Bei der Entwicklung neuer Technologien zur kontinuierlichen Verbesserung der aktiven und passiven Sicherheit für Automobile setzt Mercedes-Benz seit Jahrzehnten Maßstäbe. Innovationen der passiven Sicherheit wie die gestaltfeste Fahrgastzelle, Knautschzone, Airbag und Dreipunktsicherheitsgurt sowie der aktiven Sicherheit wie ABS, ESP® und Bremsassistent gehen auf Mercedes-Benz zurück. Sie haben nachweislich dazu beigetragen, den Straßenverkehr sicherer zu machen und die Zahl der verletzten oder tödlich verunglückten Verkehrsteilnehmer deutlich zu senken. Den aktuellen Stand der aktiven Sicherheitstechnologie definieren intelligente Assistenzsysteme, die das Auto zum „denkenden Partner“ machen, der sehen, fühlen, bei Gefahr reflexartig reagieren und handeln kann. Systeme wie der Totwinkel-Assistent, ATTENTION ASSIST oder der Nachtsichtassistent setzen gezielt an Unfallschwerpunkten wie Spurwechsel, Übermüdung oder schlechte Sicht bei Nacht an. „Mit künftigen Assistenzsystemen werden wir noch komplexere Verkehrssituationen adressieren können und damit weitere Unfallschwerpunkte – etwa den Kreuzungsbereich - entschärfen“, so Prof. Bharat Balasubramanian, Leiter Produktinnovationen & Prozesstechnologien in der Konzernforschung und Vorentwicklung der Daimler AG. „Die neue Erprobungsmethode des automatisierten Fahrens hilft dabei, unsere bei Sicherheitssystemen besonders hohen Anforderungen in punkto Qualität und Betriebssicherheit noch effizienter zu erfüllen.“ Autopiloten sorgen für höhere Präzision und entlasten die Entwickler Die Anforderungen an verlässliche Funktionalität und Betriebssicherheit für künftige Assistenzsysteme erfüllt Mercedes-Benz künftig, ergänzend zu den bewährten Methoden, durch das „Automatisierte Fahren“ von Erprobungsmanövern auf speziellen Prüfgeländen. Bei den dabei eingesetzten Versuchsträgern handelt es sich um Serienfahrzeuge, die mit „Robotern“ für Lenkung sowie Gas und Bremse versehen sind. Ein Bordrechner steuert die Autopiloten so, dass ein vorher programmierter Kurs exakt nachgefahren wird – auch wenn mehrere Fahrzeuge an einem Manöver beteiligt sind. Testingenieure im Leitstand überwachen alle Vorgänge und können die Fahrzeuge jederzeit stoppen. Parallel kontrollieren sich die Fahrzeuge selbst und bremsen automatisch ab, sollten sie Unstimmigkeiten feststellen. Damit ist der Testaufbau sicher und trotzdem flexibel: Mit der technischen Ausrüstung für „Automatisiertes Fahren“ an Bord lassen sich alle Modelle von Mercedes-Benz ausrüsten. Zudem können unterschiedliche Sicherheitssysteme und -ausstattungen erprobt werden. Beim „Automatisierten Fahren“ prüfen die Ingenieure die Sicherheitsinnovationen unter realen Bedingungen im Fahrzeug und haben dabei zwei entscheidende Herausforderungen im Blick: Reproduzierbarkeit. Um die Systeme exakt abzustimmen, müssen dieselben Versuche vielfach variiert und wiederholt werden. Dabei müssen alle Parameter wie Fahrzeugabstände, Geschwindigkeiten und Lenkradien exakt den Vorgaben entsprechen und stets genau eingehalten werden, um eine Vergleichbarkeit zu garantieren. Sicherheit. Da die Systeme erst in kritischen Situationen eingreifen sollen, müssen solche Szenarien beim Testen auch herbeigeführt werden. Die Manöver erfordern ein präzises Timing und dürfen niemanden in Gefahr bringen. In beiden Fällen stößt der Mensch an seine Grenzen – in punkto Reaktionsfähigkeit ebenso wie in Sachen Reproduzierbarkeit. Bei komplexen elektronischen Systemen und speziell bei Assistenzsystemen muss die Absicherung der Funktionen jedoch besonders umfassend und realitätsnah erfolgen, so dass auf solche Fahrversuche nicht verzichtet werden kann. Die Wiederholgenauigkeit der Testmethodik erlaubt, dass die Erprobungsfahrzeuge die vorbestimmte Geschwindigkeit und den Kurs exakt einhalten und sehr exakt bremsen.
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