Mercedes-Benz bietet von jeher Coupés an. Besondere Aufmerksamkeit erfahren dabei die großen Coupés in Analogie zu den Limousinen der S-Klasse – sie sind Flaggschiffe nicht nur für das Unternehmen, sondern auch für den Menschen am Volant. Das Coupé als exklusive Karosserieform ist ein Erbe des Automobils aus dem Zeitalter der Kutsche: Zwei Plätze in der komfortablen Kabine, die vermeintlich ohne Vorderwagen wie ein abgeschnittener (französisch: „coupé“) Viersitzer aussah, mit dem Kutscher vorn auf dem offenen Bock – wer sich in so einem Wagen chauffieren ließ, bewies bereits vor der Erfindung des Verbrennungsmotors und seiner Integration in ein Fahrzeug Stil und einen Sinn fürs Individuelle. In frühen Automobilen behält das Coupé seine Fokussierung vornehmlich auf zwei Personen, die stilvoll reisen. Seit den 1950er Jahren ist es dann durchaus gängig, Raum für vier Personen zu haben. Einige Grundeigenheiten der Karosserie haben sich jedoch ganz allgemein durchgesetzt: Ein Coupé kommt üblicherweise mit sehr fließenden Seitenlinien daher, niedrig dazu, was ihm eine gestreckte Silhouette verleiht. Es verzichtet gern auf die B-Säule und führt die C-Säule sanft geneigt ins Heck hinein, wobei das Dach in der Regel kürzer als bei einer Limousine ist und gewölbt ausläuft. Die Seitenscheiben sind meist rahmenlos gefasst. Diese Merkmale gelten auch für das aktuelle Coupé der Baureihe C 216 und seine Vorgänger. Insbesondere ab den 1950er Jahren bietet die Marke mit dem Stern eine unterbrechungsfreie Reihe exklusiver Coupés. Fast alle großen Mercedes-Benz Coupés sind vollwertige Viersitzer. Das viertürige Coupé Mercedes-Benz CLS erweitert diese Sichtweite bei seinem Debüt im Jahr 2004 – einmal mehr hält Mercedes-Benz damit die Autowelt in Bewegung. Einen Akzent mit Coupé-Elementen setzt im April 2010 auch die Studie „Concept Shooting Brake“, die Mercedes-Benz auf der Auto China 2010 präsentiert: Der Wagen verbindet die fließend-eleganten Linien des Coupés mit einem steilen Kombiheck. Die Tradition luxuriöser Coupés reicht weit zurück in die Geschichte von Mercedes-Benz. Hier ist neben klassischen Coupés auch die Karosserieform des Autobahnkuriers zu nennen, die in den 1930er Jahren für die luxuriösen Typen 500 K (W 29) und 540 K (W 29) geschaffen wird. Der Name wird aus dem damals aufkommenden Schnellstraßen abgeleitet; in eine Stromlinienkarosserie eingekleidet kann man den Autobahnkurier förmlich über die – im Vergleich zu heute noch äußerst leeren – Fernstraßen dahinfliegen sehen. Er ist der Inbegriff von Modernität, aber auch von Exklusivität. Denn wer sich damals solch ein Fahrzeug leistet, ist sicherlich ein Mensch, der den besonderen Auftritt schätzt und einen mobilen Lebensstil führt.
Was all diese Coupés neben ihrer Stilistik vereint: Sie haben immer neueste Automobiltechnik an Bord und sind damit anderen Fahrzeugen voraus. Denn neben der S-Klasse erleben auch in den großen Coupés immer wieder technische Innovationen ihre Marktpremiere, um danach in anderen Modellen Verbreitung zu finden.
Typen 300 S Coupé, 300 Sc Coupé (Baureihe W 188, 1952 bis 1958) Typ 220 Coupé (Baureihe W 187, 1953 bis 1955) Typen 220 S Coupé, 220 SE Coupé (Baureihen W 180/W 128, 1956 bis 1960) Typen 220 SEb Coupé, 250 SE Coupé, 300 SE Coupé, 280 SE Coupé, 280 SE 3.5 Coupé (Baureihen W 111/W 112, 1961 bis 1971) Typen 280 SLC, 350 SLC, 450 SLC, 450 SLC 5.0, 380 SLC, 500 SLC (Baureihe C 107, 1971 bis 1981) Typen 380 SEC, 500 SEC, 420 SEC, 560 SEC (Baureihe C 126, 1981 bis 1991) Typen 500 SEC/S 500 Coupé/CL 500, 600 SEC/S 600 Coupé/CL 600, S 420 Coupé/CL 420 (Baureihe C 140, 1992 bis 1998) Typen CL 500, CL 600, CL 55 AMG, CL 63 AMG, CL 65 AMG (Baureihe C 215, 1999 bis 2006) Typen CL 500, CL 600, CL 63 AMG, CL 65 AMG, CL 500 4MATIC (Baureihe C 216, seit 2006)
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