komfort einer Limousine mit dem Laderaumvolumen eines Kombis hatte sich als so erfolgreich erwiesen, dass Mercedes-Benz diesen Karosserietyp auch in der nächsten Generation anbietet. Später wird das Angebot von T-Modellen auf die C-Klasse ausgeweitet, und längst genießt es bei den Kunden große Beliebtheit. Der Erfolg, die Popularität und die Qualität der Baureihe 124 in sämtlichen Varianten, also Limousinen, T-Modellen, Coupés, Cabriolets und Sondertypen, schlägt sich in aktuellen Zahlen nieder: So sind beispielsweise in den USA noch knapp 65 000 Fahrzeuge auf den Straßen, in Deutschland sind es gut 55 550 Stück und in Frankreich rund 26 600 Stück (Stand: September 2009). Diese Zahlen zeigen aber auch, dass die Besitzer ihre Fahrzeuge zumindest in vielen Fällen als Langzeitbegleiter und als nachhaltiges Investment ansehen. Damit hat sich die Baureihe 124 schon zu einem Klassiker gemausert – ein junger zwar, aber einer, der Werte der Marke Mercedes-Benz trägt, die früher so stark wie heute gelten. Dazu zählt beispielsweise Komfort, mit dem Mercedes-Benz in seiner mittleren Baureihe jedes Mal erneut Maßstäbe setzt. Dabei verstehen die Ingenieure den Begriff Komfort in einem äußerst umfassenden Sinn: Nicht nur eine angenehme Atmosphäre im Interieur etwa mit bequemen Polstern und hochwertigen Materialien, ein aufwändiges Fahrwerk und kultivierte Motoren sorgen für Komfortempfinden, sondern das perfekte Zusammenspiel sämtlicher Fahrzeugkomponenten. Der Fahrer hat stets das Gefühl, mit diesem Fahrzeug die für seine Bedürfnisse perfekte Mobilitätslösung erhalten zu haben. Die Baureihe 124 ist ein Bravourstück für diese Philosophie. Die ursprüngliche Modellpalette des T-Modells der Baureihe 124 umfasst sieben Typen mit unterschiedlicher Motorisierung. Der OM 601 des Typ 200 TD (53 kW) arbeitet mit gleichen Leistungsdaten auch im Typ 190 D der Kompaktklasse. Weitere Dieselmodelle sind die Typen 250 TD (OM 602, 2,5 Liter Hubraum, 66 kW) und 300 TD mit einem Dreiliter-Sechszylinder (OM 603, 80 kW). Im Typ 300 TD Turbo feiert der 105 kW starke Dreiliter-Sechszylinder-Turbodiesel OM 603 A sein Debüt, den die Mercedes-Benz Ingenieure aus dem Saugmotor der Limousine entwickeln. Die T-Modelle mit Ottomotor sind die Vierzylindertypen 200 T (80 kW) und 230 TE (100 kW) sowie der Sechszylindertyp 300 TE (138 kW). Im Juni 1992 läuft das 2 000 000. Fahrzeug der Baureihe 124 vom Band. Nur wenige Wochen später erhält die mittlere Klasse erneut eine große Modellpflege. Diesmal legt Mercedes-Benz den Schwerpunkt auf Motor und Ausstattung. Im Juni 1995, zwei Jahre nach den letzten umfassenden Modellpflegemaßnahmen, stellt Mercedes-Benz die E-Klasse-Limousinen der Baureihe 210 vor, die Nachfolger der Baureihe 124. Die Produktion der Limousinen der Baureihe 124 endet kurze Zeit später, je nach Typ zwischen Juni und August 1995. Das T-Modell wird noch bis 1996 gebaut. Insgesamt entstehen in dem gut elfjährigen Produktionszeitraum 340 503 T-Modelle und 6398 Fahrgestelle für Sonderaufbauten. Das sind zusammen 346 901 Fahrzeuge – im Vergleich zu 2 213 167 Limousinen zwar wenig, doch es reicht, um die Kombivariante der mittleren Baureihe von Mercedes-Benz nachhaltig auf der automobilen Landkarte zu verankern.
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