Mittwoch, 10. März 2010 Mercedes E-Klasse Cabriolet: Im Auge des Sturms sitzen
Mercedes-Benz bietet mit dem neuen E-Klasse Cabriolet ein Frischluft-Vergnügen für alle Jaherszeiten. Foto: unitedpictures/auto-reporter.net
Jetzt ist die E-Klasse Familie von Mercedes-Benz komplett. Das Herz der Marke bieten neben der Limousine, Kombi und Coupé auch ein Cabriolet. Natürlich ist die offene E-Klasse der Tradition folgend ein Viersitzer mit klassischem Stoffverdeck. Die Frage lautet: Hat Mercedes-Benz das perfekte Cabriolet entwickelt? Produktmanager Gerd Junginger sagt ohne falsche Bescheidenheit: „Kein alltägliches Erlebnis, sondern täglich ein Erlebnis.“ Nun gut, ein echtes Familienauto ist das Cabriolet schon wegen seines luftigen Konzepts nicht, aber ein Viersitzer dessen Frauenanteil an Käufern groß ist und deren Haushalte über weitere Fahrzeuge im privaten Fuhrpark verfügen. Damit kommt das E-Klasse Cabriolet wohl nicht für die Einkommensklassen in Frage, die mit jedem Cent rechnen müssen. Hintergrund: Die Preisspanne reicht von 45.815 Euro für den kleinen Benziner E 200 CGI (184 PS/135 kW) bis zum E 500 (V8 mit 388 PS/285 kW) für 71.519 Euro.
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Allerdings sind das die Einstiegspreise – wer die Preisliste der Optionen der Marke mit dem Stern kennt, der kommt schnell in Versuchung weiter Euros auszugeben.
Unsere Empfehlung an die Gattin: Das E 350 CDI Cabriolet für 54.621 Euro mit serienmäßigem Siebenstufen-Automatikgetriebe und seinem kraftvollen wie wirtschaftlichen V6-Diesel mit Common-Rail-Einspritzung, der aus 3,0-Liter Hubraum 231 PS (177 kW) schöpft und seinen Fahrer mit einem maximalen Drehmoment von 540 Nm ab 1.600 Umdrehungen/Minute beschert. Der 350er Diesel hängt wunderbar am Gas und vermittelt eine Kraftentfaltung, die im Sinne effizienten Fahrens keine Wünsche offen lässt. Mit knapp 1,9 Tonnen ist der offene E 350 CDI kein Leichtgewicht, aber im Spurt von 0 auf 100 km/h in 6,9 Sekunden in Höchstform – die Spitze ist bei 250 km/h erreicht. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 7,0 Liter auf 100 km sind Besuche an der Tankstelle nicht häufig. Auch wenn dies der angegebene Wert des Herstellers ist, so lässt sich dieses kraftvolle Cabrio problemlos unter zehn Liter flott bewegen.
Auch weil Europa und die USA mit 90 Prozent die Hauptabsatzmärkte des E-Klasse Cabriolets sind, ist die Ganzjahreseigenschaft nicht zu vernachlässigen. Mercedes-Benz wollte dem viersitzigen Cabriolet auch schon deshalb eine insassenfreundliche Behaglichkeit bieten, weil mit den Jahren China und Russland als Absatzmärkte immer stärker werden. Und gerade diesen Trumpf bietet das E-Klasse Cabriolet, neben der emotionalen designorientierten Kaufentscheidung, ganz eindrucksvoll. Entwicklungs-Vorstand Thomas Weber fand während der Fahr-Vorstellung auf Mallorca die passenden Worte: „In unserem E-Klasse Cabriolet baden die Insassen in einem Warmluftsee und der Viersitzer bietet den richtigen Frostschutz bei offenem Verdeck.“
Und genau von diesen Qualitäten konnten wir uns beim neuen E-Klasse Cabriolet unter grauem bedecktem Himmel bei 9 Grad auf den kurvenreichen Straßen der beliebten Mittelmeer-Insel überzeugen. Schließlich ist es ja keine Besonderheit mit einem Cabrio bei sommerlichen Temperaturen und blauem Himmel unterwegs zu sein. Gerade die für diese Jahreszeit untypischen Wetterverhältnisse unterstrichen die Vorzüge dieses Mercedes-Benz, der als erstes Cabriolet über eine „eingebaute Mütze und Schal“ verfügt. Dieser Viersitzer ist ein offenes Vergnügen für alle vier Jahreszeiten. Dafür sorgt nicht nur das qualitativ hochwertige, 23,5 Zentimeter dicke Stoffverdeck, das besonders geräuscharm ist und sich innerhalb von 20 Sekunden vollautomatisch öffnen und schließen lässt, sondern auch der automatische Windschott Aircap und die Nackenheizung Airscarf.
Der neu entwickelte und patentierte Aircap besteht aus zwei Komponenten: Einem etwa zwei Zentimeter ausfahrbarem Windabweiser mit Netz im Frontscheibenrahmen und einem Windschott zwischen den Rücksitzen. Der Aircap kann per Knopfdruck automatisch ausgefahren werden und verringert deutlich die Turbulenzen im Innenraum des offenen Viersitzers. Ein Warmluftsee entsteht, insbesondere dann, wenn man bei kühlen Außentemperaturen die Heizung und den Airscarf eingeschaltet hat. Der Airscarf ist in die Rückenlehnen der Vordersitze integriert und bläst warme Luft aus den Luftdüsen der Kopfstützen. Dieses wohlige Cabriolet Komfort-Paket bestehend aus „Mütze und Schal“ ist mehr als eine Empfehlung, kostet aber 1.249,50 Euro Aufpreis und ist ebenso eine cabriospezifische Option wie die Sitzheizung für 404,60 Euro. (auto-reporter.net/Peter Hartmann)
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